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404 1339

driuzeben hundert iar dar nach in dem niun und drizzigistem iar, in dem sehs und
zweintzigistem iar unsers riches und in dem zwelfften des cheisertumes'.

1339 Dec. 10. 458.

Bischof Gerhard von Speyer nimmt die dortige Judenschafl gegen ein Jahr-
geld ton 500 Pfund Heller auf die nächsten 10 Jahre in seinen Schutz. s

Orig. nicht aufzufinden. — Aus dem Copialb. 130 (Segist. Kestenb.) des GLA zu Karls-
ruhe, fol. 68'. Vgl. Bemling, Gesch. 1, 601 Anm. 1569.

Wir Gerhart etc., daz wir von der sieben hundert pfunt hellir gelts wegen,
die wir von dez allir durchluhtigisten fursten und herren, her Lud. dez romischen
keysers, unsers gnedigen herren, wegen uff den iuden und der iudischeit gemein- io
liehen zu Spire han und haben sollen, mit den vorgenanten iuden und der iudischeit
ze Spire für sich und die iuden, die ietzunt da sint odir her nach da wonende wer-
den!, uberkomen und übertragen hant und auch sie mit uns also, daz sie uns diese
nehsten zehen iare, die nach einander komment und anevahent an sant Martins tage
nach der date dis briefs, alle iare an sant Martins tage funffhundert pfunt hellir 15
mit solicher werunge, als danne in der stat ze Spire leufet, geben sullent ane alle
geverde. Und globen auch wir und trösten die vorgenanten iuden, die ietzunt da
wonend odir hernach da wonende werdent, daz wir sie da zwusschin nit fürbaszer
zu deheym geben, lihen oder zu deheim andern dinste mit uns selbir oder mit ieman
anders nit bedrengen noch benoten sollent mit Worten odir mit wereken in deheine 20
wise, dann wir sollen sie und ire lib und ir gut uszwendig der stat von Spire
schirmen und in rehts beholffen sin getruwelichen glicher wise als unsern eigin
luden und iuden, ane alle geverde. Wir han auch gebetten die ersamen wisen lute,
unser lieben getruwen, den rat und die burger gemeinlichen zu Spire, daz sie die
vorgenanten iuden und die iudischeit gemeinlichen zu Spire sunder und sament von 25
unsern wegen diese vorgenanten zehen iare trösten und sie auch in der vorgeseiten
tröstunge für uns und menglichen schirmen, als wir auch da vor han globt, ane
alle geverde. Ze urkund desselben geben etc. Actum anno domini MCGCXXXIX1,
feria sexla post Nycolai.

1 Eine Urkunde, durch welche die Städte Mainz, Strassburg, Worms, Speyer und Oppenheim ihre 30
Zustimmung zu diesem Landfrieden erklären, befindet sich im Speyer. St. Arch. Urk. nr. 609, pgt.; die
angehängten Siegel von Worms und Oppenheim sind abgefallen, die andern verletzt. — Ihre Zustimmung
erklären auch der Erzbischof Heinrich von Mainz, der Bischof Gerhard von Speyer und die Pfalzgrafen
Rudolf und Ruprecht durch eine Urk. im Speyer. St. Arch. Urk. nr. 610, pgt.; die Siegel der beiden
Pfalzgrafen sind abgefallen, die andern verletzt. — Gedruckt bei Schaab 3, IM ff. Vgl. Böhmer-Ficker, 35
Beg. 3440. 1 Ber Cod. hat MCCCXXIX, offenbar aus Versehen des Copisten; denn Gerhard von
Erenberg war 1336-1363 Bischof zu Speyer. Vgl. auch die folgende Urkunde vom 11. Bec.
 
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