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„Der Heidelberger Studeut

W -S. 1ESS Rr. 1

WWmMM i« Ilkk MWW! MWWMbeit dllStiiliMWiIl

von Richard Gechsle

von Zritz Kubach

Wor dit> Äcschehnisse in der Deutschen Studenteii-
schast in den jeht verkiausieiien Ferien verfalgt hat, dein
ist einos klar Mworden: W ist nicht darui» liegnngen.
Ivieder eiuinai andere Führer a» die Spihe der jungen
akademischen Generativn zu stclleu, sonderii

die ganze Neuvrdnuiui ist eiu Pvrstost, ein enl-
scheidender Persuch, alleS daran z» seheu, um
endlich den Weg gehen zu kvniien, den die deut-
schen Studeiiteu gehen niüssen, iveuu sie den
Willen nicht aufgcben wvlleu, die bestehende
Hvchschule zn revvlutioniereu, sie vo» Grund
anf ninzugestalten, nm daniit nberhaupt deren
Daseinsberechtiguun wieder zu erkäuipfeu.

Wie innst diese Ausgabc nugefastt iverdeu, und ivaruui
sällt sie gerade deu Studeuten zu? Könute die
ganze Arbeit nicht besser vvn dene» geleistet wcrdeu,
Ivelche niit der Wissenschaft, die an der Hvchschule gelehrt
Ivird, viel inuicier verwachsen siud? Ju dieser Frage
liegt das gnnze Prvblein des Knmpses, den die Studen-
tenschaft sühren niust; deun

der wcitauS grösitc Tcil dcr an der Hochfchulc
Lchrcnden ist lcider nur vcrwachscn und ver-
biindcn mit dcr Art von Wiffenschaft, dic iiber-
wunden werdcn must;

nninlich i»it der Wisseuschaft, die Wisseuschast ist nin
ihrer selbft willen, die fvrscht, niu abstrukte Wahrheiten
zn ergründen. Dieser Weg der Forschung hat hiuge-
fiihrt

zur Vvllkvniiueneu Eutfreinduug des Lehens
an der Hvchschule nüt deni Leben in Pvlk und
Staat.

Man sühlte sich glücklich, wenn iiian sich an dieser Wissen-
schaft selbst ergvhen ivunte, niau hatte aber kein Gehvr
für die Fragen, welche der Hvchschule bvin Leben ge-
stellt wurden; ninn war stvlz dnraus, eine Sprache spre-
chen zu können, welchc der Laie übcrhaupt uicht verstand,
und man dünkte sich nmsv gelehrter, je nnverstündlicher
nian fllr den einfachcn Menschen wurde; anstatt ihm
ans bestimmte nnd kvnkrcte Fragen aus dem Leben
Antwvrt gcbeu zu ivuneu, erfüllte ma» ihu mit ciner
falschen Schcu vvr alledem, was übcrhnupt mit Wissen-
schast zu tun hatte.

Aus eincr andereu uud ganz neuen geisligen Hal-
tung heraus, welchc ihre lcstten Wurzelu im Kriegs-
erlebnis hat, uud die uicht uur Wnhrhcit sucheu will,
sondern,

die ans ihrer ganz pofitiven Haltung zum dcut-
fchcn Volkc und dauiit au« cincr bestimmten
Wahrhcit herans erst an dic Probleme dcr
wifscnfchastlichcn Forfchung ycrangeht,

sind schon Vvr dem Durchbrnch der nationalsvzinlistischen
Revolution vereinzelte Persuchc gemacht wvrden, die
Wisscnschast aus ihrem hvlden Knrkncksheim herauszu-
holen; nber leider scheitericu diese Persuche nmer
Wieder an der Lebcnsfremdheit der alten Hochschule
tiberynupt. Mit dem Durchbruch dcr nativnalsozialisti-
schou Jdee auf dcm Gebict des politischen Lebens sind
jeht auch gute Ansähe vvrhanden, die Wissenschaft nn
der Hvchschule vvn ihrer Absolutheit zu befreien und sie
Vvn dieser nativnalsvzialistischcn Jdee her neu auszu-
bauen. Man erkcnnt — wcnigstens teilweise — dast

wahrc Wiffcnfchaft nur da ift, wo dcr Forfchcnde
fich in jedcm Augcnbliü darübcr klar ist, dah
alle wiffenfchaftliche Lrkenntnis in den Tienst
des BolkeS geftcllt werden musi,

wenn sie den Anspruch ihrer Slvtwendigkcit behaupten
will. Es gilt mit aller Wisscnschaft Stcllung zu nehmen
zu den ?lufgaben des Lebens,

alles Fvrschen und Suchcn hat uur dauu Wert,
wemi es Antwort gebeu kann auf dje Fragen,
welche das Lebcn stellt.

Diese Notwendigkcit wurde erkauut Vvn denjenigen
Studcntcn, die in der SA., SS., HJ. Seite an Seite
mit Arbeiter, Bauer und Aiigestolltcn standen, welche
m!t solchcn Fragen an dicse jungen Menschen herantra-
ten. Diese Jungen mnstten aber einsehen, dast mit alldem
was an dcr Hochschule gelehrt wnrde, sie auf solche
Fragen kcine Antwvrt geben kvimten. llnd es wurde
ihnen klar, das, im Kampfe gegen die Hochschule und ihre
Professvren die ganze Art der Arbeit nmgestellt werden
inüsse. Jn dieser Tatsache liegt der Mund, warum in
dcr ganzen Arbeit, dic in der Umgestaltmig dcr Hoch-
schule geleistet werden must, die deutscheu Stiideuten
eine ihrer wichtigsten Aufgabcn sehen. Freilich
haben die Prvsessvren an den Hvchschulen iu „wissen-

schaftlicher Hiusicht" noch immer die gröstere Erfahrmig;
und gerade die liberalen Prvsessoreu sind es, die u„s
hjer in allem „überlegen" sind. Aber sie dürfen deshalb
den neiien Weg dcr Wissenschaft nicht angeben, weil
sie ihn nicht angeben köiinen, ja gar keinen »eiien Weg
angebeu wvllen.

Jhr gnnzerRus hüngt ziun grüsstenTeil bonihrem
nlten Wissenschaftsbegriff nb; mit dem Tvd der
nlten Hvchschnle wird nuch ihr Ruf beendet sei».

Hier wnst die Stndentenschaft nnf ihrem Recht behanen,
das sie nuf die neu zn gründendc Hvchschule hat. Die
Kümpserschar, die hente die Führung iuuehat, hnt schvu
vvr Jahreu erkauut, dast die alte Hvchschule faul u»d
mvrsch ist. Sie hat es in ihreu ualivnalsozialistischeu
Kampftruppen >m NS.-St»de»teubuiid gewagt, schvn
bvr dcr Rebvlittivn gegcn daS alte Gebaude ailzurenueil.

Uub dieses Gebüude ivird nur stürzeu, mid eiu
ueues wird uur daiiu erbaut werden kvnneu,
wemi diescr nlte Kampfgeist lebeudig bleibt, un-
versülscht uud uugeschwücht durch deu „wisseu-
schastliche»" Geist vou sv und so vielen mehr
vder weniger iittelligenten Prvfessoren.

Das eiumal erkannte Ziel ivird uur dami erceicht werdeu,
wcnu alle Eiuslüsse vvn der allen Hochschule her ausge-
schaltet sind. Wir siud uns klar darüber, dast iu dem
Kanipf, der geführt Iverden inust, incht alle Dvzenten
ausgeschaltot werdcn kvmien. Aber nur diejenige» kö»-
uen i» uusereu Reihe» kümpfeii, die schou iuimer auf
uuserer Seite gestaudeu habeu und

von denen wir wisjc», dast stc dasjclbc Zicl
vcrsolgen wie wtr.

Wir wisscn genau, mit welchem Eifer heute in den Stii-
dierstuben grvste Regale init iiationalsozialistischer Lite-
ratur nufgestellt werden; aber wir habe» auch so biel
gesmiden Jnstinkt, nm die balv erkamtt zu haben, die
sich iu unsere Reihen einschleichen, uni inöglichst viel von
dem zn retten, was sie vvrher erarbeitet haben.

Es gibt i»i Kampfe um dic »eue Hochschulc
keinc Halbheitc». Nur ehrliche tkiimpfer dürscn
a» ihm teilnchmcn. AllcS andere wird uiiter
den Trümmern dcr alten Hochjchule, wenn auch
cinen langfamcn, so doch einen fichercn Tod
findcn.

Wie aller Knmpf, sv wird auch dieser Kampf Hürte»
nicht entbehren könncn. Die »at. Studenten sind in
ihrem Kampf hart gewvrden, sie werden weiterhin hart
bleiben. Tie lideralen Prosesjoren brauchen fich nicht
ber Hvsfmilig hinzngeben, dasi unsere Hürte an ihrer
Stürke weich wcrden wird. Ter gcsamte stndentische
Nachwnchs wird in Zukunft durch die Schulen gehen,
die ihn anf den von nns cingeschlagenon Wog hinführen.
Jm Arbcitsdienst werden die jungen Studcltten er-
fahreu, nni >vas es in aller Arbeit überhauvt geht. Sie
werdcn ans deni Arbeitslagcr in bje Hvchschule kvmmen
mit derselben Allffassung von der geistigen Arbeit, ivie
sie der Arbeiter Vvn ber körperlichen hat. Jn der Kame-
radschaftserziehnng werden sie in ihrer Haltung so
gestürkt werdcn, dastsie allen intellektuellen Liberalismus
erkciineii, und bast sie trvh Prüfittigsmanövcrn, die in
den nächsten Semestern noch nicht anfhören werden,
fest und gerade den Weg gehen, den wir eingeschlagen
haben.

Wir lvissen sreilich, bast es sclbst unter den Studenten
eine gewisse Äruppe gibt, die burch dje Kameradschasts-
erziehnng sich in der Perfvlgung ihrer Sonderziele be-
drvht fieht; abcr sie werden bald mcrken, dast die Kame-
radschaftserziehung als neue Fvrm der Gemeinschaft
sich durchsehen lvird, und dast «uch sie au ihr teil-
nehmen müssen, Ivenn sie sich uicht selbst ausgeben wol-
len. Durch sleistige Arbeit, die uicht in den Problemcii
stecken bleibt, fondern die mit alleni dem deutschen Polke
biene» will, wird oine »eue Jugend heraufkoimnen, dje
den neueii Aufgaben an der Hvchschule gewvchse» ist.
Der Kreis >vird iinmer gröster werden, der es auch in
wissenschafilicher Hinsicht mit jedeni Vielwisser halten
kann, der sich aber an seinem Wissen nicht nur ergötzt,
svndern der mit demselben hineingeht in das Polk.

Für ihn isl nur das Wisseu bvn Bedeutung und
von Wert, das sich auch im Kviineu bewährt.

Dieser Kreis wird aber auch auf der Hut seiu, seine
Reiheu saubcr uud rein zu halten vou alleu falschen Por-
stclluiigoii über die Wissenschaft.

Wcr nicht ganz mit unS gehcn will, wird iui
Kamps gcgcn uns zngrunde gchen!

Tie nativnalsvzialistischen SludeMen waren die
Trüger der Revvlution an den Hvchschulen. Und alles
was bisher an neiien Formen, an de» sür den Stn-
denten nvtwendigen Erziehungs- und Erlebnismöglich
kette» an ber Hochschule entstanden isi,wurbegeschafsen
bv» jene» «ktiven, in der kleiiien Kampsgrnppe des natio-
nalsoz. Slttdvntenbundes znsaniim'ligefastteii Krüften
der Ttndeiitenschast, die - noch ersüllt vvn den Erleb
iiissen bes Kampses dranstcn — nach ber Revolittiv»
wieder in die Arbeit an den Hvchschnlen u»d Univer-
sitnien znrückgekehrt waren. Diese ivenigen Krüfte haben
es auch zustnudegebracht, dast heute schv» au den Hvch-
schule» sich lleiue Gruppeu vvu Studeiiteu eiues neuen
Tnps — ersüllt vvn tüwpserisckier, nativnalsvzialistischer
Hnllung uud miteiuander verlmude» durch eiue fcste uu°
zertreunliche Kameradschaft — gebildet habeu, die bereit-
stehe», um als Stostlrupps iu den uun solgeuden Kampf
um die Neuvrduuug u„p wirkliche Neugestaltung von
Wissenschnst iind Hochschule eiugesehl z» wcrden.

Pvrarbeiteu hierzu ivurden schvu geleistet in der bis-
herigeu Fnchschastsarbcit. Hier habeu sich auch vr-
gauisch die Arbeitssormeu eutwickelt, die ben üusteren
Rahnien sür die kvmmenbe Arbeit bilden lverden. Aber
die seitherige Arbei! hat sich zu einew grvsten Teil und
an den meisten Hochschulen erschvpst in vrgnnisatvrischcn
Mastnnhmeii. Wo sic- dnrüber hinansging — und das
dürfen wir wvh! vvu uuscrer Arbeit in Heibelberg
sagen — da hat s ie allerdiugs — weiin auch vielleicht
vft uur nu wissenschnftlichen Eiuzelfragen — sich schou
richtig hineiugebohrt iu bas Prvblem der Wisseuschaft
selbst; da hat sie — zumindesteus deu juugen Studenteii
— kritisch gcmacht gegeuüber der Wisseuschaft bcr nvch
iminer lehrcilden liberalen Prvfessvren vder sie hat,
weitergetriebe», auch hier und dort schon wirkliche Ansah-
punkte einer iienen deutschen Wissenschast aufgezeigt.
Allzuvft aber scheiterte diese Arbeit. Einmal daran, dast
ilicht die rechten Kerle am richtigen Plah waren, dast
dann immer von der neuen Wifsenschast geredct wurde,
oyne zu wissen, was danüt gemeint sei. Znm andernmal
daran, dast zwar schvn Künipfer am richtigcn Ort standen,
die aber nber die Ablehnung des bisherigen Wissen-
schaftsbetriebcs nicht hinanskamen, weil sie nicht einwal
die elenientnrften fachlichen Kemttnisse besasten, nm zum
Nenaiisbau vorstvsten zu kümieu.

Es ist keuuzeichuend fttr die aktiueu Krüfte, uuter deu
uativualsoz. Studeuten, dast fast gleichzeitig bon ihnen,
die Vvrdcm durch ihren Einsast der Stndentenschast
uiid der Hvchschule die neuen Erziehungs- nnd Arbeits-
fvrmen gegeben hatten, nnn zur Behebuug dieser
Schwierigkeit die Pnrole ausgegebc» wurde:

Hinein in die wissenschastliche Arbeit, hinei» in die
Seminare nnd ivissenschaftlichen iürbeitsstütten, ran
an die fnchliche Arbeit.

Mlt der Ableistnng der Arbeitsdienstpflicht und der
Dienstleistung in der SA bis ein paar Wvchen vor das
Examen isl es für den Stndenten nicht getan! Das
Polk, dessen Gemcinschaft er in der neucn Erziehnng
wieder kennen nnd fühlen lernte, erwartet und verlnngt
mehr von ihm: es fvrdert gründlichstes Wisseu und aller-
besteS Können. Wvhl ist damit ein anderes Wissen ge-
meiitt, als in der liberalen Epvche, >vo darunter ein iu
möglichst viele Eiuzelgebiete abgeteilter uud vor allem
an Umfaug dem oines Lcxikvns glelchkommendcrWissens-
üvff verstaiiden wurde. Wir aber meinen, wcnn wir
bies heute sagen, ein solches Wissen und Können, das die
Hochschnle in den Stand berseht, ihre ejgentliche Auf-
gabe in unsercm nencn Staate zu erfüllen,

nümlich dem deittsche» Polke und seinem Staate
eine nativnalsozialistische akademische Unterführer-
schicht zu stelle», Ärzte, Lehrer, Seelsorgcr und Wirt-
schafter zn erziehen, die fachlich gebildet sind mit dem
nmfasseiiden Wissen, das die deittsche Wissenschaft zu
vermitteln hat, die aber dieses Wissen nicht nm seiner
selbst willen aufnehmen, svndern nm es sruchtbar zu
machen in den praktischen Fragestellungen und An-
wendungen, die das Leben desVvlkes nnd desStaates
bon ihnen verlangt.

Dainit dieses Ziel erreicht werden kann, must zweierlei
beachtet werden: Eimnal hat sich in den bisherigeii Se-
inestcrn seit der Machtübernahine gezeigt, dast die Do>
zentenschuft der alten Hochschnle nicht sähig und nicht
bereit ist den früheren nnd bisherigen liberalen Wissen-
schastsbetrieb zu andern. Denn während die Studcnten-
schaft in rastlvser Arbeit ihre gesamte Kraft dafür ein-
setzte, den nen zurHochschulc kvimnenden Kameraden die
nativnnlsozialistischen Erzichungs- und Arbeitsformen zu
schaffen, blieb während dieser Zeit aus dem eigeutlicheu
Gebieto der Dozeiiteu, bei dcr Wissenschaft alles beim
alten. Die Studeuten mustten alsv auch hier den
ersten praktischen Eiusntz wagen und die Arbeit au der

Um nnd Neuvrdiiung der Wissenschast beginnen. Natür-
lich ergnb sjch babei eine enge, kameradschaflliche Zu-
sammenarbeit mit den ivenige» an den Hochschulen Vvr
haudeuen iiativnalsvzinlistischen Dozenlen. Es entstand
sv die ne»e Froiit der vvrlvürtsmarschlercnden junge»
Wissenschnst: die geschlvssene, dnrch eine fesle Kamerad-
schast verbundene, mit dem gleichen Ziel uild am gleichen
Werk arbeitende Mannschast der naliviinlsvzialistischen
Dazeitten nud Stndenten a» den Hochschnle».

Zum andereu Male mustte der Ausatzpunkt gefuiideii
iverden, aus dem heraus sich die ueue Wisseuschasl enl-
wickeln kvmtte. Dieser Ansatzpinilt ivurde gegebeu iu
dem, was »itter dem Begriss ber „Landschastsnrbeit" zu
versteheu ist, bie beu Kerupuukt ber Persügmig bes
Reichsführers ber Deutschen Stubeittenschasl, Andreas
Feickert, über die Wissenschastsarbeit ber Studenteu-
schaft iui jctzt begvuueuen Semester bildet. Gemeiut isl
damit dies: die Wissenschast darf uichl mehr weiterhin
wie bisher eiufach um ihrer selbst willen leben, iu hvheu
Sphären ber vvllrvuittieueu Abgeschlvsseuheit vvu deiu
voltlicheu u»d laudschastlicheu Nützrbvden, aus dem sie
slamutt.

Sie imist vielmehr gezmungen merden, wieder das

Ledeu zu seyeu uül seiueu praklischen pvlilischeu An-

fvrberuugeu uub an bas Bvlk zu deuken uud au die

Landschast, sür die sie zu arbeiten hat.

Nach der Wisseuschaftsbersuguug des Kameradeu Fcickert
svll in deu studeutischen Fachschafteu vvu den besteu
luräfte» ber Studeuteuschaft, iu Zusammeuarbeit mil
ben uatioualsvzialistischeu Dvzeitteu au dcu einzelueu
Hvchschulen diese neüe Aufgabeiistellung der Wisseuschnsr
versucht werbeu, unb zlvnr durch „die wissenschaslliche
Mitardeitau derLvsuuglveseittlicherFragcn des uativual
sozialistischen Ausdaus der deutschen Laiidschasten". Als
die zuuüchst dafür iu Frage kvmmendeu praktisch-wissen-
schaftlicheu Anfgabeu imierhalb des laudschastlichen Ein-
satzes sind niigegeben „bie ivisseuschaftlichen Vvrarbeiten
für die Durchfiihrmig ber ReichS- u»b Laudesplamttig,
ber Umsiedcluug, der Jndustrieberlageruilg, der Arbeits-
beschasfmig uud ber Herstelluug eiiies gesundeuAusgleichs
zwischen Stadt uud Laud". Diesc Aufgabeu betresfeu im
weseutlicheu die bvlkslvirtschastlicheu Fnchfchafteu. Aber
iu dem gegebeueu Rahmen zeigeu sich svsvrt nvch auderv
iveite Ausgabeugebieie, bie Ausnhpuukte für die nudcreii
Fachschasteu darstelleu, sv dast alle Fachschaite» in ge-
meiustimer Arbeit au dem eiueu Ziel derMenvrdming
der Wisseuschaft uud der Hvchschule, zuuächst mit ihreu
besteu »ub nktivsteu Krasten eiuaesetzt werden könueu.

Iu den „Hvchschulkreiseu", für die dns Bvrbild der
seit lüugercr Zeit schou besteheude „Niedersächsischc Hoch-
schulkreis" iu Göttiugeu ist, werden die Gesnuttnrbciteu
in diescm Rahiueu zusnuttnengefastt. Der Hochschulkreis
stcllt zugleich die uotweudige feste Pcrbindung her zwi-
schen den znr Mitarbeit herangezogcnen Stndenten,
Dozenten und weiteren Persönlichkeitcii aus ben poli
tischen niid staatlichen Tienststellen der Landschast. Ten
Kern des Hvchschiilkreiscü bildet jeweils ein enger Kreis
ans dieser Gesanitniannschaft, der in kameradschastlicher
Zusammenarbeit die Gesnmtarbeit und die einzelnen
Teilaufgaben bespricht, Anregnngen gibt und die Ge-
samtrichtnng.bestimmt.

Träger der Arbeit bes Hochschnlkreises ist die Stu-

deutcnschaft.

Das Ziel bieses Arbcitsansatzes un praktisch-wissen-
schaftlichen Gestnliungsansgaben in der Landschast, mie
er einzeln in den Fachschasten der Srndentcnschafr und
znsammciigefaht in ganzheitlichcm Nahmen im Hvch-
Ichulkreis sich darstellt, ist die radikale Umgestaltung des
altcn Wissenschaftsbegrisfcs »nd der Nenaufbaii einer
neueii, deutscheu Wissenschaft, und zwar ganz bon uuteii
beginnend. Bei unserer ganzen Arbeik geyt es zunächst
nur darnin, die Keimzellen zu schaffeu für diesen Nou-
ausbau. Die Studcnteiischaft fühlt slch stark genug, zu-
saninieu nüt den zur nktivsteu Mitarbeit dereiten Do-
zenteu, diese Aufgabe in Angriff zn nehmen und nüt
feftem Willen anzupacken. Wir werden unter Beweis
zn stellen habcn, vb wir in der Lngo sind, sie erfvlgreich
durchzuführen I

^)n uns selbst allei» liegt die Zukuiift des deutschen
Volkes. Durch eigene Arbeit, durch eigeneu Fleist, ei-
gene Betzvrrlichkcit, Iverdeu wir wieder emporsteigeii,
wie auch die Völker, einst «uch Deutschlaud, nichts ge-
schenkt erhielteu, svuderu selbst sich schaffen niustten.

Adolf Hitler

/?e/o^m, /-e/o^m/

Wer sich eimnal die Mühe macht uud die „Prv-
motioilsorduung der Philosvphischen Fnkultüt der
Universitüt Heidelberg samt den beschlvssenen Aussüh-
rungs- und Ergänzuiigsbestimiiiuiigeli" durchsieht, die
noch aus dem Jahrc l92!> stammt, der Ivird einmal
feststellen, dast selbst „trvckene Paragraphenfnmmlnngen"
nls Unterhaltmigslektüre nicht bvn dcr Hand zu Iveisen
sind, und dast zum nnderii gerade ans ihneii Dinge gc-
lerut iverdeu köunen, die man in der iitteressnnten Form
sviist eigentlich uirgeuds sindet. Existiert doch da z. B.
fvlgcndor crklecklicher Pnragraph Nummer 12:

„Die Ncrteilnng der Prvmvtionsgebühr geschieht

nach fvlgender Weise:

1. crhült die Fakullüt zur Verteiluug an die
Prüfendeii und den Dekan,

2. 22°/„ erhült die Univcrsitütsbiblivthek,

2. 10°/, erhält der Dekan alsAufwaiidsentschädigiing,

4. 6°/, erhült der Nektvr als Znschust zur Auf-
waildsentschüdiguilg,

6. 2"/, erhalten die Oberpedelle,

0. 1°/, erhült der Sekratariatsvvrstand,

7. 10°/, fliesten in die Fakultätskasse.

Die Verteilung unter die Prüfendeii nnd don

Dekan geschieht folgendermaßen:

8. 26°/, erhült der Rcferent (event. die Hülfte der
Korreserent),

9. 6°/, erhült jeder Prüfende sür je Stnnde
Teilnahme nn der Prüsung svwie der Dekan.

5bvnintt nur die halbe Gebühr zur Perteilung

(bei Wiederhvluug der Prüsung), sv entsüllt der An-

teil für den Neserenten."

So alsv liegcn dic Dinge. Nun weiß man iveiügstcns,
wosür ma» 240 Neichsmark in bar und im Voraus aus
den Tisch z» legen har.

Zunüchst einmal die Hälft« sür die Prüfenden.
Aber aus welchom Grund denn eigentlich? Wo ist demi
iil Deutschland z. B. der Strafrichter, der eine besvndere
Pergütung für jedes seincr Urteile forderte? dlrbeitet
der Richter nicht anch Tag für Tag nnd Nacht für Nacht
seine Akten durch, verrichtet er incht nebenhor nvch
hiinderterlei ülrbeiten mid hält er nicht trotzdcm noch
scine Sitzungen ab — ohne etwa etwas Allstergcwöhn-
liches dabei zn empfmdcn — nnd sällt er incht Urteil
ans Urteil, bielleicht gar erst um 1 oder 2 Uhr nachts?
Oder sind etwa seine Urteile weniger gewichtig als die
des Dozenten?

Und dami, wo blieben bemi damals die Gebühren
für nnscre Lehrer nls sie unsere Abiturarbeiien zu be-
urtcilen hatten? Sind etwa diese Zensuren nicht auch
ausschlaggebend?

Ja, iver bczahlt denn diese Leiite nvchmals für jedcs
Urtcil besvnders nach einem eigens auggeklügelteii
Stzstem? Wv sind denn ihre Prvzente?

Und was hat eigentlich dcr Herr Kanzleibvr-
stand mit unserem Exanicn zu tun? Aus welchem
Grunde beivmmt er demi Prozente? Bekvmnit er nicht
ein ausreichendes Mvuatsgehalt?

Uud schließlich die Herreu Oderpedelle ? Werden
denn diese Leute iiicht etwa vom Staat bcznhlt und
liesten sie sich nicht sv ganz nebenbei — o, es ist noch gar
nicht sv lange her — nvch fürstliche Trinkgetder bezahlen?
Zu was benn eigentlich? Welcher Pedell betam denn
eine Bergütnng, als wir unser Abitur machten? Und
welcher Gerichtswachtmeister bekvmnit denn so und soviel
Prozent für jedes Urteil? Er kviinte schliestlich ebenso
argilineiltieren wie dcr Herr Oberpedcll. Oder glaubt
man etwa, bas; cr weniger zu leisten hütte?

Wir wissen, dast an dicsen Bestimmungen den heuti-
gcn Staat keinerlei Schuld trisst, uud was hicr fest-
gestellt ist, ist nuch iu keiner Weise ein Vvrttnirf gegen
unseren Stnat. Aber, wäre eS nicht ausgezcichnct, wenn
die kvmmende Stndienrefvrni sich auch einmal unserer
Prüsnngsgebühr annühme?

Viel, biel Kummer unb biele Svrgen unserer Eliern
würen damit mit einem Schlnge beseitigtü!

M.

//eiv o>/

Es gibt berschiedene Dvltvrgrade. Es gibt z. B. ben
Dr. schlechthin, es gibt einen I>r. i>. «. nnd es gibt aber
nvch eineii Dr. I>. e.! Wer sich einmal mit der Bedeutung
dieser Titel anch nur kurz befastt hat, wird leicht die
Uutcrschiede herausfinden, d!e >n den berschiedenen
Titeln liegen. Und erst recht wird derjenigo, dcr Träger
eines dieserTitel sclbst ist, wohl merken, zu welcher der
drei Kategvrien er oiiizureiheii ist.

Zunächst einuml ber Dr. Er hat sein Studinm hinter
sich, hat seine Arbeit geschrieben und nach Cntrichtung
der Slebühren in Höhe vvn 240 Reichsmark nüt aller-
hand Schwierigkeiten sich seinen rechtmüstigen Dvktor
hut erkümpft. Gegeil ihn soll hicr nichts gesagt sein.

Auch sind wir weit entfernt davvn, gegen die zweite
Kntegorie Sturm laufen z» wollen. O, es gibt Doktoren
l>. e., bie ihren Titel.mehr als erkämpft habcn. Sie
wissen wohl, dast sie unser Vertrauen haben, mid wir
wissen, dast sie z» nns stehen nnd zu uns gehvren uiid
nüt uns kümpfen. Und dast sie auch stets etwas leisten
Iverden.

Aber — ihr seid gemeint, ihr Herren Dvktvrcn l>. v.,
die ihr euren Dvktvrtitel einem ittiglttcklichcn Zufall
eities Stzstems verdankt, das euch einft ehren zu müssen
glanbte, nachdem ihr cs natürlich vvrhor entsprechend
geehrt hattet. Jhr seid gemeint, die ihr ench heute dieseS
StzstemS kanm nvch zu erinnern Vvrgebt, die ihr euch
heute gebürbet nls bie „verdieustvvllen alteu Kämpfcr".
Jhr seid gemeint, iyr Herren Doktvren l>. c., die ihr euch
hente nüt einer Art Seldstvorsiändlichkeit einfach »nd
schlicht nnr nvch mit „vr." tituliert und titulieren lastt!

Wenn ihr glaubt, mit dem alten nnd bergaugenen
Stzstem anch seine Ehrungen ablegen zn müsscn, dann
bitte aber alle! Unser Führer weist sehr wohl, was er
damit sagen wollte, >vemi er jedeni Mitglied der sttSDAP
verboten hat, den Ehrendvktor einer deiitsclien Hoch-
schule anzunehnien. M.

Herr Mitteis wnrde als vrdentlicher Prvfessvr nach
Wien berufen.

Braucht mnn da noch ein Kommentar??
 
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