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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 48.1937

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Weltausstellung der katholischen Presse: in der vatikanischen Stadt zu Rom
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https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0037

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INNEN-DEKORATION

25

ARCHITEKT AG.
P1CA-MAILAND
WINTERGARTEN
TEILAUFNAHME

Ordenstrachten darstellen. Die schlichten Formen licher Übermut sie mißbräuchlich nutzt und sie gegen
dieses Raumes geben einen Begriff davon, wie ent- den Geber, gegen das menschliche Ganze kehrt. Man
schieden die Gesamtanlage den Geist der Gegenwart kann sagen, daß es mit zu den geheimen Zentralauf-
und sein sachliches Denken zur Geltung bringt. Celo- gaben unsrer Zeit gehört: nicht etwa eine Scheide-
tex und Heraklit sind für den Innenausbau haupt- wand zwischen Gemütsformen und Zweckformen zu
sächlich verwandt worden. Wo eine frühere Zeit errichten, sondern die letzteren und damit alles
vielleicht versucht hätte, der benachbarten großen Zweckdenken, alle »Sachlichkeit« der neuen Zeit als
Vergangenheit durch rednerische Formen und durch dienstfähig innerhalb beseelter menschlicher Gestal-
echten oder unechten Materialprunk das Gleichge- tungsarbeit zu erweisen. Abseits von allem theoreti-
wicht zu halten, sieht man hier die echte Geistes- sehen Streit entwickelt bekanntlich unser praktisches
haltung der klardenkenden Gegenwart sich vor- Leben Schritt für Schritt, Satz für Satz die Konkor-
trefflich vor dem Alten behaupten. Warum auch dienformel, die die Bindung bringen wird, indem es
nicht? Zweckdenken, straffe rationale Ordnung ist einerseits auf alte Gemütswerte zurückgreift, andrer-
an sich nichts als »Gabe«, und jede echte Gabe ist Mit- seits in allen organisatorischen Griffen, in allem Bauen
gift von oben und bleibt es, wofern nicht mensch- und Planen eindeutig den modernen Geist einsetzt. —
 
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