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Kapitel VII.
Peking und Tientsin erhalten Schutzwachen.—Gouverneurswechsel.—Weitere Ent-
wicklung Tsingtaus. — Formierung der Marine-Feld-Batterie.—Taufe der Prinz-
Heinrich-Berge.—Expeditionen nach Jtschoufu-Yitschau und Kaumi.—Versuchs-
weise Aufstellung einer Chinesen-Kompagnie.
las Jalir 1898 ging zur Neige und schon warfen die kommenden
grossen Ereignisse des Jahres 1900 ihre Schatten voraus.
Es schien bereits allerorts zu gären. Auf Wunsch des
deutschen Gesandten Freiherrn v. Heyking ging im November 1898
ein Detachement in Stärke von 4 Unteroffizieren, 36 Mann unter
Prlt. Jaeger zum Schutze unserer Gesandtschaft nach Peking. Ihm
folgte im Dezember Prlt. Karst mit 3 Unteroffizieren, 30 Mann
nach Tientsin zum Schutz der dortigen deutschen Fremdennieder-
lassung.
Aber noch schienen die Chinesen den Zeitpunkt nicht für
gekommen zu erachten, sich der verhassten Fremden zu entledigen.
In Peking und Tientsin blieb alles ruhig, sodass die Deta-
chements im Sommer 1899 ohne etwas Besonderes erlebt zu haben,
nach Tsingtau zurückkehren konnten.
Unterdessen regte es sich im Hinterlande Kiautschous; bevor
ich aber auf die verschiedenen Expeditionen hier eingehe, wollen
wir noch einen Blick rückwärts werfen.
Das neue Jahr brachte uns zunächst einen Gouverneurs-
Wechsel. Anfang Februar 1899 verliess Kapitän z. See Rosendahl
die Kolonie; bald darauf traf der neue Gouverneur Kapitän z. See
Jaeschke mit Dampfer Tsingtau hier ein, begleitet u. a. von
seinem Adjutanten, Hauptmann Freiherr v. Liliencron,
unserem jetzigen Kommandeur.
Die nun folgenden Besichtigungen des Orts, die Besuche der
Lager und der Grenzdetachements zeigten, was in dieser kurzen
Zeit geleistet war. — Die Landesvermessung war soweit gediehen,
 
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