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https://doi.org/10.11588/diglit.47949#0067
— 51 -
Ernster waren schon die Folgen der nassen Jahreszeit, die
sich dann bemerkbar machten. Nur zu bald erkrankte eine
grosse Anzahl von Mannschaften, bes. Leute aus dem Höhenlager
an fieberhaftem Darmkatarrh, und wenn auch so mancher Un-
verständige darunter war, der trotz strengen Verbots unabge-
kochtes Wasser getrunken und rohes Obst gegessen hatte, so war
ein gut Teil der Erkrankungen doch auf das feuchtwarme Klima
zurückzuführen.
Im allgemeinen aber wurde dieser erste Sommer gut über-
standen ; auch die Erkrankten konnten bald alle wieder dienstfähig
entlassen werden.
Emsig wurde unterdessen am weiteren inneren Ausbau des
Schutzgebiets gearbeitet.
Bereits im Frühjahr 1898, nachdem halbwegs die äussere
Sicherheit hergestellt war, wurden die Kriegsgesetze aufgehoben.
Im Interesse unsrer Mannschaften war dies von grösster
Wichtigkeit, denn bis dahin musste jedes, auch an und für sich
harmlosere Vergehen nach Kriegsgesetzen aufs strengste bestraft
werden.
Eine A. K. 0. vom 13. Juni 1898 bestimmte, dass das Marine-
infanterie-Bataillon nunmehr den Namen 111. See-Bataillon
erhielt. — Das bisherige Matrosen-Artillerie-Detachement hiess von
nun an „Matrosen-Artillerie-Detachement-Kiau-
t s c h o u. “
Eine andere Allerhöchste Ordre vom selben Tage befahl ver-
suchsweise die Einführung einer besonderen Tropenuniform. Die
Ordre besagte, die Uniform hat zu bestehen: Rock und Hose aus
Khaki-Drell, Tropenhelm aus Gummistoff u. s. w. —
Während des Sommers hatten Hauptm. Mauve und Dolmetscher
Mootz die Vorarbeiten zur Grenzregulierung (vergl. Kap. IV) er-
ledigt, sodass im Herbst die endgültige Regelung der Grenzen
vor sich gehen konnte. Es trat eine Grenz- Regulierungskom-
mission zusammen, bestehend aus den Herren: Major v. Lossow,
Hauptm. v. Falkenhayn, Kptl. Deimling und Dolmetscher Mootz;
hierzu trat noch ein Arbeitskommando von Seesoldaten und
eine Anzahl chinesischer Kommissare.
Ein schweres Stück Arbeit galt es zu bewältigen; auf Ber-
geshöh und Tälern ist der Schweiss der Edlen in Strömen
geflossen, wie Teilnehmer dieser Kommission versichern. Allen
voran Major v. Lossow; keine Strapazen scheuend, oft unter
Anfbietung aller Energie ging es durch die unwegsamen Gebirge
Ernster waren schon die Folgen der nassen Jahreszeit, die
sich dann bemerkbar machten. Nur zu bald erkrankte eine
grosse Anzahl von Mannschaften, bes. Leute aus dem Höhenlager
an fieberhaftem Darmkatarrh, und wenn auch so mancher Un-
verständige darunter war, der trotz strengen Verbots unabge-
kochtes Wasser getrunken und rohes Obst gegessen hatte, so war
ein gut Teil der Erkrankungen doch auf das feuchtwarme Klima
zurückzuführen.
Im allgemeinen aber wurde dieser erste Sommer gut über-
standen ; auch die Erkrankten konnten bald alle wieder dienstfähig
entlassen werden.
Emsig wurde unterdessen am weiteren inneren Ausbau des
Schutzgebiets gearbeitet.
Bereits im Frühjahr 1898, nachdem halbwegs die äussere
Sicherheit hergestellt war, wurden die Kriegsgesetze aufgehoben.
Im Interesse unsrer Mannschaften war dies von grösster
Wichtigkeit, denn bis dahin musste jedes, auch an und für sich
harmlosere Vergehen nach Kriegsgesetzen aufs strengste bestraft
werden.
Eine A. K. 0. vom 13. Juni 1898 bestimmte, dass das Marine-
infanterie-Bataillon nunmehr den Namen 111. See-Bataillon
erhielt. — Das bisherige Matrosen-Artillerie-Detachement hiess von
nun an „Matrosen-Artillerie-Detachement-Kiau-
t s c h o u. “
Eine andere Allerhöchste Ordre vom selben Tage befahl ver-
suchsweise die Einführung einer besonderen Tropenuniform. Die
Ordre besagte, die Uniform hat zu bestehen: Rock und Hose aus
Khaki-Drell, Tropenhelm aus Gummistoff u. s. w. —
Während des Sommers hatten Hauptm. Mauve und Dolmetscher
Mootz die Vorarbeiten zur Grenzregulierung (vergl. Kap. IV) er-
ledigt, sodass im Herbst die endgültige Regelung der Grenzen
vor sich gehen konnte. Es trat eine Grenz- Regulierungskom-
mission zusammen, bestehend aus den Herren: Major v. Lossow,
Hauptm. v. Falkenhayn, Kptl. Deimling und Dolmetscher Mootz;
hierzu trat noch ein Arbeitskommando von Seesoldaten und
eine Anzahl chinesischer Kommissare.
Ein schweres Stück Arbeit galt es zu bewältigen; auf Ber-
geshöh und Tälern ist der Schweiss der Edlen in Strömen
geflossen, wie Teilnehmer dieser Kommission versichern. Allen
voran Major v. Lossow; keine Strapazen scheuend, oft unter
Anfbietung aller Energie ging es durch die unwegsamen Gebirge