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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 5.1911

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Pollak, Oskar: Die Decken des Palazzo Falconieri in Rom und Zeichnungen von Boromini in der Wiener Hofbibliothek
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https://doi.org/10.11588/diglit.18127#0164
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Oskar Poi.t.ak Die Decken des Palazzo Falconieri in Rom usw.

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noch niemals angeschnittene Frage nach der Chronologie der Werke und nach der Ent-
wicklung Borominis überhaupt auf1). Wir haben zwar im Verlaufe der bisherigen Unter-
suchung als Vergleichsmaterial fast lauter Werke herangezogen, von denen sich genau
nachweisen läßt, daß es Frühwerke des Künstlers sind: S. Carlino, S. Ivo alla Sapienza,
das Oratorium der Philippiner, das Filomarinograb. Es ist daher von vornherein wahrschein-
lich, daß wir es auch bei den Decken mit Frühwerken zu tun haben. Um aber sicherer zu

Fig. 82 S. Carlo alle quattro fontane in Rom. Decke der alten Sakristei

gehen, wollen wir uns die Werke daraufhin noch genauer ansehen. Zunächst wird es gut
sein, den Palazzo Falconieri selbst schärfer ins Auge zu fassen und es zu versuchen,
ihn der Reihe der übrigen Werke des Künstlers einzuordnen. Für diesen Bau haben sich
meines Wissens keinerlei archivalische Baubelege erhalten; die Familie Falconieri existiert,
soviel ich weiß, nicht mehr. Das Archiv ist entweder zugrundegegangen oder an irgend
einer mir unbekannten Stelle gelandet. Aber auch die zeitgenössische Literatur, die Viten,

4) Im IV.Bande von Thieme-Beckers Künstler-
lexikon habe ich in dem Artikel „Boromini" versucht, eine
Chronologie der Werke des Meisters aufzustellen, doch standen

mir damals — der Artikel ist 1908 geschrieben worden —
noch zu wenig dokumentarische Quellen zur Verfügung. Viele
Angaben sind daher verschwommen, viele geradezu falsch.
 
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