Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

DOI Artikel:
Einklang von Wunsch und Gestaltung: zu den Landhäusern von Prof. F. A. Breuhaus
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0018

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
8

INNEN-DEKORATION

chitekt soll seine Wünsche mit den gegebenen Mit-
teln zur konkreten Wirklichkeit verdichten. Das
setzt eine Gemeinschaftsarbeit voraus, bei der der
Architekt der schöpferisch Führende sein muß. Seine
Autorität aber kann er nur aus dem bewiesenen
Können herleiten.

Die hier abgebildeten Stadt-Landhäuser von Prof.
Fritz August Breuhaus scheinen uns Zeugnis abzu-
legen von einer solchen erfolgreichen Zusammen-
arbeit zwischen Bauherrn und Architekt. Bei aller
Anpassung an das jeweilige Baugelände, bei allem
willigen Eingehen auf persönliche Liebhabereien
sind diese Häuser doch echte »Breuhäuser«, da sie
alle klar das Signum ihres Gestalters tragen.

Haus Fr., Berlin-Grunewald und Haus Dr. G.,
Berlin-Dahlem (Abb. S. 2-5), zeigen zwei Lösungen
für annähernd die gleiche Aufgabenstellung. Die
Portalgestaltungen ergaben sich aus den anders ge-
arteten Grundstücken. Das Grunewaldhaus liegt
fast flach zur Straße. Eine akzentuierte Portallösung
wie bei dem höher gestellten Dahlemer Haus würde
hier den ganzen Bau belastet haben, das Haus wäre

zu schwer geworden an dieser Stelle, es wäre gleich-
sam versunken. Das ganz unmerkliche Ansteigen des
Geländes aber wird im Eindruck überhöht durch
zwei Stufen, die zu der mit rotem Verona-Marmor
umkleideten Haustür führen. Die schönen schmiede-
eisernen Gitter, die Fensterumrahmungen aus rö-
mischem Travertin, die glaslosen Metallnetzlampen
betonen den kühleren, etwas offiziellen Charakter.
Die strenge Grundhaltung dieses Hauses wird von
der großen durchgehenden Blumenbank, die die
Fenstergruppe im Obergeschoß zusammenzieht, auf-
gelockert, die reservierte Herbheit gemildert und
ein wohnlich wärmerer Eindruck übermittelt. Anders
das Dahlemer Haus. Es liegt auf einem natürlichen
Plateau. Man steigt ein paar Stufen hinauf zu dem
einladenden säulengeschmückten Portal, das durch
die plastische Einbeziehung der Dielen- und Garde-
robenfenster zu einem besonders betonten Mittelstück
geworden ist, über dem die obere Wand in drei, mit
verstärktem Rhythmus auseinandergerückten Fen-
stern sich auflichtet. Beide Häuser bergen in den
Eingangspfeilern Kästen für Brot und Milch auf der
 
Annotationen