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>D»r Heidelberger Student'

W-S 1USK/S«. Nr. 1

Das weltanschauliche Buch

,,Aln 1. April 1024 hatte ich, auf Gr»ud des Urteils-
sprucheS deS Münchner Volksnerichts von diefem Tage, meine
FestunnSbaft zu Landsberg am Lech anzutreten.

Damit bat sich nnr nach Iabren ununtcrbrochener Arbeit
zum ersten Male die Mötilichkeit, an ein Werk l'eranzugehen,
das von vielen uefordert und von mir felbst als zweckmäßig
empfunden wurde. So babe ich mich entschlosfen, in -wei
Bänden nicht nur die Ziele nnserer Bewegung klarzulegen,
sondern auch ein Bild der Entwicklung derselben zu zeichnen.
Aus ihr wird mehr zu lernen sein al.8 ans jeder rein doktri-
nären Abhandlnng.

Ach hatte dabei anch dic Gelegenheit, eine Darstcllung
meineö eigenen Werdens zu geben, soweit dies zum Verständ-
nis sowohl des ersten als anch des zweiten Bandes nötig ist
nnd zur Zerstörnng der von der jüdischen Presse betriebenen
üblen Legendenbildung über meine Person dienen kann.

Jch wende mich dabei mit diesem Werke nicht
an Fremde, sondern an diejenigen Nnhänger der
Bewegnng, die mit dem Hcrzen ihr gehören und
deren Berstand nnn nach innerer Anfklärung
strcbt.

Ich weis;, das; man Menschen weniger durch
das geschrie^bene Wort ^als vielmehr durch das ge-

verdankt.

Dennoch mns; zur gleicknnästigen nnd einheit-
lichen Bertretung einer Lehre das Grundsähliche
derselben niedergelegt werden für immer. Hier«
bci sollen diese beiden Vände nls Bausteine gel.
ten, dic ich dem gemeinsamen Werke beifüge.
k Landsberg am Lech, Festungshaftanstalt.

Dieso Wvrte drs Fiihrrrs, dic rr srinrm Wrrk „Mrin
Knmpf" vvranstrllt, enthrltrn in ihrer Prlwncnz berrits
die Zielsetzvnn fttr das Iveltenschm liche Brch schlechthi».
„Jede Welteiischmnnia, sie »ttin tvi sendfrch richtir »nd
Vv» höchstem Nutzen fttr dic Mcnschheit sein, Ivird sv leime
flir die prrktische Ausqestcltinm eineS VLlkerlebens ohne
Bedeulinin bleibeu, cils ihrc Grundsütze nicht zi m Pcuier
einer Krnupfbeiveuuua pelvordeu siud, die ihrerseits Ivie-
dcr svlcuge P -rlei scin Ivird, uls sich ihr Wirken incht ini
Ciege ihrer Jdeen vollendet hnt, uud ihre P'rteidvgmeu
die neueu Ctantsgrundgesetze dcr Gemeiuschaft eiues
Volkes bilden.

„Weun aber eiue geistige Vorstelluug nllge-
rneiner Art eiucr kommeudeu Entwirklung zum
Fundament dieneu will, dnnu ift dio erste Vor-
aussetzuug die Schnffiing unbcdingter Klarheit
übor Wesen, Art uud Uinfaug dieser Vorstel-
lung, da sich uur auf svlcher Basis eiue Bewe-
guug bilden lästt, die iu der iuneren Homoge-
nität ihrer ilberzeugungeu die uötige Kraft
zum Kampfe zu entwickelu vermag. Aus allge-
meinen Vvrstellungcn must eiu politisches
Progrgmm, nus eiuer allgemeinen Weltau-
schiuung eiu bestimmter politischer Glanbe ge-
prägt werdeu . . (S. 418).

Mit der Zurückweisuug jeuer „Professvreu und
Schristgclehrten, Thevretiker uud Schreiber aus dem
bürgerlicheu Lager" (S. ü2g), die schreibcn, „weil ihuen
selbst die Krrft und F-ähi'keit der M ssenbeeinfli ssung
ersichtlich fehlt" (S. 625), gibt Advlf Hitler dem weltcu-
sch iulichen Buch recht eigentlich seineu ihm eigenen Wert
zurück.

Wir fesseu zusemmeu:

1. Den Angriff führt dcis gesprvcheue Wvrt.

2. Letzte Stostkraft bcruht auf klaren allgeuieiuen Er-
kenntnisscn.

li. Diese wicderum siud solauge wertlos, als sie nicht
ihre Prägung in eiuem bestiminten, klar ningreuzten
Glaudeu sindeu.

4. So ftthrt die „Nvtweudigkeit der gleichmästigcn und
einheitlichou Bertretung einer Lehre" z>w Nieder-
legung ihres Gehaltes im gcschriebeneu Wsrt.

5. Dieses stellt der K'mpsfrvnt das iuuere Nttckgrnt,
gibt dem Vvrni'rsch die Nichtuug und pflnuzt cuis
erobertem Gruud die Aahue der Bewegung auf.

6. D 's weltnufchguliche Buch hat dcimit eine uiittelbare
Wirkuug: cs gcwiuut nicht, sonderu cs festigt; es
Ivirbt uicht, souderu es stärkt; es weudct sich nicht an
Fremdc, svnderu au Auhäuger, d.h. fur uus: Mit-
kämpfer.

7. Nieinals gelangeu wir iibcr das Buch zu eiuem ueucn
Glaubcn, deuu stets ist das Herz vvr dem Hiru. Wer
sich anhaud billiger Konjunktiirliteratiir über deu
N. tivnalsvzialisuius „iufvrmiert" wic übcr iuo
„Bvnitüt" eines Geschäftsp rtuers, legt perteipoliti-
sche M„ststäbc an weltgeschichtliches Gescheheu an.

8. Richtn erfastt, liegt die Stärke des weltauschaulichen
Bi.ches darin, dast es demjcnigen, der „mit dem Hcr-
zen der Beweguug gehört", den Blick fttr die iuueren
Z sammeuhäuge schärft, svmit dem gcftthlsmästigen
Must die verstandesmästigc Rechtfertiguug gibt.

9. Mithitt erhält das Buch vvu der Weltauschnuung her
seine bestimmeude Wertuug: es ist immcr gerade
svviel — nicht mehr uud nichtstvcniger — wert, als
die Jdee, fttr die es eiutritt.

10. Am Aufgng ivar der Glnube. Aus dcr Tet, die er ge-
bar, sermle sich die lebeudi'e Velvusttheit. Der Ver-
siend wicderum 7— und so schliestt fich der Kreis: —
schus jeucs „Schwert des Geistes", das uus heute
stcrke W fse seiu sell im Kanipse urtionelsvzielisü-
scheu, dciitscheu Glaubens gegeu Hexeuwahu uud
Vvlkszerspalluug.

So findeu ivir, dast die Bezeichuuug „wellanschiiu-
liches Buch" iui Gruude ciu ebcnso grvstes Geliet in der
Literetur > mspeuut, ivie des Wrrt „Wcltcuschavt ug" im
vöilischeu Lebeu: Vvu der eiuf chsteu pclitischen Reclität
schlägt sie die gewcltigste urögliche Brückc zr r — iiumer
gegeuwürtigeu, vber uur selteu ausgesprccheneu — Ehr-
s> rcht vvr der göttlicheu Allmecht. Deshclb gehört iu diese
Betrachtuug uebeu das politisch-welteuschi'iliche zu-
tiesst auch das religiös-weltcuschei liche Wcrk. Beide
iu eiuem emeben erst die Eiuheit, die es — im Hcrzen
geahnt, iu Werte gcfestt, in Bücheru dckuiueutiert — fiir
das gauze Vvlk iivch zu erkämpfeu gilt!

Grvst uud geivaltig Ivie die Persönlichteit seiues
Schöpfers überrngt ein Werk des gescmie Schrifttuui
uuserer Zeit. Zwei Millioucu Exempl re sind heutc eine
"läuzeude Rechlsertiguug der stvlzeu Worte: „Aus deui
Heer Vvu oft Millioueu Mcuscheu, dic im eiuzelneu mehr
oder tvcuigor kl' r und bestimiut diese W hrheiteu ehne»,
zum Teil vielleicht begrcisen, m> st eiuer hervortrcteu,
11m mit apediktischer Krrft gus der schweukenden Vor-
stelliingstvelt der breitcu M-sse areuiteue Gruudsütze zu
sermeu u»d svlauge deu Kcmpf fttr ihre elleini"e Nichtig-
keit aufzuuehmeu, bis sich aus deui Welleuspiel ciner
freieu Gedaukeuivelt eiu cherner Fels eluheitlicher glau-
bens- uud Ivillensinästiger Vcrbvudeuheit crhebt. Das
ell.gemeiue Recht z» einer solcheu Hendleng liegt begrün-
det iu ihrer Netivendj-kcit, des persvnliche Recht im Er-
fvlg" (S. 419). Jn der Tet ist die einzig dastehende Ai f-
lageuhöhe ein Beweis für die Notweudiakeit und eine
Bestütigung des Ersel"es, wie er grostertiger uicht ge-
decht werdeu kaun. „Meiu Kempf" wird geuz Deutsch-
laud noch ein uuvergängliches Veruiächtnis sein, weun
sein gröstter Fuhrer läugst die Augeu geschlossen hnt.

«

Das eiuzige Buch, das Hitlers Werk z»r Seite gcsetzt
zu werdeu verdieut, ist Alfred Nosenbergs „Mythus
des 29. Jahrhuuderts". Mit Recht sagt Vvu ihm die
Neichsstelle zur Förderuug des deutsche» Schriftti'ius,
„es verkttude kei» ueues philosvphisches Spstem, svuderu
eine kvmmeudc Weltanschauung. Eine Empfehli ug er-
übrige sich, Iveil seiue geistige Wirkuug ösfentlich uud
schvn vvu geschichtlicher Bedeutung gelvvrden sei." Zu-
uächst, 1980, weuig beachtet, rttckte dcr Neme Rosenberg
gegen dio Zeit der Mechtübernahme immer mehr i» die
Spelten der ZeitungSjouruaille cin. Giftigste Augriffe,
gcmeiuste Verleumdungeu, aber auch begeisterte Be-
kenutuisse cius den Neihcn der nationalsozielistischen
Jugend zeugteu und zeugen fur deu überrageuden Wert
dieses Werkes. Meu darf rrhig sagen: au Rcseuberg
scheiden sich dic Geister. Arf der eineu Seite steheu die
Alteu, Vcrbisseuen, «usterlich Überheblichen („eeeleniir
patiens guia avtvrna") und iunerlich Schlvechen, die
Eifcrer uud Nnduldsamen aus schlechtem Gelvissen — auf
der auderen die Juugen, Zukiiuftsfrohen, deuen cin
neues Zeiteltcr zur Gestaltung ttbcrantlvertet ist. Zwi-
scheu ihueu türuieu sich, unübersteigbgr, 300000 Exem-
plare „Mpthus", viele Tciuseude „Blut uud Ehre" uud
über eiue halbe Million „Au die Duukelmänuer uuserer
Zeit", vvu deueu — als bezeichueudes Schlaglicht sci die
Zahl genauut: Vv» der Völkischcu Buchhaudluug ciuer
beuachbarteu Grvststadt allein 7000 Stück verkauft
wurdeu . ..

Dast die Kreft der Belveguug niomols nachlästt, dafür
bttrat die Hürte des Kampfes, der endlich am 30. Jauuar
1933 seine Krvnuug erfuhr. „Kempf um Berlin" uud
„Vvm Kaiserhvf zur Neichskeuzlei" uuseres Dr. Goeb-
bels, das Buch des Reichspressechess Dr. Dietrich
„Mit Hitler iu die Macht", „Mit dem Ftthrer uuterwegs"
' on Herbert Seehofer, „SA erobert Berlin" von Wil-
frid Bade uud andere — gerade auch die Biographieu
fiihreuder Mäuuer dcr Bewegung — l> ssen das Erlebnis
wiederersteheu. Vergessen sei uicht die kleiue Schrift
von Dr. Hans Volz „Daten der Geschichte der NSDAP"
die eiuen einzigartigeu Überblick gibt.

Eiues der uutrtt"lichsten Zeichen sttr die iuuere Stärke
eiues Staates ist der Machtverfall der überstaatlichen
Oleheiiiibttrgschasteu inuerhalb uud ihre verbisseue Feiud-
schaft austerhalb seiuer Grenzeu. Weuu es geluugcu ist,
die Judeu- uud Freimaurerfrage bis zu eiuem gelvissen

erträalicheu Olrede zu löseu, sv bleibt dies das riesengrvste
Verdieust rller jeuer 1 uerschreckeucu Mäuuer, die jhr
Lebeu leug Hest, Olcuieinhcil und Verfclgung ai f sich
uehiueu vnd Iretzdem stcrk lliebeu iui Vcrtrei'eu auf deu
Tae, eu dem sich die Früchte ihrer Arbcit sichtber zeigeu
wiirdeu. Thee dvr Fritschs „Hcudlu chderJi deufrege"
gebtthrt iu der Neihe dieser Werke der Ehreuplctz. Ai ch
Schwartz-Bvstuuilsch („Die Freiiuaurerei") uud
Wichtl („Wellfreiuu'i rerei, Welireveli tiv», Wellrepu
llik") hebeu Ivesentlicheu Auteil. Weiter gedeuleu wir iu
Dcutberkeit des gröstteu Feldhcrru des Welikrieges,
desseu „Kcmps sür eiue uei e völkische Wcltcuschvui'ug,
gegeu die Überstaetlicheu Mächte" z> letzt in deui Ollttck-
ivi'iischtelegrcinm des Rcichsprepagendcuuuifters eu-
lästlich des 70. Gebi'ristages Li dcudvrffs herzliche
Anerkeniiuiig seud. Seiu Bi ch „Veruichti ug der Frei-
mgurerei di rch Euthull' ug ihrer Geheiiuuisse" ist eiues
der besten seiuer Arr. Wir wrllen zi veriichllich heffeu,
d-st seiu euderes „Tes Geheimnis der Jesi iteumccht eud
ihr Eude" recht bcld ebeusv „uuckti'ell" werdeu möge wie
dieses . . . Eiue gute Zi s> uimenfcssi ug gnd Knrl
Revetzlvw mit seiuem „Handbvch der Olemfrage".
Zi'in Schlust sei aus der Reihe wertvcller Vervfscut-
lichi'iigcn uech nuf die uugeheuerlichen Qi'ellcuwerke
des Olra feu Hveusbroech verlvieseu, die uicht uur rcin
üusterlich eine belvuuderuslverte Lebeusarbeit, sonderu
auch dem Jnhalte nech eiueu unersetzlichen Beiirng zur
Olesnmtfrage darstelleu.

«

Ju uns alleu lebt die Überzeuguug, dast gerade die
Bcfreii'iig vvu de» M''chtauspriicheu austerdei-Ischer Stel-
len uicht zi'letzt Ai sgobe der kammcudeu (tzcschlechter
seiu Ivird. Je weitgchendcr uns die kemprvuiistlvs uatio-
uclsezic listische uud damit deutsche Erziehrug dieser (ste-
neri ticuen geliugt, desto näher ist dcr Zeitprukt der völ-
ligen Einslverdrug der Nativu. Erust Krieck hat Ivvhl
U'i« keiuer das Zicl bewrstt z» macheu verstandeu. Seiue
Werke „Natiouclpclitische Erziehrug", „Philcsophie dcr
Erzichrug", „Menschenfcrmrua" usw. gebeu uns ciue
umf sseudc Schau Vvu neuer Weltarffcssung her. Des
Bl ch des Neichsjugeudführers Baldur v. Schirach
„Die HJ, Jdee und Gcstalt", das bedertende, an audercr
Stelle dieser Nrmmer gelvürdi'te krltrrelle Schcsseu
der HJ uud dic rielcu echten Kampfbücher der SA siud
lcbeudige Berichte aus deu Erziehuugsgemeinschafteu
der Bcweguug. Über die Wehrmacht erschieuen aulüstlich
der Wiedereiuführuug der all"emeiueu Dieustpflicht eiue
Menae Kvujrnkturerzeuguisse, aus dencn die klciue
Schrift von Majvr Foortsch „Die Wehnuacht im ua-
tioiielsezialiftischen Staat" in hervvrragender Weise her-
ausragt. Der Arbeitsdienst schliestlich bcschcrte grostgrtige
Bücher, wic z. B. „Wille uud Werk" Vvu Will Decker
uud „Jugciid im Dienst", herausgegebeu vvn uuserem
Kanieraden Karl Nau.

*

Beherrscheud über allem Oleschehen uud letzteu Eudes
die Olrundlage aller Arbeit ist die Kcnutnis der rossischeu
Gcsetze. Prvf. Haus F. K. Olünther ist uicht r.msvusi
nuf dem Reichsparteitag der Frciheit mit dem Preis der
NSDAP für Wisseuichaft ausaezcichuet werden; er lvvr
cs iu erstcr Liuie, der den Rcfse- uud gerade deu stlordi-
schcu Gcdaukeu immer und immer wieder zu weckeu ver-
staud. Seiuc Bücher, alleu vvran die „Olasscnlrude des
deutscheu Bolkes" und die „Kleiue Rassenkrude" siud
heute Oiemeinbcsitz des gauzen Volkes. Vou sciueu zahl-
rcichen Werken sind die „Resseukuude Europas", die
„Ni sseuki ude^des jüdischeu Vrlkes", „Adel uud Nasse",
„Ncsse uud Stil", „Dcr Nvrdiiche Olcdauke uuter den
Deutscheu" u»d „Herkunft uud Ncssengcschichte der tster-
uiaueu" (mehr vvlketandlich) uech besvuders bekauut.
uebeu dem zlveibändigeu rasseukrudlichen Stauderd-
werk Baur-Fischer-Leuz, „Menschliche Erblichkeits-
lehre u»d Nrsseuhyaiene" hat Ludlvig Ferdiuaud
Claust mit seiueu bcideu grundlegende» Werkeu „Resse
uud Scele" uud „Tie Rvrdischc Seelc" in den letzteu
Jahren durch die glttckliche Ergänzung der Gttnther-
schcn Ergebuisse nuf rasseukuudlichem Olebiet immer mehr
au Bcdcutung gewonneu. Wcun Ivir uoch Darräs
„Bnuerntum als Lebcusquell der Älvrdischeu Nesse" »ud
„Neuadel aus Blut uud Bodcn" uenueu, so haben wir
uicht entferut auch nnr die wertvollsten Vcrvffeutlichun-
gen erivähut. Naiueu wie Staemmler, Prinz zur
Lippe, Biirgdörfer, vr. Olrvst, Tirala, Graf,
Schultz, Siemeus, Keru bezeichucn ciucu Umkreis
hervvrrageuden Schasfens. Nicht vcrschwicgen sei das
historische Berdienst des Lehmanu-Verlagcs, Müucheu,
der fast alle geunnnten Werke — insbcsoudere diejeuigc»
vvu Güiithcr, Clauß uud Darrs — vcrlegt uud damit eiue
Kiilturnrbcit grvstten Ausmastcs möglich gemacht hat.

Iu ueuer Sicht erscheiut heute geriuauische Vvlks-
krude uud Frtthgeschichte. Olustav Kossiuna, der alte
Vertämpfer dieser „hervrrraaend iiclicucleu Wisseu-
sch fl", hct uus mit seineii Bücheru „Tie dei ische Vvr-
geschichte" »ud „Altgermcuische Ki lti rhöhe" die grrud-
legeuden Werke gescheukt. Als eiue der besteu Tcrstellru-
gea germcuischer K- lti r dcrf uech das Brch vau Wolf
ggug Schrltz „Altgerm uische Krllir iu W>rt »ud
Bild" gelteu, ferner die Werte Karl Theodor Stras-
sers uud das uenerschieueue Brch vou Ottv Sigfrid
Neuter „Olerinauische Hiiuiuelsti ude". Umstritteu, nbcr
uuleugbar feststeheud ist dcs Vcrdieust Hermaii Wirths
(„W's ist dertsch?" „Der Arfiang der Meuschheit").
Nicht z> letzt verdanken ivlr nech Beruhnrd Kumuier
uebeu eiuer gauzeu Zleihe hvchwerti'er Eiuzeli nter-
suchungeu das iui sehr verdieustvvlleu Adels Kleiu-Ver-
lag, Leipzig, herniisaekemmeuc Brch „Midicrds Uuter
gaug, Germanischer Ki ll uud Ollnube in deu letzten heid
nische» Jalirhuuderteu".

ck

Dnuiit tvinmeu wir auf jeues Gebiet, das heute die
Gemüter am uieisten crregt, iveil es ubercll als die grvste
Jrrcdeutg euipfrudeu wird: die Nerschvpf' »g erleiieuer
dertscher Reli .icsität oder vielleicht besser gesagt: die
Neuvrduuug der Stellru" des deulscheu Alenscheu iu deu
Lebeuszrsaiumeuheun. Weuu es nrch uicht ' nsere A> f-
gabe seiu keuu, an dieser Stelle rktiv i» dcs Werde» eiu
zugreifeu — drrch deu Hestschen Erlcst vvm Oktvber 33
isl die Olelvissensfreiheit feicrlich verkttudet —, sv halteu
wir es audererseils drch fttr uusere Pflicht, dieser Ent-
wickl' ug die gebiihreude Beechtrng zu scheukeu.

Weun wir das Krüftefcld überseheu, sv ergebcu sich
zunüchst — rvh genvmmeu — zwei Gruppeu: diejcnigen,
die eiue Verbiuduug suchen zwischeu der em 30. I uunr
1033 siegreich zrm Drrchbrrch gelcngteu dei tscheu Welt-
auschauuug rud dem Christeutrui rnd audererseits die
Mäuuer, die eiuen kvmprvmistli seu Weg zu m rschieren
eutschli ssen siud. Uuter die erstere Gruppe sind die — in
ihrer Art — bedei tsameu Beröffeutlichi ngen vvu Kün-
ueth-Schreiner, insbesvnderc „Tie Natieu vvr (stvtt"
zu rechuen. Weiter gehört hierher Dietrich Klagges,
desseu iiu Armaueuverlag erschieueues Bi ch „Heldischer
Glaube" d's Urchristeutum wicderherzrstelleu versucht.
Ähuliche Mö'lichkeiten sieht der Kieler Uuiversitätspro-
prvfessvr Heruiaun Maudel in seincil Bttcheru „Deut-
scher Gvttglaube vvu der dei tscheu Myftik bis zrr Gegen-
wart", „Nordisch dertsches Seelentrm" rsw. Arch Ernst
Bergmauu zühlt sich dieser Gruppe zu („Die deutsche
Nativnalkirche" u.a.).

Die audcre Scite wird fiihrend rcprüsentiert drrch
Wilhelm Hauers „Deutsche Gvttsch"»". Bvn gleicher
Entschiedeuheit iu der H- lti ug siud: „Wv ist Gvtt?" vvn
Gref Reveutlow (desseu pelitische Werke „Deutscher
Soziclismrs" rud „Nctieualer Soziclicuu s iui nei'en
Dertschleud" ivir uicht vergesseu wrlleu!); „Dertsche
Gvttverbundeuheit vhue Dogmg" vvn Frieder Sest-
leu; „Ter germauischc Glaubc" vvu l)r. Hermaun
Olauch; „Kirche uud illcich" vvu Matthes Zieglcr;
selbstverstäudlich die Werke vvu Paul Krauuhals,
voran „Religivn els Siuuerfülli ug des Lcbeus"; schliost-
lich auch die uiufangreichen Werke Mathilde Luden-
dorffs.

Wie gesagt, es ist nicht unsere Aufgabe, fttr die eiue
vdcr audere Frout Propnganda zu mechen. Wir dürfen
aber der Übcrzeuguug Aredrrck gebeu, dc st, wie uirgeuds,
so arch hier keiu Rttckschritt iu irgeudeiu vergengenes
Jehrhi ndcrt iu Frage kenimeu kauu. Ter Nc tienalsozia-
lismus hat den Beweis gelicfert, dc st cs möglich ist, auf
deu etvigen iuuereu Oirundlagcn der dcutschen Seele zu
gauz ueueu uud zeituaheu Fvrnien zu gelaugeu.

»

Uuser Nuudgaun durch die „W'ffeuknmmer des Olei-
stcs", der in seiuer Kttrze uvtwendi'erweise flttchtig sein
mustte, hat uus gezei't, dast der rttcksichtslese uud rnbc-
dinate Anspirch des Nrtivnclseziiülicmi s ai s sämtliche
Olebiete des Lebens bereits zu ersteu bedcrtscmeu Fclze-
rungeu ftthrt. Dieser Eindri ck lieste sich belielig vcriiefen,
wiirde mcu uur Zahleu ueuueu über die Fli t der gegen
deu „Mythus" odcr Olesenberg direkt gerichteteu Brv-
schttreu 1 ud Streitschriften. W.'s uus diese Dc lseche lehrt,
ist zunächst eiumcl dies, dast tvir die nationelsvzii liftische
Erhebung schvn heute als eiue dcr gciuz, gauz Ivenigen
Olevolutivnen ansehen dttrfen, die mcn eiumcl els „go-
luugcn" bezeichueu wird. Deuu uicht die Mcchtergrei-
fnng eutscheidet letzteu Eudes über das Schicksal einer
Revolrtiou, sondcru die Jutensität ihrer Wirkuug und
dcr Grad ihrer Vvllendrug.

Dast das weltanschauliche Buch iu diescr
grosten Zcit seine vvm Ftthrer zugewiesoue
Aufgabe erfttlleu wird, davou sind wir fest
überzeugt. Hans Holccek

Oe/' /§/ /o/,es /s/»e «/«/»/^ü/i/E/

„Wer seinen Adel mehr liebt als sein Volk, sei ansge-
stosten a»s der Nüterschaft l" Dieses Wort vou Haus
Schwarz wnrd deu Heidelberger Saxo-Bvrufsen zum
Verhängnis. Aber „Adel ist Adel" sagt das „Deuische
Adelsblatt" und veröfseutlicht iu seineu beiden lctzten
Nummern (31. K. und 14.0.) folgenden Aufruf:

„Fttr juuge Studicrende!" „Wie wir von der
„Miinchner Gesellschaft", dic bekanntlich den Zielen der
Deutschen Adelsgonossenschaft nahesteht, hörcn, nimmt
sie auch im kommendeu Wintcrsemester 1935/36 (Beginn
1. Novcmber) junge Studiereude in Müncheu iu ihr
.Kameradschaftswohnheim nuf. Alle uäheren AuMnfte
erteilt der Senivr des Winterscmesters, Freiherr Hein-
rich von Hahu, Klagenfurt i. Kärnten, Deutsches Kvnsu-
lat."

Sgxo-Borussia ist tvt, es lebe das adelige Kamerad-
schaftswohuheim! M.

Ein katholischcr Gymuasiast, der keiuer Orgauisation
der Bewegung nngehört, dcr aber seine polüische Tütig-
keit darin sah, Svnntags morgens Hirtenbriefe vvr der
Kirche zu verteilen, tvurde vvn dcm Dircktor des Gymna-
siums in Ludwiishafeu a. Nh. aus der Anstalt entfernt.

Wir enipfehlen allen Direktoren ähnlicher Jnstitute
Nochühimliig. — St —

Ss/- /äF//e/ko t/o/s//.

Leider müssen wir diesmal einen Todesfall melden.

Ein Student hiesiger Universität, auch der Butter-
kuappheüpsychvse zum Opfer fallend, hvmsterte seiu
diesbczttgliches Winterbutterquautum mit List uud Tücke
zusammen, frast es nicht achtel- uud viertel-, svudern
pfund- uud kilvlvcise und starb ejues eleudiglichcn
Schmnlz- und Buttcrtodes.

Wir bcdauern deu Todesfall, gcben aber auch gleich'
zeitig dcm Wuusche Ausdruck, dast cs allen sv gehen möge,
die sich in der gleichen Richtung Ivie unscr armer Dahin-
geschiodene botütigen. — St —

//» L/'r/s^e^/'e/Le/7 ...

Man ist in manche» Erzieherkreisen heute gezwungen
mir nvch über ein Problem zu diskutioren, nümlich über
die Frechheitcn von Hitlerjmigen!!

Und Ivenn wir nnher versolgen, Ivarum der Hitler-
jungc „frech" war, daim köuneu ivir immer festitclleu,
daß es sich uicht um Frechheit, sondern um gesuuves iu-
stiuktives Auflehuen des Jungen gegen cine nndere Welt,
die der Erzieher uoch oft verkörpert, handclt.

Der Hitlerjuuge kann uicht Gefolgsmann eines Er-
ziehers von gestern sein!

Es gibt auch in Heidelberg solche Erziehcr z. B. au der
Obcrrealsclp le. Es ist immerhi» iutercssent, Ivie sv ein
Erziehcr die Werbecktion der HJ unterstützt. Er sagte
nämlich zu seiner Kl> sse dem Siune nech etwa folgendes:
Es würe angebrocht, dast alle iu die HJ eintreten würden,
da sie sonst wohl nie auf eine Anstelliing rechnen könnten
im späteren Leben ü!

Nun, eine Frage, Herr Erzieher! Jhre beidcn Söhne
studieren wohl deshald einen freien Beruf (vblvvhl Sie
uus bei Jhrer Berufsberntung im Untcrricht abgeraten
haben, dies zu tuu ü), damit sie keiuer NS-Formation
angchören „müssen", um später irgendwv unterznkom-
mcn?

ünd nvch etwas! Welcher Erzieher hat die Angehöri-
gen des nationalsozialistischen Schlilerbnndes in dcn
Jahrcn 1931/32 mehr schikaniert als gerado Sie?

Wir haben iiichts vergessen und wir kennen Jhre
Haltung, sie ift durch Tatsachen klargestellt!

Merken Sie jetzt, tvie Jhre „Otefvlgschaft", »ennen
wir es besser Klasse, diszipliniert ist, weim sje trotzdcm
Jhrem Unterricht lanscht ü?

Ein werdender Erziehcr.

-^k/sL/o// u///«/' /s/-se/ .. .

Sach. 4. 10.: Wer ist, bcr diese gcringen
Tage verachtet? sragt sich ein gewisser v. H.

^ in dcn „Mitteilungen dcs Ev.-luth. Zcntral-
vcrcinS fiir Mission unter Jsracl an seine
Freunde nnd (Geldj Geber" im Juli des ach
so „gcringen Jahrcs" 1935. Einen einzigen
Lichtblick gab's in dieser geringen Zeit für
den armcn v. H.: aus der Rvrdischcn Missivns-
konfcrcnz sür JSrael brachle die Jubiläums-
kollekte nicht weniger als 11500 Kroncn ein.
„Wie wurdc da das Hcrz erhobcnl" Und öann
kam dcr Tag der Generalvcrsammlung, „die
zu entschcidcn hatte, ob und wie der Zentral-

verein weiter bestehen solle. Sic hat das
Dcnnoch dcs GlanbenS zn sprechen gewagt,
das; wir das von öen Vütern lwahrscheinlich
von den Erzvätern) übcrkommene und von
Gvtt nns anfgetragene Werk wcitcr anfrecht-
crhalten wollen solange nnd soweit nnö Gott
dic Müglichkeit daz» gibt. Nein wir wollcn
sie nicht vcrachten die acringen Tagc, sie brin-
gcn nnS näher an das Herz unsereS Gottes,
nüher auch zu jüdischen Herzcn. Wir sagen
mit dem alten Kirchenvater: dlnbicula e8t,
trunsibit — es ist ein Wvlklein, eS wird vor-
über gehen . . ."

Ja, ja, waS waren das doch sür hcrrliche
Zciten alS der armc nnd heute so gering
geachtete Jsrael anf dem Vrandcnbnrger Tor
die Zionistcnflaggc hissen konnte, als JSrael
dcntsche Münner nnd J-ranen zn München als
Geiseln crschießen lassen konnte, als JSrael
Deutsche anf Deutsche hetzte und Israel
herrschte übcr dic Grotzen der Nichtjndcn und
Jsraels Wort galt in allen Rcgierungen?
Das war noch keine geringe Zeit . . daS war
cine grotze Zeit für „unserc Mission".

Wie grotz ist öoch öie Zeit für Jsracl im
Landc der Komintern! Dort hat der Gott Js-
racls sein Volk erhöht vor aller Welt »nd
Könige und Edle zu seincn Knechtcn gemacht.
Dort hat ein Mann, der will „datz JSrael
 
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