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Jahrbuch der Baukunst und Bauwissenschaft in Deutschland — 1.1844

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Menzel, Carl August: Schinkel's Leben
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https://doi.org/10.11588/diglit.19236#0017
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I.

Sehittkel's Leben.

Earl Friedrich Schinkel wurde am 13. März 1781 iu dem mär-
kischen Srästcheu Neit--Ruppiu gekoren, woselbst seiu Vater Supcrinteu-
deut war. Nachdem er iu sciuer Vaterstadt das Gtzmuasium besucht, kanr
er uach Berliu, um auf dcm Gymuasium zum grauen Kloster seiue Bil-
duug fortzusctzen. Er giug aus der ersteu Klasse desselbeu ab. Eiu Jahr
lang (1797) studirte er Uun aus der Bauakademie. Zm Winter des fol-
gendeu Jabres kam Friedrich Gilly, Sohn des durch seiu Haudbuch der
Laud - Baukuust bekauuten David Gilly, aus Jtalieu uud Frankreich
zurück, und Sehiukel wurde, wenn auch nur kurze Zcit, seiu Sehüler.
Die architektonische Bilvung F. Gilly's hatte sich gauz dem französischen
Formeuwesen zugeweudet, uud es ist aufsallend, daß Schinkel gleich vou
voru hereiu eiueu auderu Weg eiuschlug uud ihm auch später uiemals
eine Spur der frauzösischeu, durch seiueu Lehrmeister eüoa überkommeueu,
Clemeute anklebte; da doch soust iu der Ikegel etwas von der Lehrme-
thode des Mcisters auch in der Darstelluugsweise der Schüler sieh osten-
bart. F. Gilly starb 1800, vor seiuem 30. Jahre.

Jm Jahre 1803 trat Schiukel seine erste Neise nach Ztalieu au,
während welcher er Deutschlaud, Jstrieu, Jtalieu uud Sieilieu besuchte.
-Auf dieser Reise war es, wo seiu gewaltiges malerisches Geuie gleichen
Emwickeluugsschritt mit seiuem architektouischen begauu, uud eiue Menge
meisterhaft mit der Feder in größtem Format gezeichneter Laudschafteu,
uebst auderweirig iu seder Art der Darstelluug augefüllte Mappcn wareu
die Ausbeute dcs ihn drängeudeu Geuius. Er kehrte über Paris 1805
uach Berüu zurük. Alleiu die unglückliche Zeit war dem Baumeister
nicht güustig. Schiukel malte iu jeuer Zeit eine Auzahl vou Oelbildern,
im großartigsten Styl erfuuden; feruer ein großes Pauorama vou Pa-
lermo iu Oel, welches später leiver verbrannte. Auch für die optischeu
Vorstellungeu vou Gropius entstandeu uuter seiner schöpserischeu Hand die
steben Wuuderwerke der Welt, welche, obgleich nur für eiuen vorüber-
geheuden Zweck geschassen, doch schou damals bekundeten, mit welchem
Geiste er die Baustyle aller Völker zu durchdriugeu vermochte. Damals
Mci, zcl, Jahrb. d. Bauk. i. Bd. 1
 
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