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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 5.1911

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Kurth, Betty: Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient
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https://doi.org/10.11588/diglit.18127#0063
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Betti Kurth Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient

besondere die Hände sind von auffallend zarter Bildung-, die Finger sehr lang und fein und
zugespitzt und immer in einer etwas gezierten preziösen Haltung (Fig. 19).

Die Betrachtung der geschilderten Werke ergibt also einerseits dieselben prägnanten
Merkmale, die wir an allen übrigen Arbeiten der Schule feststellen konnten, Vorliebe für

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Fig. 21 Rom, Biblioteca Casanatense. Kodex Nr. 45 g

weltliche Stoffe, für Genreszenen, Tierdarstellungen, Zeittrachten usw. Anderseits tritt die
Formensprache und malerische Durchbildung hier in eine neue Phase der Entwicklung und
ein neues unmittelbares Verhältnis des Künstlers zur umgebenden Natur, ein neuer Natura-
lismus zeichnet diese Werke aus. Es sind die ersten Spuren des nordisch-gotischen
Einflusses, die uns hier entgegentreten.

Bevor ich auf den weiteren Verlauf der Kunstentwicklung in Verona eingehe, möchte
ich noch ein Werk besprechen, durch dessen Auffindung es mir gelungen ist, das Oeuvre
unserer Werkstatt um eine charakteristische Arbeit zu bereichern. Dieses Werk ist um so
 
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