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vaterländische Bcmwerke.

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Was das Material, das zur BefreiungshaUe verwendet wird, be-
trifft, so muß bemerkt werden, daß dazu kein Stückchen Holz genommen
wird, sondern daß dasselbe nur in Kelheimer Kalkstein, Granit, Slander's-
Marmor, Eisen und Kupfer besteht» mit welch letzterem Metall die
Kuppel und die Bedachung der Vorhalle eingedeckt werden soll. Der Un-
terbau, dessen Fundamentmauern auf dem ungleichen Baugrunde stellen-
weise aus einer Tiefe über 50 Fuß heraufgeholt werden mußten, ist an
stch schon ein künstlicher Complex von zahllosen Gewolbe- und Bogencon-
structionen.

BerllN. Die Kollekte, welche im vorigen Jahre veranstaltet wur-
de sür den Bau dreier neuer Kirchen in der St. Georgen-Parochie, ist
nnumehr pro 1846 gefchlossen und hat in diefem Jahre eine Einnahme
von 5565 Thaler 11 Silbergroschen 2 Pfennigen ergeben. Jm Iahre
1847 und 1848 werden aber noch 1902 Thlr. 1 Sgr. 6 Pf., außer-
dem 669 Thlr. 25 Sgr. 6 Pf., welche von der Legung des Grundstei-
nes abhängig gemacht worden sind eingehen, so daß also die ganze Kollekte
8138 Thlr. 8 Sgr. 2 Pf. betragen wird. Ueberdies sind aber auch
reichliche Zeichnungen an Material, Arbeiten, Fuhren und fonstigen Dienst-
leistungen erfolgt, deren Werth mindestens auf 1000 Thlr. veranfchlagt
werden kann. Dessen ungeachtet ist der Ertrag der Kollekte nicht fo er-
giebig ausgefallen, als man geglaubt hatte. Rechnet man die anfehn-
lichen Beiträge der koniglichen Prinzen, Minister und einiger Privatper-
sonen ab, von denen ein Prediger der St. Georgen-Kirche allein 300
Thlr. beigesteuert hat, so fällt auf jedes Haus etwa ein Beitrag von
10 Sgr. Es giebt aber viele ansehnliche Straßen, in denen kaum die-
ser geringe Beitrag gezeichnet worden ist. Eine recht erfreuliche Ecschei-
nung bleibt es, daß die Verschiedenheit des Glaubens der Beisteuer nichl
hinderlich gewesenAst und haben namentlich die Bekenner des mosaischen
Glaubens mit einer besondern Bereitwilligkeit den Bau der christlichen
Tempel durch recht ansebnliche Beiträge zu fördern gesucht. Bei der Un-
zulänglichkeit der Kollekce wird übrigens, wie wir hören, eine neue Auffor-
derung an die Einwohner Berlins ergehen, sobald die Grundsteine zu den
neuen Kirchen gelegt werden, was unter allen Umständen im Frühjahr
erfolgen soll.

Berlin. Am 1. December hielt der Verein für Geschichte der Mark
Brandenburg seine Jahresversammlung. Der Baurath Freiherr v. Quast
zeigte in einem Vortrage die weite Ausdehnung des ausgebildeten Ziegel-
baues im Mittelalter in den nordöstlichen Gegenden Deutschlands und dessen
Nachbarländern, von der Nordspitze Dänemarks bis nach Krakau, und von
 
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