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Oskar Poixak Die Decken des Palazzo Falconieri in Rom usw.
Gartenfront noch fühlbarer zu gestalten. Die reichen Fassaden der kapitolinischen Paläste
dürfen nicht als Widerspruch geg-en diese Ansicht gelten. Handelte es sich doch beim
Kapitolsplatze um die Gestaltung eines prunkvollen Ehrenhofes. Auch waren diese Paläste
ja keine Wohnhäuser.
Viel schärfer wurde der Kontrast zwischen außen und innen in den Sechzigerjahren
mit dem Auftreten der Porta, Longhi, Ammanati und Fontana. Man betrachte z. B. die Pa-
Fig. 85 St. Peter in Rom. Seiteneingang der Fassade
läste Chigi auf Piazza Colonna, Negroni-Caetani in via delle botteghe oscure, den Bau der
Sapienza, das Collegio Romano und vor allem die Bauten des Quirinal, des Lateran und
des Vatikan sowie den Palazzo Provinciale auf Piazza SSmi Apostoli und Lancelotti in via
de' Coronari, die schon in den Achtzigerjahren entstanden sind. Die Fassaden haben, trotz-
dem Fenster und Portale noch verhältnismäßig reich dekoriert sind, doch alle etwas Ab-
lehnendes in ihrer großartigen Monumentalität, eine gewisse Kälte und Strenge, zu der die
großen Höfe mit ihren einladenden einfachen oder doppelten Arkadenumgängen einen auf-
fallenden Gegensatz bilden.
Doch auch auf dieser Stufe machte diese Entwicklung nicht halt. Auch das, was die
Siebziger- und Achtzigerjahre der Palastfassade an Schmuck und Dekoration noch gelassen
Oskar Poixak Die Decken des Palazzo Falconieri in Rom usw.
Gartenfront noch fühlbarer zu gestalten. Die reichen Fassaden der kapitolinischen Paläste
dürfen nicht als Widerspruch geg-en diese Ansicht gelten. Handelte es sich doch beim
Kapitolsplatze um die Gestaltung eines prunkvollen Ehrenhofes. Auch waren diese Paläste
ja keine Wohnhäuser.
Viel schärfer wurde der Kontrast zwischen außen und innen in den Sechzigerjahren
mit dem Auftreten der Porta, Longhi, Ammanati und Fontana. Man betrachte z. B. die Pa-
Fig. 85 St. Peter in Rom. Seiteneingang der Fassade
läste Chigi auf Piazza Colonna, Negroni-Caetani in via delle botteghe oscure, den Bau der
Sapienza, das Collegio Romano und vor allem die Bauten des Quirinal, des Lateran und
des Vatikan sowie den Palazzo Provinciale auf Piazza SSmi Apostoli und Lancelotti in via
de' Coronari, die schon in den Achtzigerjahren entstanden sind. Die Fassaden haben, trotz-
dem Fenster und Portale noch verhältnismäßig reich dekoriert sind, doch alle etwas Ab-
lehnendes in ihrer großartigen Monumentalität, eine gewisse Kälte und Strenge, zu der die
großen Höfe mit ihren einladenden einfachen oder doppelten Arkadenumgängen einen auf-
fallenden Gegensatz bilden.
Doch auch auf dieser Stufe machte diese Entwicklung nicht halt. Auch das, was die
Siebziger- und Achtzigerjahre der Palastfassade an Schmuck und Dekoration noch gelassen