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Heidelberger Volksblatt (69) — 1934 (Nr. 77-143)

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Nr. 91 - Nr. 100 (19. April - 30. April)
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Seite 8

„Heidelberger Volksblatt" — Donnerstag, de« 1Ä. AM 1934

RrE

Die SsterreWWe BerfaMng
fertiggeitellt
Wahl des Bundespräsidenten durch die Bür-
germeister.
Wien, 19. April. Die neue Verfassung
wurde am Mittwoch abend fertiggestellt. Die
Wahl des Bundespräsidenten wird durch die
Bürgermeister Oesterreichs erfolgen, und zwar
aufgrund eines vom Bundesrat aufgestellten
Vorschlages, der die Namen von drei in Frage
kommenden Persönlichkeiten enthält. In den
Ländern werden die ständisch aufgebauten
Landtage für die Aufstellung des Landes-
hauptmannes gleichfalls Vorschläge mit drei
Namensnennungen machen. Der Bundesprä-
sident wird auf Vorschlag des Bundeskanzlers
jeweils einen der drei in Vorschlag gebrachten
Persönlichkeiten zum Landeshauptmann er-
nennen. Er kann ihn abberufen und mutz ihn
abberufen, wenn der Landtag es verlangt. Die
Gemeindevertretung heitzt im Gleichklang zum
Bundestag und Landtag „Gemeindetag". Auch
der Gemeindetag ist der berufsständischen
Gliederung angepatzt. Er wählt den Bürger-
meister, der vom Vezirkshauptmann zu bestä-
tigen ist und von ihm auch abberufen werden
kann. Die Frage des Uebergangsgesetzes und
die endgültige Beschlußfassung über die In-
kraftsetzung der Verfassung wird einen späte-
ren Ministerrat beschäftigen.
Herausnahme des Habsburger Gesetzes aus
der österreichischen Verfassung.
Wien, 19. April. Die amtliche „Wiener Zei-
tung" vom Donnerstag bringt einen „von be-
sonderer Seite" gezeichneten Artikel, der sich
in aufsehenerregender Weise mit der Habs-
burger Frage beschäftigt. Darnach sollen das
Habsburgische Gesetz und das Adelsgesetz aus
der Verfassung herausgenommen werden und
künftig nur noch als einfache Gesetze weiter-
bestehen. Die Regierung werde jedoch eine
Behandlung des habsburgischen Gesetzes erst
dann zulassen, wenn die vermögensrechtliche
Auseinandersetzung zwischen dem Bundesstaat
Oesterreich und dem Hause Habsburg abge-
schlossen ist.
Diese Auslassung ist zweifellos als beruhi-
gende Erklärung für das Ausland in der
Habsburger Frage gedacht. In führenden
Wiener Legitimistenkreisen herrscht grotze Be-
stürzung, weil eine vermögensrechtliche Aus-
einandersetzung von sehr langer Dauer sein
würde. Die Legitimisten fühlen, datz damit
die Frage der Restauration auf die lange
Bank geschoben worden ist.

Der Geist ewigen Soldatentums
Slabschrs Röhm über bas Wesen ter SA.

Berlin, 18. April. Reichsminister Dr.
Goebbels empfing am Mittwoch nachmit-
tag in den Festräumen des Ministeriums für
Volksaufklärung und Propaganda das Diplo-
matische Korps und die Vertreter der auslän-
dischen Presse. Bei diesem Empfang sprach
Reichsminister und Stabschef der SA Röhm
über „Die nationalsozialistische Revolution
und die SA". Er erklärte, datz Deutschland
und die anderen Völker schon viel zu lange
aneinander vorbeiredeten. Die deutsche Revo-
lution sei im Auslande kaum begriffen wor-
den. Die Revolution des Nationalsozialismus
bedeute den Bruch mit dem Denken der fran-
zösischen Revolution von 1789.
An Stelle der bedingungslosen Gleichheit
und der Vergottung des Mehrheitswillens
habe der Nationalsozialismus die Kräfte
der Seele und des Blutes gesetzt. Es
sei unmöglich, das neue Deutschland zu ver-
stehen, wenn man sich nicht die Mühe nähme,
die Wesensgrundlagen des Nationalsozialis-
mus zu begreifen. Die SA sei nur aus dem
Wesen der nationalsozialistischen Revolution
heraus zu verstehen. Es sei
eine weltanschauliche Revolution
ebenso wie die Einführung des Christentums,
die Völkerwanderung, die Entdeckung Ameri-
kas, die Reformation, die französische Revo-
lution von 1789 dies gewesen seien. Der ge-
genwärtige, in Flutz befindliche Nevolutio-
nierungsprozetz habe am 1. August 1914 be-
gonnen. Aus dem Geiste ewigen Soldaten-
tums beginne sich das Antlitz der Welt neu
zu formen. Das habe nichts mit Krieg oder
Kriegsgeschrei zu tun. Soldatentum sei das
Bekenntnis und die Bereitschaft, für die
Sache zu sterben, der man diene.
Als Weltanschauung habe der National-
sozialismus weder mit der Frage der Staats-
form noch des Trägers des Staates ursächlich
irgendwelchen Zusammenhang. Deutschland sei
seiner Weltanschauung nach auch nicht deshalb
nationalsozialistisch, weil es nationalsoziali-
stisch regiert werde. Regierungsmatznahmen
könnten einer Weltanschauung nur die Vorbe-
dingungen schaffen, um wirksam zu werden.
Die nationalsozialistische Revolution ist ein
weltanschaulicher Erziehunasprozetz, der vor
langen Jahren begann und erst alw"Ksck
sein wird, wenn der letzte deutsche Volksge-

nosse Träger und Bekenner des Nationalsozia-
lismus geworden ist. Die SA sei aus einer
kleinen Ordnertruppe hervorgegangen, die sich
zum Schutze der Versammlungen des Natio-
nalsozialismus gebildet habe, da von marxi-
stischer Seite diese Versammlungen immer
wieder überfallen wurden.
Um die einheitliche Durchführung der Poli-
tischen Linie zu sichern, baute Adolf Hitler das
braune Heer der deutschen Revolution aus den
beiden tragenden Pfeilern Führerautori-
tät und Manneszucht auf. Sie sei nicht
ein Haufen von verwegenen Verschwörern, son-
dern eine Armee von Gläubigen und Beken-
nern.
Die SA ist Fleischwerdung des National-
sozialismus.
Selbstloser Idealismus und wahre Volksge-
meinschaft nahmen zuerst in den braunen Ba-
taillonen der SA sichtbare Gestalt an. Hundert-
tausende von Arbeitern hätten niemals den
Weg zum Vaterlande wieder zurückgefunden,
wenn die SA nicht gewesen wäre. In den
Reihen der SA gäbe es kein Vorrecht von Ge-
burt, Stand oder Vermögen, sondern da gelte
nur der Mann und seine Leistung.
Wir wiegen uns nicht in dem Glauben, daß
der Marxismus tot sei, weil er keine
Sammelpunkte mehr hat. Ebenso sind wir uns
darüber klar, daß die Reaktion noch lebt. Im
Gefolge der nationalsozialistischen Revolution
haben sich leider reaktionäre Kreise an unsere
Rockschöße gehängt und beteuert, sie seien schon
immer national gewesen.
Wir haben aber keine nationale, sondern
eine nationalsozialistische Revolution ge-
macht, weil wir besonderes Gewicht auf
das Wort sozialistisch legen!
Reaktionäre Kreise werden wir erbarmungslos
vernichten, wenn sie ihre reaktionäre Gesinnung
zu betätigen wagen. Muckern und Spießern
muß ihrer ganzen Haltung nach der Begriff
der Revolution ein Greuel sein, genau so wie
umgekehrt uns schlecht wird, wenn wir nur an
sie denken. Sie SA ist die kämpferische Willens-
trägerin dieser Revolution. Sie wurde das Er-
ziehungsmittel und gleichzeitig der Kitt der
Volksgemeinschaft, die ohne freiwillige
Unterordnung des einzelnen unter das
Ganze nicht bestehen kann.

350 österreichische Schutzbündler reisen nach
Sowjetruhland.
Prag, 18. April. Wie das „Prager Tage-
blatt" meldet, dürften in den nächsten Tagen
von den in die Tschechoslowakei eingewander-
ten österreichischen republikanischen Schutz-
bündlern 350 nach Sowjetrutzland abreisen.
Der Prager Sowjetoertreter hat die grundsätz-
liche Erlaubnis der Sowjetregierung zur Ein-
wanderung nach Rußland erwirkt.
Sie Wkim MMchimgrn ritulekus
Eine amtliche Mitteilung

Neue Devisenbestimmungen

im Reiseverkehr mii »em Ausland
Berlin, 18. April. Die Reichsstelle für Dovi-
seubeiwirtschastung hat auf Grund der achten
Durchführungsverordnung zur Dovifenordnung,
durch die u. a. die Freigrenze für andere Zwecke
als den Reiseverkehr auf 5(H^ herabgesetzt
und die Neberbringung von Reichsmarknoten in

das Ausland auch im Rahmen der Freigrenze
untersagt wurde, folgende Anordnungen für den
Reiseverkehr nach dem Ausland getroffen, soweit
sich dieser im Rahmen der Freigrenze vollzieht.
Bis zum 30. April 1934
bleiben die bisherigen Vorschriften mit der Ein-

schränkung unverändert, daß die Ueberbrinaum
oder Verwendung von Reichsmarknoten in da?
Ausland verboten ist. Es können also ohne De.
vifengenchmigung bis zu 200 für jede-Per!
son in deutschem Hartgeld, ausländischen Not»n
RÄseischecks, Kreditbriefen, Schecks uisw. für Rein-
zwecke während des Monats April in das Aus-
land verbracht oder nachgesandt werden. Der
Erwerb ausländischer Zahlungsmittel bedarf der
Eintragung im Reisepaß.
Mit Wirkung vom 1. Mai 1934 gilt folgendes»
Neben dem herabgesetzten Freigrenze-
betrag von 50 der in jeder Form
mit Ausnahme von Reichsmarknoten und inlän-
dischen Goldmünzen (z. B. deutsches Hartgeld
ausländische Noten) in das Ausland überbracht
werden darf, können im Inland ansässige Per-
sonen ohne Genehmigung Reiseschecks
Kreditbriefe oder Hotelgutscheine
bis zu weiteren 150 innerhalb eines Kalen-
dermonats gegen Eintragung in ihren Reisepaß
erwerben und in das Ausland überbringen oder
sich nachsenden lassen. Zur Ausstellung von
Reiseschecks und Kreditbriefen ist das Mittel-
europäische Reisebüro und eine Reihe
von Devisenbanken ermächtigt. Die Reiseschecks
und Kreditbriefe lauten auf Reichsmark oder aus
die Währung des Landes, in das die Reise unter-
nommen werden soll. Abgehobene, aber nicht
verbrauchte Beträge und mcht eingelöste Schecks
müssen binnen drei Tagen nach Beendigung der
Reise der Reichsbank wieder angeboten werden.
Die abgehobenen Beträge dürfen
nur für den Lebensunterhalt wäh,
rend der Reife Verwendung finden.
Die Nachsendung von Reiseschecks, Kreditbriesen
und Hotelgutscheinen ist nur dann statthaft,
wenn entweder der Patz des Reisenden zur Vor-
nahme der vorgeschriebenen Patzeintragung ein-
gesandt wird oder die Paßsmtragung bereits
vor Antritt der Reise vorgenommen wurde.
Von diesen Möglichkeiten einer Ueberbringung
des Gegenwerts weiterer 15lHT für Reise-
zwecke kann nur für drei Monate innerhalb
eines Kalenderjahres Gebrauch gemacht werden.
Sollen für weitere oder länger dauernde Reisen
Beträge von mehr als 50 monatlich Ver-
Wendung finden, so bedarf es der Genehmigung
einer Devisenstelle. Die Möglichkeit der Verwen-
dung weiterer 500 für Reisen aus Grund
der Reiseverkehrsabkommen bleibt unberührt.
*
Diese neue Bestimmung hat also durchaus
nicht das Ziel, Retzen im Ausland mehr Äs
bisher zu erschweren. Der Reifende kann den-
selben Betrag wie bisher im AnstzM
ausgeben. Was aber verhindert wind, das ist die
mißbräuchliche Verwendung der
Freigrenze zu Ka p i ta l fl u ch tzwek -
ken. Immer neue Schliche sind gefunden wor-
den, unter Benützung der 200-e^^-Freigrenze
nach und nach große Beträge von Reichsmark-
noten über die Grenze zu bringen. Diese Um-
gehungen wären imstande, nach und nach ein
großes Reichsmarkangebot hervorzurufen, das
den Reichsmarkkurs drücken und die Reichsbank
zu weiteren Devifenababen zwingen könnte.
D e m i st je tz t ei n Ri e g e l v o r ges chobe n.
Das Geld, das den Reifende mitnimmt, wird sei-
nem eigentlichen Zweck zugeführt, der Reisever-
kehr wird dadurch nicht behindert, was wichtig
ist im Interesse der guten Beziehungen zu unse-
ren Nachbarstaaten.

Paris, 19. April. Der rumänische Außenminister
hatte am Mittwoch nachmittag erneut eine längere
Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Dou-
mergue und dem Außenminister Varthou. In der
über die bisherigen Besprechungen ausgegebenen
amtlichen Mitteilung wird erklärt, daß sämtliche
internationalen Fragen angeschnitten worden
seien. Die beiden Außenminister hätten das volle
Einvernehmen beider Regierungen in allen diesen
Fragen festgestellt, wie Abrüstung, politische und
wirtschaftliche Lage Mitteleuropas, Lage auf dem
Balkan und in Osteuropa, Aufgabenkreis des Völ-
kerbundes. Man habe die für die Lösung der ein-
zelnen Fragen geeigneten Aktionsmittel geprüft
und die Rollen der Kleinen Entente bei der Or-
ganisation des Friedens für nützlich erkannt.
Nvlro und SowjdlriMand
Erklärungen des russischen Botschafters in
Warschau.
Warschau, 18. April. Der sowjetrussische
Botschafter, Dawtjan, hat der hiesigen polni-
schen Presse einige Erklärungen über die Be-
ziehungen zwischen Polen und Sowjetrutz-
land abgegeben, die von den Blättern in
großer Aufmachung veröffentlicht werden.
Der Botschafter wies eingangs darauf hin,
datz die politischen Beziehungen zwischen den
beiden Ländern in den letzten Jahren eine
erhebliche Besserung erfahren hätten. Zur
Besserung und Erweiterung der beidersei-
tigen Beziehungen müsse noch viel getan wer-
den. Die gespannte internationale Lage er-
fordere von beiden Staaten den Einsatz aller
Kräfte im Kampf um die Erhaltung und Si-
cherung des Friedens.
Bemerkenswert war schließlich die Erklä-
rung, datz über die Verlängerung des pol-
nisch-sowfetrussischen Nichtangriffsvertrages
auf die Dauer von zehn Jabren augenblicklich
zwischen beiden Ländern Gedanken ausge-
tauscht würden.
Lärm im Pariser Untersuchungsausschuß bei
der Vernehmung des Präsidenten der „Action
Francaife".
Paris, 18. April. Im Parlamentarischen
Untersuchungsausschuß über die blutigen Zu-

sammenstöße vom 6. Februar kam es am Mitt-
woch bei der Vernehmung des Präsidenten der
Action Francatz'e, Admiral Schwerer, zu hef-
tigen Zwischenfällen. Schwerer erklärte, er habe
allen Mitgliedern der Action Francaife An-
weisung gegeben, sich mit Revolvern zu bewaff-
nen, damit sie sich im Falle eines Angriffes
verteidigen könnten. Diese Erklärung rief un-
ter den anwesenden Parlamentariern volle
Empörung hervor. Er erklärte, daß die Action
Francaife' einen Ekel vor der Freimaurerei
habe. Ihr Ziel sei, das republikanische Regi-
ment, das Frankreich ruiniere, zu vernichten.
Amerikas neuer Weg
Washington, 18. April. Roosevelts handelspo-
litische Erkenntnisse haben ihren Niederschlag in
der „reciprocal tariff Lill" gefunden, die nunmehr
nach Annahme durch den Kongreß auch in Kraft
gesetzt wird. Auf Grund dieser Ermächtigung kann
der amerikanische Präsident
wirtschaftliche Eegenseitigkeitsverträge mit
anderen Ländern
abschließen und Zölle bis zu 50 Prozent erhöhen
bezw. ermäßigen. Amerikas neuer Weg ist sicht-
bar. Roosevelts Versuche gingen bisher unzwei-
deutig in der Richtung, allein durch Neuorganisa-
tion des inneren amerikanischen Marktes die Kri-
senüberwindung zu erreichen. Die vom Kongreß
erteilte Vollmacht beweist, daß eine rein autarke
Wirtschaftsgestaltung die Schwierigkeiten Nord-
amerikas nicht beheben kann. Der amerikanische
Landwirtschaftsminister Wallace hat bereits
erklärt, daß die Vereinigten Staaten mindestens
für eine Milliarde Dollar mehr Waren einführen
müßten als bisher, um die Erzeugnisse ihrer Land-
wirtschaft im Auslande absetzen zu können. In
Washington hat die Einsicht gosiegt, daß ein Ab-
satz amerikanischer Erzeugnisse auf dem Weltmarkt
nur möglich ist, wenn der Gegenwert von den
Kunden in Waren hereingenommen wrrd. So
n^eine neue Art des Güteraustausches durch Ge-
geuseitigkeitsverträge
heraufgeführt. Bezeichnend für Roosevelts Auf-
merksamkeit gegenüber europäischen Entrmamu-

gen ist seine Haltung zu der kräftigen Erholung
am deutschen Binnenmarkt. Der starke kon-
junkturelle Aufschwung der deutschen Wirtschaft be-
dingt erhöhten Bezug von Rohstoffen. Diese Not-
wendigkeit eröffnet den Vereinigten Staaten gün-
stige Exportaussichten, wenn sie den Einfuhrüber-
schuß Deutschlands im gegenseitigen Handelsver-
kehr, der 1932 bei 311 und 1933 bei 237 Millionen
Dollar lag, durch größere Abnahme deutscher Fer-
tigkeitserzeugnisse aufheben, daß
ein Aktivsaldo zugunsten Deutschlands
entsteht. Ermöglicht derselbe Verzinsung und
Amortisation der in der Union aufgenommenen
Anleihen, so wäre beiden Teilen mit dieser Rege-
lung ganz besonders gedient.
Präsident Roosevelt soll entsprechende Anregun-
gen dem deutschen Botschafter Dr. Luther gege-

Strenges katbvllsches
Menfurverbot
Berlin, 18. April. Die „Germania" gibt
einen Auszug aus dem Amtsblatt des Bischöfli-
chen Ordinariates Berlin zur Frage der stu-
dentischen Mensuren. Darnach fällt unter den
kirchlichen Begriff des Duells und somit unter
die gleichen kirchlichen Strafen auch die auf den
deutschen Universitäten übliche studentische
Mensur (Bestimmungsmensur). Die Kirche weiß
sehr wohl, heißt es in der Veröffentlichung, daß
die studentische Mensur gewissermaßen eine
Vorbereitung des Duells darstellt und ihrer
ganzen Art nach dazu angetan ist,
jene falschen Vorstellungen von Ehre, Be-
leidigung und Wiedergutmachung, die aller
christlichen Moral Hohn sprechen, zu näh-
ren und zu erhalten.
Beim ersten Duell oder an dex ersten Mensur,
moran der Katholik, wenn auch nur als Zu-
schauer teilnimmt, ist er bereits der schweren
kirchlichen Strafe, der von selbst eintretenden
Exkommunikation, verfalle«.

ben haben, denen hoffentlich bald Verhandlungen
folgen werden. Als Gläubigerland steht Nord-
amerika von vornherein bei allen Besprechungen
in einer günstigen Stellung. Seine Möglichkeit,
die Zölle so stark auszuhandeln, wie es die neue
Bill zuläßt, kann den bisherigen Warenverkehr
entscheidend beeinflussen. Darüber hinaus ist die
Union wohl noch die einzige Nation, die im Rah-
men ihrer handelspolitischen Umstellung Ankurb'e-
lungs- und Überbrückungskredite gewähren kann.
Werden die Worte, die der Amerikaner Denny
1930 schrieb:
„Zu klug, um uns an der Regierung der Welt
zu versuchen, werden wir uns mit ihrem Besitz
begnügen"
auch Roosevelt bei diesem neuen Weg der Union
beeinflussen?

WO WKM«s MMml?
Berlin, 17. April. Der römische Korrespon-
dent des „Berliner Tageblattes" meldet, bei den
im Mai staltsindenden Konsistorien werde oer
Heilige Vater eine Anzahl neuer Kardinale kre-
ieren, darunter auch den Bischof von Berlin,
Dr. Bares. Diese Meldung ist vor einigen
Tagen auch im Pariser „Temps" erschienen. Ob
sie zutriffl, haben wir nicht feflstellen können.
Es ist aber ein bemerkenswertes Zeichen für me
Bedeutung, die dem Berliner Bischossstuhl bei-
gemessen wird, daß der Inhaber als Kandidat
für den römischen Purpur genannt wird. Eine
innere Unmöglichkeit kann deshalb der frag-
lichen Meldung nicht nachgesagt werden. Die
Bedeutung der Bischofsstadt Berlin ergibt W
einmal aus der Tatsache, daß hier der Sitz der
Rei ch s re gie ru n g ist. Ter Katholizismus
der Reich Hauptstadt ist ein wichtiger Faktor rm
Leben dieser Stadt und nicht minder im Leben
Deutschlands. Dazu kommt, daß der neue Bischof
ban Berlin, Dr. Bares, sich in der kurzen
Zeit seiner hiesigen Wirksamkeit als eine ausge-
prägte Persönlichkeit von klarem Zielbewußtsein
»und entschiedenem FührerwillLN eMnieijM

E ÄMii
- «»l, 1-i Sui
s Dh
l vieles mehr. Lieber
P WL MuM führte Zerr Bru! -


Mgber Reichsbahn-Güterkrastfahrlinie
Oberatztsteinach — Mhelmsjeld
M, 18. April. In AnWsecheit u.a.
Bchn Ministerpräsidenten Natter Köy -
i'iB Les Weinheimer Oberbürgermeisters
^e! wurde gestern die Reichsbaihn-Güter-
Hrlim Weinheim — Oberabtsteimch -
hlnisfck dem Verkehr übergeben.
Um ersten Tage wurden große Mengen
chi zur Beförderung aufgegeben, ein Äe-
Hr die Notwendigkeit dieser Güterkraft-
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ereignete sich im Zementwerk ein Un-
Whche Zimmermann Philipp W e i-
^itt,t>er müdem Maden von NoNoü
MM, wurde von einem herabsallenben
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