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W..T. 1V31/32. Rr.1.

„Der Heidelberger Slodenl"

Seite S.

Dies «nd

Theater und Kino.

Seit einigen Wochen hat das hiesige Stlldtthellter seine
Tore wieder für die winterspielzeit geöffnet. Wir hofsen, daß
unter den älteren Studenten, die schon in den letzten Semestern
in heidelberg waren, keiner ist, der das Theater noch nie von
innen gesehen hat. vieses Theater, das 1924 erst gan; neu
umgebaut wurde, ist eines der schönsten Schmuckkästchen der
Stadt. Ts ist alles so angenehm und gemütlich,- alles Steife
und Weitläufige, war man sonst an Theatern oft finden muß,
ist hier nicht vorhanden. Es paßt so richtig in eine alte Uni-
versitätsstadt. veshalb wollen wir nicht versäumen, unseren
Uommilitonen, vor allem den neu hierhergekommenen, ans
herz zu legen, sich ab und zu mal eine Theaterkarte ;u er-
schwingen und dadurch einen kleinen Laustein zur Erhaltung
deutscher Uulturpflcge zu spenden. Wenn man bedenkt, daß
ein einzigcr Wann, herr Jntendant Erwin hahn, eine ver-
antwortung trägt, die selbst die Stadt heidelberg, welche das
Theater schließcn wollte, nicht tragen kann, so ist das bei
dem großen wagnis eine beachtliche Tat. Uuch wissen wir,
was herr Jntendant hahn aus der ehemaligen Sgnagoge
unter Intendant Ueller gemacht hat,- er hat unser Theater der
deutschen Runst zurückerobert.

Wir möchten an dieser Stelle auf cinen Unschlag auf-
merksam machen, den wir in den nächsten Tagen in den Uni-
versitätsgebäuden aushängen werden. Wir haben nämlich
mit der Theaterverwaltung vereinbarungen getroffen für
eventuelle Studenten-Sondervorstellungen zu bedeutend herab-
gesetzten preisen. Beachtet also unsere Bekanntmachung!

Unsere Mnos hier in heidelberg leiden auch sehr unter der
Schwere der Zeit. Es gab Wochen, wo in einer vorstellung
nur vielleicht 10 Leute saßen. Un Euch Studenten ergeht des-
halb die Bitte, unsere Rinos zu besuchen und sie vor Schlie-
ßungen bewahren zu helfen. Geht nur in gute Zilme! Es lausen
in letzter Zeit viel gute und sehenswerte, manchmal sogar sehr
ausgezeichnete Kilrne! Uuch hier bekommt Zhr Ermäßigung,
wenn Zhr Eure Studentenausweise vorzeigt!

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Akademischer Gesangverein.

(Leidelberger Studentenchor)

vcr Bkadem. Gesangverein besteht seit 1885. Er steht unter
Leitung des jeweiligen Universitatsmusikdirektors und dient
der ernsthaften Musikpflege. varum stellt er sich im winter-
semester zunächst einmal dem Bachverein zur verfügung für
dessen große Gratorien-klufsührungen. Zür das winter-
semester 1931-32 sind vorgesehen Zoh. Seb. Bachs „Weih-
nachtsoratorium" und Zos. hagdns „Schöpsung" (zur
Hagdn-Zentennarfeier). vaneben ist er bestrebt, das Singen
im eigenen Ureis seiner IMglieder zu pflegen. Außeren 6n-
laß dazu bietet im Wintersemester stets die studentische Veih-
nachtsfeier in der Wensa. Zm vergangenen Sommersemester

das.

hatte er Lelegenheit, als „heidelberger Ltudentenchor" studen-
tisches Svgen in Männerchorsähen nach dem skandinavischen
Norden zu tragen. Es besteht Aussicht, datz die damit ange-
bahnten Seziehungen in weiteren Nuslandsreisen ausgebaut
werden ksnnen.

Ver Eadem. Gesangverein ist nicht korporativ,- er bean-
sprucht seine Mitglieder nur zum Singen. Er nimmt deshalb
auch Nngehörige von Norporationen auf, und er hat solche
zu allen Zeiten in seinen Reihen gehabt. kluf der anderen
Seite ist er kein Nlännerchor, sondern steht den Nommilitonin-
nen ebenso offen wie den Nommilitonen. vie aus dem Singen
sich ergebende Lebensgemeinschaft sucht er in zwangloser Weise
auch außerhalb der Singabende zu pflegen.

ver Nitgliedsbeitrag berrägt RN1. 2.— im Scmester. vie
Proben sind am vonnerstag abend, pünktlich 20.15 Uhr
im Rammermusiksaal der Stadthalle. vie Rnschristen: Uni-
versitätsmusikdirektor prof. Or. Poppen, Görresstr. 20. vor-
stand: Willi Lohr, tlieol., NeuenheimerLandstr. 34,- vr.puppe,
Wilh.-Erb-Straße 4,- Zritz Rellner, piiii-, heumarkt 1.

* *

*

kln dieser Stelle möchten wir auch auf die Ronzerte des
Bachvereins hinweisen und deren Besuch unseren Nonimili-
tonen sehr empsehlen. Studenten bekommen hier Ermäßi-
gung,- bedeutende Lrmäßigung, wenn sie Nkitglieder des
„Nkad. Gesang-Vereins" sind.

Tie Schriftleitung.

Neitunterricht.

vas hiesige Reitinstitut, das zwei Zahre lang im Besitze
einer Nommilitonin war, die mit großer Gpferwilligkeit das
Znstitut vor dem Zusammenbruch gerettet und so in dankens-
werter Weise die Zortführung des Reitunterrichts ermöglicht
hat, ist am 1. Dktober durch Rauf an den bisherigen Besiher
und Leiter des Reitinstituts in Ebingen, herrn Larten-
schlager, übergegangen. Lr ist in Bagern auf dem Lande
aufgewachsen, lernte in guten Stellungen in Süd- und Nord-
deutschland, machte als 4. bagerischer Ehevauleger den Nrieg
mit und stand nach demselben noch einige Zahre bei der Reichs-
wehr. Nach seinem Nusscheiden eröffnete er ein Reitinstitut
in Wörrishofen und später in Ebingen und Bad Schachen.

Bartenschlager hat den pserdebestand rnit zwei gut gehen-
den und tresflich gepflegten pferden aufgesrischt. Reitbahn
und Stallung zeugen von praktischer Nenntnis und liebevoller
Zürsorge. Zm Sattel hat er sich bereits mit guten Leistungen
gezeigt. Ls ist zu hoffen, daß das Reitinstitut unter der neuen
Leitung sich rasch einführen und guten Zuspruch finden rvird.

ver preis für 10 Reitstunden ist für Studierende auf 25
Reichsmark und 2.50 RN1. Sattelgeld ermätzigt, wofür dem
neuen Besitzer Oank gebührt.

vas Reitinstitut stellt drei bedürftigen und würdigen Stu-
dierenden einen lOstündigen Nursus unentgeltlich zur ver-
fügung. Gesuche sind an den klkademischen Russchutz für
Leibesübungen, Schulgasse 4, ;u richten.

Oie Tür wird geschlossen, der Propeller setzt sich in Bewegung,
wir beginnen über das Wasser ;u gleiten, mit mächtigem Ge-
brumm und Geratter unter dem weiten Bogen der Ernst-
Walz-Brücke hindurch und dann in die höhe. Über den Geleis-
anlagen des Güterbahnhofes wenden wir und fliegen in öst-
licher Richtung über die Stadt. Unter uns das Nleer von
vächern, Nkauern und Raminen — die Straßen mit den Leuten,
Nutos, Elektrischen, alles wie winzige, harmlose Spielzeuge.
vann erscheint ;u meiner Linken — tief ins häusermeer ge-
bettet — der Nlarstall mit seinem alten rosa Sandsteingemäuer,
die altehrwürdige Universität mit ihrem geschwungenen
Schieferdach, dahinter der schmucklose weitze Rasten, „Neue
Universität" genannt, weiter die Me Brücke und durch das
Zenster meines Nebenmannes erblicke ich unser herrliches
Schloß. Nkan bekommt von der Vogelperspektive aus so richtig
einen Legriff von der klusdehnung des Schlosses inmitten des
träumerischenparkes. vieStadtmitihren Türmenundvächern
verschwindet hinter uns und schon befinden wir uns über
Schlierbach. Von unten winken viele Rrme und kjände zu uns
herauf. wenn wir sie nur erwidern könnten, diese Grüße!
Über der Luftzug außerhalb des offenen Zensters ist so stark,
daß man die hand, geschweige den Nrm, kaum hinaushalten
kann.

Unterdessen hat mein Nebenmann festgestellt, datz wir mit
170 kin Geschwindigkeit fliegen. vas heitzt schon etwas. wir
steuern nun wieder in 300 m höhe heidelberg zu. Näher
kommen wir, immer tiefer sinken wir über der Stadt. vie
Geschwindigkeit nimmt ab und in den Ghren bemerkt man ein
unangenehmes vrücken, js weiter man nach unten kommt,
da die Luft nun wieder dicker und der Luftdruck größer wird.

f.e8t llen „tjMjbeM keob-ietiter".

vie Zriedrichsbrücke verschwindet unter uns — die Wasser-
fläche des Neckars kommt immer näher — wir setzen allmäh-
lich sanst auf und hinterlassen eine schäumende Kurche, die
immer größer wird, bis wir schließlich auf dem wasser schwim-
men und der Znsel, unserem Rusgangspunkt, zutreiben. vas
Landungsmanöver vollzieht sich wieder von neuem.

ver Eindruck dieser Zahrt war für mich als Neuling über-
wältigend. Nur ;u schnell waren die wenigen NNnuten ver-
flossen. Zch glaube, datz wir alle mit herrn Bürgermeister
Nmberger eins waren, der beim Nussteigen sagte: „Zeht habe
ich wiedermal so recht gesehn.wiemeinheidelberg so schön ist!"

Bis zum 14. Gktober blieb der „Globetrotter" hier und
gab Selegenheit, unser schönes heidelberg einmal von oben
kennen zu lernen. Sogar weitere Zlüge wurden gemacht, an
den Rhein und weit hinauf ins Neckartal. Tagelang umsäumten
Nkenschen die Ufer des Neckars und wehmütig schaute mancher,
der sich einen Zlug nicht leisten konnte, zu, wenn der Silber-
kondor über heidelberg seine Rreise zog. Unü doch sind im
ganzen ungefähr 600 personen geflogen. Zch glaube kaum,
datz auch nur einer unter ihnen ist, der den Zlug bereute.

Zm ersten Sinn sind wir Nlenschen ausnahmslos schon „ge-
flogen", zumeist als Ninder. Und jedem, der noch nicht im
zweiten Sinne „geflogen" ist, kann es täglich blühen. Oann
kann er stempeln gehen. Rber, wer noch nie im dritten,
richtigen Sinn „geflogen" war, hatte Gelegenheit, dies
nachzuholen und sich den Zlugschein als Nndenken auf-
zuheben. Lauer.

Akad. Ausschuß für Leibesübungen.

heidelberg, den 22. Gktober 31.

Ver Studentenschaft

teilen wir mit, daß das Reitinstitut in der Nkarstallstratze neu
eröffnet ist. Es steht unter sachkundiger Leitung, besitzt guteS
pferdematerial und gewährt ermäßigte Unterrichtsgebühren.
wir hoffen, datz viele Studierende einen Semesterkursus be-
legen werden.

Oer Nkademische Nusschutzfür Leibesübungen.
gez. prof. Rissom.

Akademischer Reitklub Heidelberg.

Nommilitonen und Nommilitoninnen!

Rn keiner deutschen Universität wird der Reitsport so wenig
gepflegt wie hier in hcidelberg. Reine einzige verbindung
reitet regelmätzig, kauni ein Studiereuder trägt das deutsche
Reitabzeichen. Und doch sind alle vorbedingungen hier genau
so erfüllt, wie in andercn Städten. Oas Reitinstitut, das jeht
in neuen und besten händen ist, liegt dicht bei der Universität,
die Reithalle ist ncu hergerichtet, der Unterricht vorzüglich.
vie Rheinebene zwischen Sandhauscn und Ladenburg ist das
denkbar beste Reitgelände. Gewiß ist das Keiten ziemiich teuer,
aber ebenso sicher weiß ich, daß Studierende mit eineni Wechsel
von 150 Nlark regelmätzig reiten. Wenn Sie in grötzerer
Zahl kominen, kann auch der preis herabgesetzt werden. klls
vorsihender des Ukademischen Reitklubs will ich Zhnen in
jeder Beziehung helfen.

gez. prof. hoepke, Nnatomie.

Heidelberger Neitinstitut.

Nls Besiher des Keitinstituts erlaube ich mir, die verehr-
lichen Studierenden ergebenst zum Reiten einzuladen. ver
preis für die Stunde beträgt 2,50 Nlark und 25 Pfg. Sattel-
geld. Bei starker regelmätziger Beteiligung bin ich ;u niedrige-
rer Lerechnung gerne bereit. Zch stehe zur Zestsetzung von
Stunden und zu sonstigen Besprechungen den Studierenden
täglich im Reitstall, Nlarstallstraße 5, zur verfügung.

Zn vorzüglicher hochachtung

gez. Narl Bartenschlager.

Bücher und Schristen.

Schaeffers Grundritz des Rechts unt> der wirtschaft. I. Land:
Bürgerliches Sesehbuch, tillgemeiner Teil. 65.—70. voll«
kommen umgearbeitete Kuflage. ttartoniert KM. 2.—. verlag L. L.
hirschfeld, Leipzig 1922.

Nuch diese Neubearbeitung bedeutet, wie alle Neuauflagen der
Lammlung, einen weiteren Zortschritt in der Lchaesferschen varstel-
lungsart, deren besondere vorzüge ja allgemein bekannt sind. Neben der
Nlitteilung des Nechtsstoffes kommt es den verfassern wesentlich darauf
an, zum Nechtsverständnis zu führen und zur Nechtsanwendung an-
zuleiten. vie vereinigung dieser Ziele ist auf das beste gelungen. vah
die Nechtsentwicklung bis in die neueste Zeit berücksichtigt ist, bedarf
eigentlich bei einem „Schaeffer" keiner besonderen hervorhebung.

Oer Band ist für jeden, dcr das Recht studiert, das gegebene Lehr-
mittel, aber auch für den Praktiker, der sich in das Kechtsgebiet wieder
einarbeiten oder über einzelne Zragen orientieren will, ein zuverlässiger
Zührer.

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Bemerkungen der Schriftleitung.

1. Nlle zur veröffentlichung im „heidelberger Student" bestimmten
Nrtikel werden zweckmähigerweise an die Nnschrift der Schrift-
leitung: Silberner hirsch, hauptftrahe 180, geleitet. vie Manuskripte,
die nur einseitig und nach Mögiichkeit in Maschinenschrift ab-
gefatzt sein sollen, müssen den vollen Namen (mit Zakultät) und Nn-
schrift des verfassers tragen. Rückssndung unverlangt eingesandter
Manuskripte kann nur erfolgen, wenn die portounkosten gedeckt werden.
honorare können nicht ausgezahlt werden.

2. Nbdruckerlaubnis nur bei genauer Euellenangabe.

2. Sprechstunden der Lchriftleitung:

Vienstag: 11—12 Mittwoch: 16—18

Zreitag: 11—12

hauptschriftleiter: Lrich Lauer rer. pol.

Ständiger Mitarbeiter: hans Schroedter iur.

RedaMonsschlutz für Ue nächste Nummer: I6.N0V.

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