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INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT WALTER LOOS-W1EN TERRASSE VOR DER WOHNHALLE
wohnung, dann ums Eck an der Waschküche, der Eindruck entsteht, die Sessel sind mit Schweinsleder,
Vorratskammer und dem von außen her bedienbaren die Lehnstühle mit englischen Geweben überzogen,
Kohlenbunker vorbei, endlich wieder ums Eck zu die Vorhänge aus Schantungseide und Gitterstoff. An
einer inneren Treppe, die in den Vorraum der Fami- der Rückwand zieht sich ein langes Büfett hin mit
lienwohnung mündet. Dieser Korridor ist angelegt, Durchreiche zur Küche; seine Aufziehvorrichtungen
um bei Schlechtwetter den Insassen des Autos den ermöglichen die Bereitstellung eines Imbisses für
Zugang ins Haus von der Garage aus zu ermögli- dreißig Personen. Das anschließende kleine Wohn-
chen. Bei Schönwetter benützen die Bewohner und zimmer (Abb. S. 84) kann bei großer Gesellschaft die
Besucher eine Freitreppe, die links außen, in der Rieh- Wohnhalle erweitern, aber auch gegen diese abge-
tung gegen den Garten, zum Wohneingang mit Wind- schlössen werden und dann einer Gruppe von Gästen
fang und in den schon genannten Vorraum führt. zum Gespräch und Spiel oder dem Hausherrn zum
Im Wohngeschoß liegen an der Rückseite, gegen Alleinsein mit seinen Büchern dienen. Der angebaute
Norden, die Küche und das Mädchenzimmer, nach Bücherschrank bedeckt hier die ganze Rückwand,
vorn die Wohnhalle und der kleine Wohnraum (Her- aber auch die im Winkel anstoßende Westwand ist
renzimmer), die durch eine breite Falttüre unter sich bis an die Decke mit Birnholz getäfelt; so ist mit al-
und durch die Öffnung gegen die Wohnterrasse eine len Mitteln die Intimität des Raumes gefördert. Das
einzige große Raumeinheit bilden oder gegebenen- Wohnzimmer und eine Ecke der Wohnhalle greifen
falls bilden können. Die Wohnhalle (Abb. S. 85) er- derart vor, daß sich zwischen ihnen eine überdeckte
füllt dreierlei Aufgaben: sie dient zum Essen, zum Nische bildet, die vorn in die breite Wohnterrasse
Ausruhen und zum Musizieren. Dem entspricht die übergeht (Abb. oben). Diese bietet in der guten Jah-
Auswahl und Anordnung des Möbels. Hier sind für reszeit bei trübem und freundlichem Wetter einen
die Einrichtung verschiedene Hölzer - Palisander, luftigen Aufenthalt und vermittelt an der Ostseite den
Birne, Nuß und Mahagoni - verwendet worden, so unmittelbaren Eintritt vom Haus in den Garten,
daß schon dadurch ein reicher und warmer farbiger Im Schlafstock liegen in den Ecken der Rückseite
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT WALTER LOOS-W1EN TERRASSE VOR DER WOHNHALLE
wohnung, dann ums Eck an der Waschküche, der Eindruck entsteht, die Sessel sind mit Schweinsleder,
Vorratskammer und dem von außen her bedienbaren die Lehnstühle mit englischen Geweben überzogen,
Kohlenbunker vorbei, endlich wieder ums Eck zu die Vorhänge aus Schantungseide und Gitterstoff. An
einer inneren Treppe, die in den Vorraum der Fami- der Rückwand zieht sich ein langes Büfett hin mit
lienwohnung mündet. Dieser Korridor ist angelegt, Durchreiche zur Küche; seine Aufziehvorrichtungen
um bei Schlechtwetter den Insassen des Autos den ermöglichen die Bereitstellung eines Imbisses für
Zugang ins Haus von der Garage aus zu ermögli- dreißig Personen. Das anschließende kleine Wohn-
chen. Bei Schönwetter benützen die Bewohner und zimmer (Abb. S. 84) kann bei großer Gesellschaft die
Besucher eine Freitreppe, die links außen, in der Rieh- Wohnhalle erweitern, aber auch gegen diese abge-
tung gegen den Garten, zum Wohneingang mit Wind- schlössen werden und dann einer Gruppe von Gästen
fang und in den schon genannten Vorraum führt. zum Gespräch und Spiel oder dem Hausherrn zum
Im Wohngeschoß liegen an der Rückseite, gegen Alleinsein mit seinen Büchern dienen. Der angebaute
Norden, die Küche und das Mädchenzimmer, nach Bücherschrank bedeckt hier die ganze Rückwand,
vorn die Wohnhalle und der kleine Wohnraum (Her- aber auch die im Winkel anstoßende Westwand ist
renzimmer), die durch eine breite Falttüre unter sich bis an die Decke mit Birnholz getäfelt; so ist mit al-
und durch die Öffnung gegen die Wohnterrasse eine len Mitteln die Intimität des Raumes gefördert. Das
einzige große Raumeinheit bilden oder gegebenen- Wohnzimmer und eine Ecke der Wohnhalle greifen
falls bilden können. Die Wohnhalle (Abb. S. 85) er- derart vor, daß sich zwischen ihnen eine überdeckte
füllt dreierlei Aufgaben: sie dient zum Essen, zum Nische bildet, die vorn in die breite Wohnterrasse
Ausruhen und zum Musizieren. Dem entspricht die übergeht (Abb. oben). Diese bietet in der guten Jah-
Auswahl und Anordnung des Möbels. Hier sind für reszeit bei trübem und freundlichem Wetter einen
die Einrichtung verschiedene Hölzer - Palisander, luftigen Aufenthalt und vermittelt an der Ostseite den
Birne, Nuß und Mahagoni - verwendet worden, so unmittelbaren Eintritt vom Haus in den Garten,
daß schon dadurch ein reicher und warmer farbiger Im Schlafstock liegen in den Ecken der Rückseite