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Jahrbuch der Baukunst und Bauwissenschaft in Deutschland — 1.1844

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Hünefeld, ...: Ueber die Beschaffenheit des Bodens und der Gewässer im baltischen Flachlande, insbesondere in Meklenburg, Pommern und Rügen
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https://doi.org/10.11588/diglit.19236#0243
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2!(r

Ueber die Veschaffeuheir res Bovens und ver Geioäsffr

Ueber die Beschaffenheit

dcs Äodens u » d dcr Scwösscr

im baltisäien Flachlande,

insbesoudere in Meklenbnrg, Pommcrn nnd Rngen;

znnachst für das Jnteresse des Baurvesens bearbcitet

voni

Prof. Hünefcld in G rc > fswald.

Die Baukunst hat eine so wesentliche Veffehung zur Lehre voin
Erdbau oder Geognosie, daß in der wissenschaftlichen Heranbildnng des
Baukünstlers das Studium der Geognosie, wenigstens nach gcwissen 9iich-
tungen hin, ein sehr ersprießliches und selbst nothwendiges Glement ist.
Ruch kann wohl behauptet werden, daß die äußere oder makrokosmi-
sche Natur, was die physikalischen, namentlich mechanischen Vcrhältnisse
anbel-angt, überall mit dem besten Beispiel vorangeht. Da, wo die Kunst,
dieses schöne und erhabene Kriterium der menschlichen Nlacht und Frciheit,
solche Verhältnisse, insbesondere sür die Dauer ihrer plastischen Swö-
pfungen, zu erwägen hat, wird sie von der Narur viel lernen können!
So sind ganz vorzüglich im organischen Gebiet die Bewegnng der Glieder,
das Athmen, das akustische Werkzeug der Stimme und Sprache, das
Druck - und Saugwerk des Herzens, die Clasticirät der Arterien, der Me-
chanismus der Klappen in den Venen u. m. a. höchst nachahmungswer-
the physikalische Einrichtungen! nicht minder könncn die mechanischen Ver-
hältnisse in den oft so bewundrungswürdigen Bauten, welche der Jnstinkt
der Thiere vollbringt, nicht selten auch dem freien Künstler in gewisscn
Richrnngen zum Muster oder Anhaltspunkt diencn! Es ist kaum zu be-
zwciseln, daß Felsen-, Pstanzen- und Thierbarr wohl die ersten Ausgangs-
punkte des Kunstbaus waren; denn alle Ansänge der Knnst und Wisscn-
schaft sind Nachahmnngen, daher auch in jeder instruetiven llnterrichts-
werse eisrigst ans grrte Muster geachtet werden muß. Die makrokosmische
Natur (die Natur) ist der mikrokosnrischen (dem Menschen) wie die ganze
Pstanze der Blumc, vorairsgegangcn! Die organischen Bantcn nacki Inncn
und Außen sind cin Produkr des Drganismus, und alle Thcilc dericlbcn
habcn drirch ihn eine innige und zmeekmäßige Verglicderung erhaltcn. In
der Knnst ist dieses gestaltende und vcrgliedernde Prineip dcr Künstlcr
 
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