Hempel, Gottlob Ludwig; Jacobäer, Friedrich Gotthold [Bearb.]: Hanns kömmt durch seine Dummheit fort: Ein komischer Roman mit tragischer Einfassung (2. Theil) (Leipzig: bey Friedr. Gotth. Jacobäer und Sohn, 1783) [VD18 90792556]

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rechtigkeit nicht ein, sondern waren nur froh, ihren
Hunger und Durst gestillt zu haben, auch bald bey
ihren Kameraden zu ftyn; und so sezten sie sich zufrie-
den aufs Fuhrwerk. Kaum waren sie abgefahren,
als jeder, außer dem Fuhrmann und seinen Pferden
einschlief, und zwar so süß, daß keiner aufzuwecken
war, als der Fuhrmann an einer Schenke hielt, seine
Pferde zu tranken; er ließ sie also schlafen, bis zum
anbrechenden Tage. Um diese Zeit kam er an dem
Orte an, wo er füttern wollte; hier weckte er seine
Gaste, die voller Unwillen vom Wagen stiegen. Hanns
war der lezte. Als er abstieg, fingen seine Kamera-
den ein lautes Gelächter an; er wußte die Ursache
davon nicht, und bekümmerte sich auch wenig darum,
bis ihm einer derselben zeigte, er habe einen ganzen
Nockschoß verloren. Hanns staunte und wußte nicht
zu begreifen, wie dies zugegangen sey, da doch gestern
noch sein Rock vollkommen ganz gewesen war, Das
Gelachter seiner Kameraden brachte ihn endlich auf,
und ließ ihn vermuthcn, sie hatten ihm selbst diesen
lustigen Streich gespielt, und ans Uebermuth seinen
Anzug geschändet. Er sing an zu drohen, allein da
kam er zu kurz, und hätte er nicht bald gute Worte
gegeben, so würde er vielleicht noch Schlage dazu be-
kommen haben; er mußte also gus Noch gezwungen,
selbst mit zu seinem Unglück lachen. Der Vorfall
mit dem Rockschooße war leicht zu erklären; Hanns
saß über dem Rade, im Schlafe hing sein Rock über
den Wagen hinaus, und das Rad schleifte nach und
nach den Theil weg, den es erreichen konnte. Hann-
sens Ansehen war durch diesen Verlust lächerlich ge-
, nug