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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 53.1942

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Tschauner, Ellie: Eine Frau richtet ein: Arbeiten der schwedischen Innenarchitektin Margaretha Köhler
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https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0299

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INNEN-DEKORATI ON

291

»DAMEN-SCHLAFZIMMER« ENTWURF: MARGARETHA KÖHLER, AUSFÜHRUNG: FIRMA FUTURUM-STOCKHOLM

(Aufnahme: Riwkin)

EINE FRAU RICHTET EIN

ARBEITEN DER SCHWEDISCHEN INNENARCHITEKTIN MARGARETHA KÖHLER

Es ist eine ebenso reizvolle wie aufschlußreiche
Sache, uns einmal, nachdem wir nun in einer
Reihe von Berichten von dem Wirken und der Cha-
rakteristik schwedischer Innenraumschöpfer gespro-
chen haben, mit der Arbeit einer weiblichen Fach-
vertreterin dieses Landes zu befassen.

Muß nicht gerade die Frau durch die Schulung
Jahrhunderte gepflegter und fortentwickelter Volks-
kunst, wie sie in diesem Land als Allgemeingut
lebendig blieb, besondere Eignung und Erfahrung
für die Fragen künstlerischer Gestaltung besitzen?
- Entzückt und bewundernd betrachten wir immer
wieder die wundervoll gewebten, gewirkten, ge-
stickten Erzeugnisse des »Heimfleißes«, die Stoffe und
Teppiche mit ihren vielartigen Fadentechniken, der
wirkungsvollen, heiteren Klarheit ihrer Muster und
den temperamentvoll kontrastierenden oder fein-
sinnig harmonierenden Farben. - Mußten sie ihren

Urheberinnen nicht eine Treffsicherheit und Mühe-
losigkeit im Entwurf, im kühnen Planen nach freier
Phantasie vermitteln, obgleich - nein, gerade weil
geschmacksbildende und erzieherische, beglückend
schöne, alte Muster als Anregung zugrunde lagen?

So entwickelte die Handarbeit im Volkskunst-
charakter neben Farbensinn und Gestaltungsfähigkeit
auch ein Empfinden für Echtheit und Güte und
- das Vertrauen in die eigene Kraft und die selbst-
schöpferischen Möglichkeiten. Es ist sicher kein Zu-
fall und nicht nur mit dem Lebensstandard eines
wohlsituierten Landes zu erklären, daß man gerade
im schwedischen Straßenbild so auffallend vielen
geschmackvoll-gediegen gekleideten weiblichen Ge-
stalten begegnet. In dieser Tatsache offenbart sich
vielmehr ein feines Fingerspitzengefühl für die mo-
dische und doch persönliche und gefäilige Note.

Auch im kunstgewerblichen Textilentwurf sind
 
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