3. Chinesische und Tibetanische Originalmalereien. 7
Goldmark
3. Chinesische und Tibetanische Original-
malereien.
41 Ahnenbild. Chinesische Originalmalerei d. 18. Jahrhs., auf
bräunlichem Papier. Von originell gemusterter grauer Seide ein-
gefasst. Rollbild zwischen 2 Holzstäben. Gesamtgrösse: 221X77 cm;
Bildfläche: 149X60V2 cm. 96 —
Das Ahnenbild zerfällt in 3 horizontale Abschnitte, die ihrerseits durch rote,
mit goldenen chinesischen Lettern versehene Säulen usw. wiedenim in 3 Fel-
der geteilt werden. Im obersten Teile, im grossen Mittelfelde sieht man eine
Dame in kostbaren Gewändern sitzen, neben ihr 2 Dienerinnen, welche ihr
mit grossen Fächern Kühlung zufächeln. Die Schriftzeichen bedeuten, dass
sie Glück haben u. fruchtbar sein werde. In den beiden kleinen Feldern
sind 2 Glücksgöttinen sichtbar. Im Hauptfelde des 2. Abschnittes sitzt ein
Gelehrter mit langem Knebelbart. Es ist der Mann der erwähnten Dame.
Er wird rechts vom Gott des Reichtums u. links vom Kriegsgott flankiert.
Im letzten Teile erblickt man einen Verwandten (den Bruder?) des vorigen.
Er ist offenbar ein höherer Beamter. Rechts neben ihm der Literaturgott,
links der Gott der Beamtenkarriere. Der Fussboden auf dem unteren Bilde
ist besonders reich ornamentiert. Das höchstinteressante Bild ist ein Stück,
wie es nur selten in den Handel kommt. Koloristisch ist es gut abge-
wogen u. auch kompositionell ist das Bild bemerkenswert. Die Art der
Darstellung ist aussergewöhnlich. Repräsentatives Stück. Von einigen ge-
ringfügigen Wasserflecken abgesehen, gut erhalten.
42 — Chines, (mandschurische) Originalmalerei des 19. Jahrhs. auf
hellbräunlichem Papier. Unter Glas, in modernem, geschmack-
vollem Goldrahmen. Bildgrösse: 1121/2X521/2 cm; Gesamtgrösse:
1171/2X571/2 cm. 48 —
Eine Dame sitzt auf einem, mit einer grünen, gemusterten Decke drapierten,
thronartigen Stuhle. Sie trägt blaues, an den Ärmeln u. an der Halspartie
ornamentiertes Obergewand u. rotes Unterkleid. Die Malerei ist etwas
flächenhaft. Originelles, dekoratives Stück von guter Erhaltung.
43 Ahnenbildnis. Chines, (mandschurische) Originalmalerei des 19.
Jahrhs. auf Papier. In modernem, geschmackvollem Goldrahmen.
Bildgrösse: 1321/2X64 cm; Gesamtgrösse 1381/2X70 cm. 88 —
Auf einem thronsesselartigen Stuhle sitzt eine vornehme Dame in rotem, ge-
mustertem Oberkleid, grünem Untergewand u. blauem, reich ornamentiertem
Überwurf. Sie trägt reichen Kopfschmuck. Besonders interessant ist der
originell gemusterte Teppich (mit 2 buddhistischen Löwen, geometrischen
Ornamenten usw.). Dekoratives, wohl erhaltenes Stück.
44 Ahnenporträt. Chines, (mandschurische) Malerei des 19. Jahrhs.
auf Papier. Bildgrösse: 85X521/2 cm; Gesamtgrösse: 931/2X6I cm.
Unter Glas, in modernem Goldrahmen. 96 —
Ein vornehmer Chinese (Würdenträger) sitzt auf einem thronartigen, mit einem
Tigerfell überdeckten Stuhle. Sein blaues Obergewand zeigt ein geschmack-
volles Zierstück auf der Brust; auch das Unterkleid ist reich gemustert.
Besonderes Interesse beansprucht der geschmackvoll ornamentierte Teppich. —
Das Individuelle der dargestellten Persönlichkeit ist vorzüglich erfasst u.
wiedergegeben. Sehr dekoratives Stück. Einige unbedeutende Risse, sonst
vorzüglich erhalten.
45 Album von 24 sehr feinen chinesischen Originalmalereien, vor-
wiegend in gebrochenen zarten Farben u. z. Teil m. Gold gehöht,
von einem tüchtigen Maler auf Seidenstoff gemalt, Ende 18. od.
Anfang 19. Jhdts. 24 kalligraph. Blatt sind beigegeben. Die
starken mit goldgesprenkeltem Papier überzogenen Karton-Blätter,
worauf die Malereien u. Textblätter aufgezogen sind, bilden in
fortlaufender Faltung ein Orikon (Leporello-Album), die Deckel,
deren bronzene Eckbeschläge gravierten Schmuck aufweisen (2
fehlen), sind mit resedafarbenem golddurchwirkten Seidenbrokat
überzogen. 220 —
Die sehr gut ausgeführten Malereien illustrieren ein oder wohl auch 2 chine-,
sische Volkssagen. Der Maler hat es ausgezeichnet verstanden, durch seine
Bilder diese alten Sagen von verzauberten Menschenkindern u. deren schliess-
liche Befreiung durch die Hilfe einer guten Fee. u. den Beistand von Ein-
siedlern, Fischern usw., ferner die Auffindung u. Ausgrabung eines ver-
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königstrasse 29. Katalog 532.
Goldmark
3. Chinesische und Tibetanische Original-
malereien.
41 Ahnenbild. Chinesische Originalmalerei d. 18. Jahrhs., auf
bräunlichem Papier. Von originell gemusterter grauer Seide ein-
gefasst. Rollbild zwischen 2 Holzstäben. Gesamtgrösse: 221X77 cm;
Bildfläche: 149X60V2 cm. 96 —
Das Ahnenbild zerfällt in 3 horizontale Abschnitte, die ihrerseits durch rote,
mit goldenen chinesischen Lettern versehene Säulen usw. wiedenim in 3 Fel-
der geteilt werden. Im obersten Teile, im grossen Mittelfelde sieht man eine
Dame in kostbaren Gewändern sitzen, neben ihr 2 Dienerinnen, welche ihr
mit grossen Fächern Kühlung zufächeln. Die Schriftzeichen bedeuten, dass
sie Glück haben u. fruchtbar sein werde. In den beiden kleinen Feldern
sind 2 Glücksgöttinen sichtbar. Im Hauptfelde des 2. Abschnittes sitzt ein
Gelehrter mit langem Knebelbart. Es ist der Mann der erwähnten Dame.
Er wird rechts vom Gott des Reichtums u. links vom Kriegsgott flankiert.
Im letzten Teile erblickt man einen Verwandten (den Bruder?) des vorigen.
Er ist offenbar ein höherer Beamter. Rechts neben ihm der Literaturgott,
links der Gott der Beamtenkarriere. Der Fussboden auf dem unteren Bilde
ist besonders reich ornamentiert. Das höchstinteressante Bild ist ein Stück,
wie es nur selten in den Handel kommt. Koloristisch ist es gut abge-
wogen u. auch kompositionell ist das Bild bemerkenswert. Die Art der
Darstellung ist aussergewöhnlich. Repräsentatives Stück. Von einigen ge-
ringfügigen Wasserflecken abgesehen, gut erhalten.
42 — Chines, (mandschurische) Originalmalerei des 19. Jahrhs. auf
hellbräunlichem Papier. Unter Glas, in modernem, geschmack-
vollem Goldrahmen. Bildgrösse: 1121/2X521/2 cm; Gesamtgrösse:
1171/2X571/2 cm. 48 —
Eine Dame sitzt auf einem, mit einer grünen, gemusterten Decke drapierten,
thronartigen Stuhle. Sie trägt blaues, an den Ärmeln u. an der Halspartie
ornamentiertes Obergewand u. rotes Unterkleid. Die Malerei ist etwas
flächenhaft. Originelles, dekoratives Stück von guter Erhaltung.
43 Ahnenbildnis. Chines, (mandschurische) Originalmalerei des 19.
Jahrhs. auf Papier. In modernem, geschmackvollem Goldrahmen.
Bildgrösse: 1321/2X64 cm; Gesamtgrösse 1381/2X70 cm. 88 —
Auf einem thronsesselartigen Stuhle sitzt eine vornehme Dame in rotem, ge-
mustertem Oberkleid, grünem Untergewand u. blauem, reich ornamentiertem
Überwurf. Sie trägt reichen Kopfschmuck. Besonders interessant ist der
originell gemusterte Teppich (mit 2 buddhistischen Löwen, geometrischen
Ornamenten usw.). Dekoratives, wohl erhaltenes Stück.
44 Ahnenporträt. Chines, (mandschurische) Malerei des 19. Jahrhs.
auf Papier. Bildgrösse: 85X521/2 cm; Gesamtgrösse: 931/2X6I cm.
Unter Glas, in modernem Goldrahmen. 96 —
Ein vornehmer Chinese (Würdenträger) sitzt auf einem thronartigen, mit einem
Tigerfell überdeckten Stuhle. Sein blaues Obergewand zeigt ein geschmack-
volles Zierstück auf der Brust; auch das Unterkleid ist reich gemustert.
Besonderes Interesse beansprucht der geschmackvoll ornamentierte Teppich. —
Das Individuelle der dargestellten Persönlichkeit ist vorzüglich erfasst u.
wiedergegeben. Sehr dekoratives Stück. Einige unbedeutende Risse, sonst
vorzüglich erhalten.
45 Album von 24 sehr feinen chinesischen Originalmalereien, vor-
wiegend in gebrochenen zarten Farben u. z. Teil m. Gold gehöht,
von einem tüchtigen Maler auf Seidenstoff gemalt, Ende 18. od.
Anfang 19. Jhdts. 24 kalligraph. Blatt sind beigegeben. Die
starken mit goldgesprenkeltem Papier überzogenen Karton-Blätter,
worauf die Malereien u. Textblätter aufgezogen sind, bilden in
fortlaufender Faltung ein Orikon (Leporello-Album), die Deckel,
deren bronzene Eckbeschläge gravierten Schmuck aufweisen (2
fehlen), sind mit resedafarbenem golddurchwirkten Seidenbrokat
überzogen. 220 —
Die sehr gut ausgeführten Malereien illustrieren ein oder wohl auch 2 chine-,
sische Volkssagen. Der Maler hat es ausgezeichnet verstanden, durch seine
Bilder diese alten Sagen von verzauberten Menschenkindern u. deren schliess-
liche Befreiung durch die Hilfe einer guten Fee. u. den Beistand von Ein-
siedlern, Fischern usw., ferner die Auffindung u. Ausgrabung eines ver-
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königstrasse 29. Katalog 532.