in Bezug auf Akustik.
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§. I. Allgemeins Begriffe. Die Wissenschaft, welche Aku-
stik oder Phonik genannt wiro, handelt von den Ursachen und Wirkungcn
des Schalles und von der Art, wie verfelbe durch das Organ deS Ge-
hörs vernommen wird.
Man kann den Schall auf dreierlei Arten betrachten:
1) Durch die Bewegung eines Körpers erregt.
2) Durch die Luft oder andere Körper fortgepflanzt, und
3) Wie er durch das Gehör empfunden wird.
Zur Entstehung des Schalles ist allezeit ein fester oder flüssiger
Körper nöthig, dessen Theile bei Erzeugung des Schalles in eine schwin-
gende Bewegung versctzt wcrden. Man nennt ihn den schallenden Körper
(eorpus sonorum). Sehr oft ist dieser Körper die Luft felbst; aber nie
fiir stch allein, sondern in Verbindung mit andern Körpern, die st'e in
Vewegung fctzen; so entsteht Peitschenknall, Donner u. s. w. durch hef-
üge Bewegung der Luft, welche durch andere Körpcr auS ihrer Stelle
getrieben wird.
Das Brausen des Windes und der Schall der Blas-Instrumente
wird durch den Stoß der Luft gegen ruhende Körper veranlaßt.
Obschon die Luft das gewöhnliche Medium (Mittel) zur Fortpflan-
zung des Schalles ist, ist sie doch weder zur Bildung noch zur Fortpflan-
zung von Schallschtoingungen wefentlich nothtveirdig.
Elastische Körper, wie gefpannte Saiten, Glocken, nwtallne Schci-
ben rc. gerathen durch Anschlagen fester Körper, oder durch Streichen in
schwingenve Bewegungen, welche sich durch Gesicht und Gefühl nmhrnehmen
lassen und offenbar die Ursache des Schalles sind, weil der dabei gehörte
Schall augenblicklich aufhört, wenn man der schwingcnden Bewcgung eiie
Ende macht.
Jn diefen Fällen wirkt zwar die Lust mehrentheils in so fern mit,
als sie den Schall bis zum Ohre fortpflanzt, aber sie trägt doch nichts
zu seiner Entstehung bei, weil man ihn auch ohne Hülfe der Luft hören
kann, wie weitcr unten erläutert werden wird.
Jrgend ein Körper aber, es fei nun ein fester, ein flüssiger, odcr
ein lustsörmiger, muß eine ununterbrochene Verbindung zwischen dcr
schallenden Substanz und dem Ohre bilven; dcnn der Schall kann durch
kein vaeuum (gänzlich leeren Raum) mitgethcilt werden.
Wenn man unter dem Recipienten einer Luftpumpe eine kleiuc
Glocke so aufhängt, daß man an sie schlagen kann, ohne Luft zuzulassen
so wird, wenn man die Luft allmälig auszieht, der Schall schwächer, ja
zuletzt, wenn die Luftverdünnung eincn sehr hohen Grad crreicht hat, gar
nicht vcrnommen werden.
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§. I. Allgemeins Begriffe. Die Wissenschaft, welche Aku-
stik oder Phonik genannt wiro, handelt von den Ursachen und Wirkungcn
des Schalles und von der Art, wie verfelbe durch das Organ deS Ge-
hörs vernommen wird.
Man kann den Schall auf dreierlei Arten betrachten:
1) Durch die Bewegung eines Körpers erregt.
2) Durch die Luft oder andere Körper fortgepflanzt, und
3) Wie er durch das Gehör empfunden wird.
Zur Entstehung des Schalles ist allezeit ein fester oder flüssiger
Körper nöthig, dessen Theile bei Erzeugung des Schalles in eine schwin-
gende Bewegung versctzt wcrden. Man nennt ihn den schallenden Körper
(eorpus sonorum). Sehr oft ist dieser Körper die Luft felbst; aber nie
fiir stch allein, sondern in Verbindung mit andern Körpern, die st'e in
Vewegung fctzen; so entsteht Peitschenknall, Donner u. s. w. durch hef-
üge Bewegung der Luft, welche durch andere Körpcr auS ihrer Stelle
getrieben wird.
Das Brausen des Windes und der Schall der Blas-Instrumente
wird durch den Stoß der Luft gegen ruhende Körper veranlaßt.
Obschon die Luft das gewöhnliche Medium (Mittel) zur Fortpflan-
zung des Schalles ist, ist sie doch weder zur Bildung noch zur Fortpflan-
zung von Schallschtoingungen wefentlich nothtveirdig.
Elastische Körper, wie gefpannte Saiten, Glocken, nwtallne Schci-
ben rc. gerathen durch Anschlagen fester Körper, oder durch Streichen in
schwingenve Bewegungen, welche sich durch Gesicht und Gefühl nmhrnehmen
lassen und offenbar die Ursache des Schalles sind, weil der dabei gehörte
Schall augenblicklich aufhört, wenn man der schwingcnden Bewcgung eiie
Ende macht.
Jn diefen Fällen wirkt zwar die Lust mehrentheils in so fern mit,
als sie den Schall bis zum Ohre fortpflanzt, aber sie trägt doch nichts
zu seiner Entstehung bei, weil man ihn auch ohne Hülfe der Luft hören
kann, wie weitcr unten erläutert werden wird.
Jrgend ein Körper aber, es fei nun ein fester, ein flüssiger, odcr
ein lustsörmiger, muß eine ununterbrochene Verbindung zwischen dcr
schallenden Substanz und dem Ohre bilven; dcnn der Schall kann durch
kein vaeuum (gänzlich leeren Raum) mitgethcilt werden.
Wenn man unter dem Recipienten einer Luftpumpe eine kleiuc
Glocke so aufhängt, daß man an sie schlagen kann, ohne Luft zuzulassen
so wird, wenn man die Luft allmälig auszieht, der Schall schwächer, ja
zuletzt, wenn die Luftverdünnung eincn sehr hohen Grad crreicht hat, gar
nicht vcrnommen werden.