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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Editor]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 5.1911

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Pollak, Oskar: Die Decken des Palazzo Falconieri in Rom und Zeichnungen von Boromini in der Wiener Hofbibliothek
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https://doi.org/10.11588/diglit.18127#0170
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Oskar Poi.i.ak Die Decken des Palazzo Falconieri in Rom usw.

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Fenstern und den monumentalen Falkenhermen an den Seiten (siehe den Stich bei Ferrerio,
Fig. 86) sowie das reiche Kranzgesims der Erbauungszeit anzugehören. Wir wissen nicht,
ob die beiden Oberstockwerke überhaupt jemals von Boromini ausgeführt worden sind und
ob der Stich bei Ferrerio (Fig. 86) auf den ursprünglichen Zustand oder auf einen Entwurf
Borominis zurückgeht. Der heutige Zustand ist jedenfalls nicht der ursprüngliche, sondern

Fig. 88 Palazzo Falconieri. Hoffassade

scheint späteren Restaurationen zu entstammen. Immerhin gestatten die erhaltenen Reste
das Urteil, daß die Fassade jedenfalls weder eine nüchterne Strenge noch einen übergroßen
Prunk zeigte. Ähnlich der nach einer Seite offene Hof, der uns unverändert erhalten blieb
(Fig. 87 und 88): Erdgeschoß und Hauptstock in ernster Lisenenarchitektur mit einfachen
Fensterstöcken, der zweite Stock mit Mezzaninen reicher und leichter, mit jonischen Pilastern
mit hängenden Laubgewinden, in der Mitte der Seitenflügel die Pilaster gekuppelt (Fig. 89).
Ganz luftig ist endlich die dreibogige Loggia mit vorgekröpften korinthischen Säulen und
mit dem „palladianischen" Säulenbogenmotiv (Fig. 87 und 90). Straßen- und Gartenfassade

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