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Dle Baukunst
Liegen oberhalb auf dem Deckengebälk Lehm oder andre Estriche,
etwa von Gips rc., over Pstasterungen oon Mauersteinen, so ist die Re-
sonanz gering.
ltlin schlechtesten resoniren ganze Windelboden, wo bekanntlich die
Balkenfache ganz mit von Lchmstroh umnnmdenen Staken ausgefütlt sinv.
Halbe Windelböden, wo die untere Fläche der Balkcnlagen mit Brenern
verschaalt ist, resoniren beffer. Am stärksten aber resoniren solche hölzerne
Decken, wo über der Verschaalnng der Decke nichts weiter folgt, oder
wenn die untere Fläche der Deckenbalken verschaalt wird, der lllaum zwi-
schen den Balken ganz leer bleibt unv im Dache nur noch ein Bretter-
fußboden zu liegen kommt.
Geschaalte Decken mit starkem Auftrage von Stuck unv mit weit-
vorspringenden dergleichen Verzierungen resoniren sehlecht; theils wegen
ihrer Dicke, theils wegen der Zerstreuung der Schallstrahlen durch vie
weit vorspringenven Verzierungen.
cl) Durch Anbringung von Dcffnungen in Wänden und Decken uach
benachbarten Näumen hin, oder in ven Dachboden hinein, kann man den
Schall nach Willtür schwächen.
Dergleichen sogenannte Schalllöcher an den Decken sehen wir in
den Gewölben alter Kirchen, so wie sie in allen Theatern zu sehen sind,
wo sie den doppelten Zweck erfüllen, den heißen Dunst abzuführen und die
starke Resonanz der Decke zu nündern, wie wir bei ben Theatern sehen
werden. Es liegt am Tage, daß, je größer man solche Oeffuungen in
Wänden nnd Decken macht, um so mehr die Resonanz sich verlieren ivird.
Sie sind demnach eines der Hauptmittel, einem zu starken
Wiederhalle vorzubeugen. Der Ton wird im Allgemeinen
a m meisten verstärkt, w en n gle i ch viele S cki iv i ng u n ge n i n
der nämlichen Zeit am leichtesten erzeugt werden. Vor
allen Dingen werden in gewölbten Räumen eingeschlossne Luftmassen leicht
in mittelbare Schwinguugen versetzt, durch welche der an sich unhörbare
Schall vernehmbar wird.
Hieraus erklärt sich das summende Getöse in manchen Mufck'el».
Aus gleichem Grunde triffr man eine bedeutende Verstärkung in allen
Gemächern, in denen mehrere geivölbte oder überhaupt nur hohc Räume
vorhanden sind.
Die ausnehmende Stärke des Schalles in nenen Gebäuden, inobc-
sondere ivenn lauge Iteihen von Zimmern miteinander zujammenhängen,
Uegt an der Leere der Räume, uud daß noch keine gepolsterten Meubles,
Teppiche, Gardinen und namentlich Betten re. vorhanden sind, ivelche
Dle Baukunst
Liegen oberhalb auf dem Deckengebälk Lehm oder andre Estriche,
etwa von Gips rc., over Pstasterungen oon Mauersteinen, so ist die Re-
sonanz gering.
ltlin schlechtesten resoniren ganze Windelboden, wo bekanntlich die
Balkenfache ganz mit von Lchmstroh umnnmdenen Staken ausgefütlt sinv.
Halbe Windelböden, wo die untere Fläche der Balkcnlagen mit Brenern
verschaalt ist, resoniren beffer. Am stärksten aber resoniren solche hölzerne
Decken, wo über der Verschaalnng der Decke nichts weiter folgt, oder
wenn die untere Fläche der Deckenbalken verschaalt wird, der lllaum zwi-
schen den Balken ganz leer bleibt unv im Dache nur noch ein Bretter-
fußboden zu liegen kommt.
Geschaalte Decken mit starkem Auftrage von Stuck unv mit weit-
vorspringenden dergleichen Verzierungen resoniren sehlecht; theils wegen
ihrer Dicke, theils wegen der Zerstreuung der Schallstrahlen durch vie
weit vorspringenven Verzierungen.
cl) Durch Anbringung von Dcffnungen in Wänden und Decken uach
benachbarten Näumen hin, oder in ven Dachboden hinein, kann man den
Schall nach Willtür schwächen.
Dergleichen sogenannte Schalllöcher an den Decken sehen wir in
den Gewölben alter Kirchen, so wie sie in allen Theatern zu sehen sind,
wo sie den doppelten Zweck erfüllen, den heißen Dunst abzuführen und die
starke Resonanz der Decke zu nündern, wie wir bei ben Theatern sehen
werden. Es liegt am Tage, daß, je größer man solche Oeffuungen in
Wänden nnd Decken macht, um so mehr die Resonanz sich verlieren ivird.
Sie sind demnach eines der Hauptmittel, einem zu starken
Wiederhalle vorzubeugen. Der Ton wird im Allgemeinen
a m meisten verstärkt, w en n gle i ch viele S cki iv i ng u n ge n i n
der nämlichen Zeit am leichtesten erzeugt werden. Vor
allen Dingen werden in gewölbten Räumen eingeschlossne Luftmassen leicht
in mittelbare Schwinguugen versetzt, durch welche der an sich unhörbare
Schall vernehmbar wird.
Hieraus erklärt sich das summende Getöse in manchen Mufck'el».
Aus gleichem Grunde triffr man eine bedeutende Verstärkung in allen
Gemächern, in denen mehrere geivölbte oder überhaupt nur hohc Räume
vorhanden sind.
Die ausnehmende Stärke des Schalles in nenen Gebäuden, inobc-
sondere ivenn lauge Iteihen von Zimmern miteinander zujammenhängen,
Uegt an der Leere der Räume, uud daß noch keine gepolsterten Meubles,
Teppiche, Gardinen und namentlich Betten re. vorhanden sind, ivelche