Oskar Poi.t.ak Die Decken des Palazzo Falconieri in Rom usw.
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der Ecken sehen wir wieder tiefe Trompen, ähnlich wie bei Decke III, nur sind sie hier
einfach und nehmen die Hälfte der ganzen Breitseite ein. Der elliptische Mittelteil ist übri-
gens auch für Decke I und II von Interesse. Die Dekoration ist diesmal nicht plastisch
ausgeführt, sondern gemalt. Wieder sieht man den rundum eingelegten Eichenblattkranz,
an vier Seiten von Kartuschen übergriffen; die Mittelöffnung ist dem freien Lufträume
geöffnet und der Himmel mit ziehenden Wolken blickt herein. Auch dies, ebenso wie die
oben gezeigten Zeichnungen (Taf. XXII—XXIII) zeigt, daß bei Decke I und II ebenfalls
etwas Ahnliches beabsichtigt gewesen sein muß und vielleicht auch einmal ausgeführt war.
Fig. 80 S. Giovanni in Oleo. Inneres
Was nun die Detailbehandlung von Decke III und IV betrifft, so kann man hier nur
allgemeine Vergleichspunkte anführen. Für das Rankenwerk auf Decke III wüßte ich keine
Parallele in Borominis Werk zu nennen. Wohl aber sind die eingefügten Rosetten nach
den gleichen Prinzipien gebildet wie bei Decke I und II: keine tote Wiederholung, sondern
immer wieder neue, der Natur frisch abgewonnene Formen. Auch die Ranken selbst, ihre
Führung und ihre Detailformen sind nichts weniger als gleichförmig und niemals streng
symmetrisch wiederholt. Man vergleiche die einander entsprechenden Teile und wird immer
wieder Gelegenheit finden, die Phantasie des Künstlers zu bewundern.
Das Motiv der hängenden Girlande mit flatternden Bändern und mit dem darüber
stehenden oder fliegenden Wappenvogel, das viermal an Decke IV vorkommt, ist keines-
wegs neu. Es würde zu weit führen, seine Genesis hier zu verfolgen. Wenn wir aber nur
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der Ecken sehen wir wieder tiefe Trompen, ähnlich wie bei Decke III, nur sind sie hier
einfach und nehmen die Hälfte der ganzen Breitseite ein. Der elliptische Mittelteil ist übri-
gens auch für Decke I und II von Interesse. Die Dekoration ist diesmal nicht plastisch
ausgeführt, sondern gemalt. Wieder sieht man den rundum eingelegten Eichenblattkranz,
an vier Seiten von Kartuschen übergriffen; die Mittelöffnung ist dem freien Lufträume
geöffnet und der Himmel mit ziehenden Wolken blickt herein. Auch dies, ebenso wie die
oben gezeigten Zeichnungen (Taf. XXII—XXIII) zeigt, daß bei Decke I und II ebenfalls
etwas Ahnliches beabsichtigt gewesen sein muß und vielleicht auch einmal ausgeführt war.
Fig. 80 S. Giovanni in Oleo. Inneres
Was nun die Detailbehandlung von Decke III und IV betrifft, so kann man hier nur
allgemeine Vergleichspunkte anführen. Für das Rankenwerk auf Decke III wüßte ich keine
Parallele in Borominis Werk zu nennen. Wohl aber sind die eingefügten Rosetten nach
den gleichen Prinzipien gebildet wie bei Decke I und II: keine tote Wiederholung, sondern
immer wieder neue, der Natur frisch abgewonnene Formen. Auch die Ranken selbst, ihre
Führung und ihre Detailformen sind nichts weniger als gleichförmig und niemals streng
symmetrisch wiederholt. Man vergleiche die einander entsprechenden Teile und wird immer
wieder Gelegenheit finden, die Phantasie des Künstlers zu bewundern.
Das Motiv der hängenden Girlande mit flatternden Bändern und mit dem darüber
stehenden oder fliegenden Wappenvogel, das viermal an Decke IV vorkommt, ist keines-
wegs neu. Es würde zu weit führen, seine Genesis hier zu verfolgen. Wenn wir aber nur
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