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Oskar Por.lak Die Decken des Palazzo Falconieri in Rom usw.
sind also fast mit dem gleichen Nachdrucke behandelt. Schon dies allein würde nach den
obigen Auseinandersetzungen den Schluß gestatten, daß der Palast in den Dreißiger- oder
Vierzigerjahren entstanden sein muß.
Die Detailbetrachtung, besonders die der wohlerhaltenen Hoffassade, wird es aber auch
hier gestatten, die Kreise enger zu ziehen, aus vagen Vermutungen zur Sicherheit vorzu-
schreiten. Gurlitt7) ist es bei dieser Hoffassade besonders aufgefallen, daß das Gurtgesims
Fig. 89 Palazzo Falconieri. Hoffassade, seitlicher Flügel
über dem Erdgeschosse sich nach oben umkröpft, zugleich die Sohlbank für die Haupt-
geschoßfenster bildend (Fig. 87—89). „Zum ersten Male wird eine der bisher strenge inne-
gehaltenen wagrechten Hauptlinien gebrochen." Es ist aber nicht das einzige Mal, wo dieses
gebrochene Gurtgesims an römischen Bauten vorkommt. Zunächst an der Rückfassade des
Palazzo Barberini (Fig. 91) (erbaut 1625—1630), wo die Umkröpfung allerdings in umgekehrtem
Sinne als beim Palazzo Falconieri geschieht: Hier ist es der Sohlbankgurt, der unter den
Hauptstockfenstern nach unten umgebrochen wird. Schon dieses unzweifelhaft auf Boromini
7) Barockstil in Italien (1887), p. 35g.
Oskar Por.lak Die Decken des Palazzo Falconieri in Rom usw.
sind also fast mit dem gleichen Nachdrucke behandelt. Schon dies allein würde nach den
obigen Auseinandersetzungen den Schluß gestatten, daß der Palast in den Dreißiger- oder
Vierzigerjahren entstanden sein muß.
Die Detailbetrachtung, besonders die der wohlerhaltenen Hoffassade, wird es aber auch
hier gestatten, die Kreise enger zu ziehen, aus vagen Vermutungen zur Sicherheit vorzu-
schreiten. Gurlitt7) ist es bei dieser Hoffassade besonders aufgefallen, daß das Gurtgesims
Fig. 89 Palazzo Falconieri. Hoffassade, seitlicher Flügel
über dem Erdgeschosse sich nach oben umkröpft, zugleich die Sohlbank für die Haupt-
geschoßfenster bildend (Fig. 87—89). „Zum ersten Male wird eine der bisher strenge inne-
gehaltenen wagrechten Hauptlinien gebrochen." Es ist aber nicht das einzige Mal, wo dieses
gebrochene Gurtgesims an römischen Bauten vorkommt. Zunächst an der Rückfassade des
Palazzo Barberini (Fig. 91) (erbaut 1625—1630), wo die Umkröpfung allerdings in umgekehrtem
Sinne als beim Palazzo Falconieri geschieht: Hier ist es der Sohlbankgurt, der unter den
Hauptstockfenstern nach unten umgebrochen wird. Schon dieses unzweifelhaft auf Boromini
7) Barockstil in Italien (1887), p. 35g.