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Anton Gnirs Frühe christliche Kultanlagen im südlichen Istrien
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die hakenkreuzartig um ein Viereck mit geschweiften gewiesen, daß sich die Verteilung der Mosaikfelder
Seiten gelegt ist. Diese Anordnung läßt zwischen seinem Halbkreise anschließt.
den kleinen Bogen der halbkreisförmigen Elemente Unmittelbar an der Wand der Hauptapsis der
kreuzförmige Kartuschen frei, die mit Flechtkreuzen späteren S. Giovannikirche wurde eine geräumige,
gefüllt sind. Der Mosaikteppich an der Rückwand mit Bauschutt ausgefüllte Vertiefung gefunden, die
des Altarraumes ist mit vierblättrigen Rosetten das spoliierte Reliquiengrab aufgenommen hatte und
gefüllt. Die Dreieckszwickel und Borten sind die so einen Anhaltspunkt für die Situation der
mit weißem Mosaik gefüllt, in das kleine Kreuz- Altarmensa gibt. Ihre Fußplatte mit runden Aus-
sterne verstreut sind. Der Altarraum hat vor nclimuiwen für die Säulenfüße des Tisches wurde
Fig. 30 Felicitasbasilika: Kapital als Säulenbasis
seinem bunten Mosaikteppich ein weiteres Ein- in einzelnen Bruchstücken aus dem Verschüttungs-
richtungsdetail beobachten lassen, das ebenfalls material des Loculusraumes gewonnen. Dieselben
für den altertümlichen Charakter der Kirche Zeug- gestatten die sichere Wiederherstellung der Platte,
nis gibt. Wie in den Basiliken Nesactiums und die, 0'11 m dick, aus Kalkstein gearbeitet ist. Sie
in der Poleser Kirche St. Theodoras del Fönte wird von einem profilierten Rahmen gefaßt, in dessen
nächst der Karolinenquelle13) war auch hier ein Ecken die Mensasäulchen auf runden Scheibchen
halbkreisförmig geführtes Subsellium, eine Priester- standen, die eingelassen waren (Fig. 23). Dadurch
bank, eingebaut, die den eigentlichen Altarplatz unterscheidet sie sich von dem gleichen Stück aus
umschließt. Von ihrem Bauwerk waren nur mehr der Marienbasilika in Brioni, deren Mensafüße auf
das Fundament und geringe Teile des Aufgehenden viereckigen Plinthen ruhten. Diese waren auch in
vorhanden. Die Gleichzeitigkeit dieses Einbaues die Fußplatte eingelassen, die übrigens in einer
mit der übrigen Einrichtung erscheint damit nach- besonderen Vertiefung die Altarreliquien aufnahm
- (Fig. 24). Der Altarmensa der alten Felicitasbasilika
") Jahrbuch für Altertumskunde IV 247 ff. dürften die gefundenen Stücke kleiner Marmor-
Anton Gnirs Frühe christliche Kultanlagen im südlichen Istrien
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die hakenkreuzartig um ein Viereck mit geschweiften gewiesen, daß sich die Verteilung der Mosaikfelder
Seiten gelegt ist. Diese Anordnung läßt zwischen seinem Halbkreise anschließt.
den kleinen Bogen der halbkreisförmigen Elemente Unmittelbar an der Wand der Hauptapsis der
kreuzförmige Kartuschen frei, die mit Flechtkreuzen späteren S. Giovannikirche wurde eine geräumige,
gefüllt sind. Der Mosaikteppich an der Rückwand mit Bauschutt ausgefüllte Vertiefung gefunden, die
des Altarraumes ist mit vierblättrigen Rosetten das spoliierte Reliquiengrab aufgenommen hatte und
gefüllt. Die Dreieckszwickel und Borten sind die so einen Anhaltspunkt für die Situation der
mit weißem Mosaik gefüllt, in das kleine Kreuz- Altarmensa gibt. Ihre Fußplatte mit runden Aus-
sterne verstreut sind. Der Altarraum hat vor nclimuiwen für die Säulenfüße des Tisches wurde
Fig. 30 Felicitasbasilika: Kapital als Säulenbasis
seinem bunten Mosaikteppich ein weiteres Ein- in einzelnen Bruchstücken aus dem Verschüttungs-
richtungsdetail beobachten lassen, das ebenfalls material des Loculusraumes gewonnen. Dieselben
für den altertümlichen Charakter der Kirche Zeug- gestatten die sichere Wiederherstellung der Platte,
nis gibt. Wie in den Basiliken Nesactiums und die, 0'11 m dick, aus Kalkstein gearbeitet ist. Sie
in der Poleser Kirche St. Theodoras del Fönte wird von einem profilierten Rahmen gefaßt, in dessen
nächst der Karolinenquelle13) war auch hier ein Ecken die Mensasäulchen auf runden Scheibchen
halbkreisförmig geführtes Subsellium, eine Priester- standen, die eingelassen waren (Fig. 23). Dadurch
bank, eingebaut, die den eigentlichen Altarplatz unterscheidet sie sich von dem gleichen Stück aus
umschließt. Von ihrem Bauwerk waren nur mehr der Marienbasilika in Brioni, deren Mensafüße auf
das Fundament und geringe Teile des Aufgehenden viereckigen Plinthen ruhten. Diese waren auch in
vorhanden. Die Gleichzeitigkeit dieses Einbaues die Fußplatte eingelassen, die übrigens in einer
mit der übrigen Einrichtung erscheint damit nach- besonderen Vertiefung die Altarreliquien aufnahm
- (Fig. 24). Der Altarmensa der alten Felicitasbasilika
") Jahrbuch für Altertumskunde IV 247 ff. dürften die gefundenen Stücke kleiner Marmor-