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Hildebrandt, Hans: Die Slowakei-Ausstellung in Stuttgart
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0280
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INNEN-DEKORATI ON
Der Hauptteil der Ausstellung fand Aufnahme in
der früheren Hauptgaststätte der Reichsgartenschau,
deren Saal, gegliedert durch einbezogene, hier bis
zur Decke, dort nur bis in halbe Höhe reichende
Leichtwände, Platz genug bietet. Der Eingangsraum
mit einem wandfüllend-dekorativen, in satten Farben
gemalten, figurenbelebten Landschaftsbild von der
Hand des Stuttgarters Hans Fähnle ist dem heu-
tigen Slowakei-Staat und einem klargefaßten ge-
schichtlichen Überblick über die Schicksale des Kar-
pathenlands von der Vorzeit bis zum Heute gewidmet.
Im Langraum, mit zwangsläufigem Rundgang,
wurde eine mit feinstem Verständnis und viel Liebe
ausgesuchte Schau von Kulturdokumenten, vorab
der Volkskunst, aus dem Gebiet der Slowakei zu-
sammengebracht, beginnend mit Ausgrabungen aus
den Römertagen. Dem volksdeutsch besiedelten,
städtereichen Zipser Gau - die Kolonisation setzte
schon 1141 ein - fiel dabei kein geringer Anteil zu.
Der Besucher erblickt die anziehenden Volkstrach-
ten, hier der Slowaken, dort der Volksdeutschen,
phantasievoll gebildete Gürtelschließen und Kopf-
bänder aus der Zips, Schablonen für Zeugdruck, mit
Zierformen übersäte Keramik, Hausgeräte aus Holz
und Metall, Zunft-Krüge und Schilder, den präch-
tigen Kirchenschatz von Leutasch, geschnitzte und
bemalte Truhen der Innungen, treuherzig-ausdrucks-
volle Hinterglasbilder, meist auf Spiegelgrund, alte
und neue Erzeugnisse des Buchdrucks sowie neben
Modellen und Guckkastenbildern von Städten, neben
Photos von Bildwerken und Wandmalereien, die ein-
dringlich von dem engen Zusammenhang mit der
deutschen Kunstkultur schon im Laufe des Mittel-
alters erzählen, auch ein mystisch wirkendes, goti-
sches, auf Holz gemaltes Heiligenbild. Alles Orna-
ment- und farbenfreudig, Zeugnis handwerklichen
Könnens und unbekümmert aus dem Vollen schöp-
fender, an Einfällen reicher Einbildungskraft.
Zwei in Pavillons untergebrachte Teilausstellungen
ergänzen die Hauptschau: »Die schöne Slowakei« und
»Das slowakische Holz«. Jene, um hier, belebt durch
Stickereien und Keramiken in Vitrinen, an der Hand
von Modellen wie von vergrößerten Landschafts-
und Architekturaufnahmen einen Überblick über die
Schönheiten eines wenig besuchten und doch so be-
suchenswerten Landes zu bieten, diese um über den
INNEN-DEKORATI ON
Der Hauptteil der Ausstellung fand Aufnahme in
der früheren Hauptgaststätte der Reichsgartenschau,
deren Saal, gegliedert durch einbezogene, hier bis
zur Decke, dort nur bis in halbe Höhe reichende
Leichtwände, Platz genug bietet. Der Eingangsraum
mit einem wandfüllend-dekorativen, in satten Farben
gemalten, figurenbelebten Landschaftsbild von der
Hand des Stuttgarters Hans Fähnle ist dem heu-
tigen Slowakei-Staat und einem klargefaßten ge-
schichtlichen Überblick über die Schicksale des Kar-
pathenlands von der Vorzeit bis zum Heute gewidmet.
Im Langraum, mit zwangsläufigem Rundgang,
wurde eine mit feinstem Verständnis und viel Liebe
ausgesuchte Schau von Kulturdokumenten, vorab
der Volkskunst, aus dem Gebiet der Slowakei zu-
sammengebracht, beginnend mit Ausgrabungen aus
den Römertagen. Dem volksdeutsch besiedelten,
städtereichen Zipser Gau - die Kolonisation setzte
schon 1141 ein - fiel dabei kein geringer Anteil zu.
Der Besucher erblickt die anziehenden Volkstrach-
ten, hier der Slowaken, dort der Volksdeutschen,
phantasievoll gebildete Gürtelschließen und Kopf-
bänder aus der Zips, Schablonen für Zeugdruck, mit
Zierformen übersäte Keramik, Hausgeräte aus Holz
und Metall, Zunft-Krüge und Schilder, den präch-
tigen Kirchenschatz von Leutasch, geschnitzte und
bemalte Truhen der Innungen, treuherzig-ausdrucks-
volle Hinterglasbilder, meist auf Spiegelgrund, alte
und neue Erzeugnisse des Buchdrucks sowie neben
Modellen und Guckkastenbildern von Städten, neben
Photos von Bildwerken und Wandmalereien, die ein-
dringlich von dem engen Zusammenhang mit der
deutschen Kunstkultur schon im Laufe des Mittel-
alters erzählen, auch ein mystisch wirkendes, goti-
sches, auf Holz gemaltes Heiligenbild. Alles Orna-
ment- und farbenfreudig, Zeugnis handwerklichen
Könnens und unbekümmert aus dem Vollen schöp-
fender, an Einfällen reicher Einbildungskraft.
Zwei in Pavillons untergebrachte Teilausstellungen
ergänzen die Hauptschau: »Die schöne Slowakei« und
»Das slowakische Holz«. Jene, um hier, belebt durch
Stickereien und Keramiken in Vitrinen, an der Hand
von Modellen wie von vergrößerten Landschafts-
und Architekturaufnahmen einen Überblick über die
Schönheiten eines wenig besuchten und doch so be-
suchenswerten Landes zu bieten, diese um über den