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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 48.1937

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Weingarten, Hans: Neue Wohnkultur: auf der Reichsausstellung "Schaffendes Volk"
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https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0365

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ARCHITEKT HELMUTH N. SCHRÖDER-DÜSSELDORF »HAUS EINES BILDHAUERS« WOHNHALLE

NEUE WOHNKULTUR

AUF DER REICHSAUSSTELLUNG »SCHAFFENDES VOLK«

VON DR. HANS WEINGARTEN-DÜSSELDORF

Die größte Aufgabe, welche uns der Nationalsozia-
lismus für die nächsten Jahre gestellt hat, ist
schlechterdings nichts anderes, als die schöpferische
Gestaltung des Lebensraumes unseres deutschen Vol-
kes. Jede große Idee im Leben der Völker sucht sich
ihren Ausdruck in der Gestaltung des Daseins, und je
größer der rassische Wille eines Volkes ist, desto grö-
ßer ist auch die schöpferische Kraft.« Dieser Aus-
spruch von Professor Peter Grund, dem künstleri-
schen Oberleiter der Reichsausstellung »Schaffendes
Volk« in Düsseldorf umreißt klar die Dinge, um die
es in Zukunft geht und die bei der Gestaltung der
Düsseldorfer Ausstellung bereits im großen Umfang
richtungweisend waren. Bei der Festlegung des Ge-
neral-Bebauungsplanes für die Ausstellung, die ein
Gelände von 780000 qm umfaßt, ergab sich als beson-
dere Aufgabe,die räumliche Ordnung des Ausstellungs-
geländes in die städtebauliche Gliederung des gesam-
ten Nordgebietes der Stadt Düsseldorf einzubeziehen.

Umgeben von einer rein-erhaltenen niederrheini-
schen Landschaft, angrenzend an den deutschen
Schicksalsstrom, den Rhein, im Westen und an
die Golzheimer Heide mit dem Schlageterkreuz im
Osten, so liegt das Gelände. Diese Landschaft war es
dann, die den Maßstab für die künstlerische Einglie-

1937. XI. 1

derung der ganzen Ausstellung, vor allem aber der
Schlageterstadt gab, die ja auch nach Beendigung der
Ausstellung als Musterbeispiel des Städtebaus be-
stehen bleibt. Die Größe dieser niederrheinischen
Landschaft und die klaren Formen ihrer alten Bauten
mußten daher in der Siedlung anklingen. Aus ihren
Gefühlswerten heraus wurden die Bauten und Straßen-
bilder des neuen Stadtteils entwickelt.

Der Niederrhein hat,wie jedes KulturgebietDeutsch-
lands, eine klare traditionelle Baukultur. Diese Bau-
kultur ist in der Schlageterstadt, unter Berücksichti-
gung natürlich der Errungenschaften der heutigen
Bauwirtschaft, fortgesetzt worden. Sämtliche 96 Häu-
ser sind einheitlich im niederrheinischen Stil erbaut.
Das bedeutet aber nicht, daß jedes Haus architekto-
nisch dem anderen gleicht. Im Gegenteil: weil jeder
der etwa 50 Architekten in der Gestaltung des Einzel-
objektes völlig frei war, ergibt die Schlageterstadt
ein außerordentlich lebendiges und vielseitiges Bild.

Der reichen äußeren Gestaltung entspricht auch
die Innenarchitektur der Häuser in der Schlageter-
stadt. Auch hier haben es die Architekten verstanden,
an alte überlieferte Bauweisen anzuknüpfen. Die Bal-
kendecke, ohne die ein altes Haus am Niederrhein
nicht zu denken ist, kommt fast überall wieder zu
 
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