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Anton Gnirs Frühe christliche Kultanlagen im südlichen Istrien
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Fig. 34 Templerkirche S. Giovanni: Apsiden des südlichen Seitenschiffes und Mittelschiffes
Steinsarkophag einfachster Form. Er war ebenfalls alte Altarraum eine gründliche Umgestaltung. Der
schon spoliiert und ohne Deckel. Im späten Mittel- rückwärtige Teil wurde aufgelassen und ein neuer
alter wurde auch in dem aufgelassenen Altarraume Chorabschluß durch den Einbau dreier Apsiden her-
der Basilika begraben, wodurch ein großer Teil gestellt, die den drei Schiffen entsprechen (Fig. 31, 34).
seiner alten Bodenmosaiken verloren ging. Mit geringer Sorgfalt erscheint ihr Mauerwerk auf-
_. _. . geführt, das man ohne Fundamentierung direkt
Die Kirche zu S. Giovanni. Die anfangs
,rTTT ... Ir , auf den Mosaikboden des alten Altarraumes setzte,
des XIII. Jhs. m Pola eingerichtete Kommende der .
_ , , . ... , , War man m der Baudurchführung bei der Templer-
Templer hat zu gleicher Zeit die damals kaum an- 0 r
, . „ . ... _ ,. .. . .... . „ , kirche etwas nachlässig, so scheint doch auf der
ders als Ruine erhaltene Felicitasbasibka als Ordens- .
... . . , . _ „ , andern Seite die Ausschmückung des Presbyteriums
kirche eingerichtet, die nunmehr dem Patron des . 0 J
„ , c- t 1 1 -i in- j 1 ^ 11 architektonisch reich gewesen zu sein. Vom Altar-
Ordens, S.Johann, nach ihrer Wiederherstellung neu . ö
, , ,„. , , . tt i_ ziborium (tegumen altaris) wurde noch ein Bogen
geweiht wurde-"). Der damit verbundene Umbau .
i- n 3- tr- i. T_-rc r . .. j ^ i in mehrere Stücke zerbrochen gefunden (Fig. 32),
ließ die Kirchenschiffe fast unverändert stehen; nur . & v & *
c.. „ , . . t-. • ,i. dessen Lichte ungefähr 2 in betragen haben dürfte,
an einer Melle scheint eine Basis ausgewechselt .
, . , . _ ... Er ist aus Kalkstein hergestellt und trägt in un-
worden zu sein, die durch ein Kapital aus später 5 . fa
gefähr 002 m hohem Relief reichen ornamentalen
Schmuck, der sich in fast allen seinen Elementen
noch ganz den Formen des späten Völkerwande-
rungsstiles anschließt. Das Ziborium von S. Giovanni
Zeit ersetzt wurde (Fig. 30). Dafür erfuhr aber der
20) Der Templerkirche zu St. Giovanni bei Pola, eines
locus saneti Johannis de templo, ferner des in der ecclesia
saneti Johannis del templo de prato besonders gefeierten Zel^ wie Weit in daS SPäte Mittelalter hinein die
Felicitastages (1. August) wird in den mittelalterlichen Dekorationsmanier der Torengeflechte für Architektur-
Rechnungsbüchern der Poleser Bischöfe auch Erwähnung flächen seit den Zeiten der frühlongobardischen
getan. A. Gnirs, Quellen zur Sozial- und Wirtschafts- Kunstübung sich erhält und die Entwicklung des
geschichte der Polesena, pag. 20, 34. Ornamentes im romanischen Stile noch beherrscht.
Anton Gnirs Frühe christliche Kultanlagen im südlichen Istrien
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Fig. 34 Templerkirche S. Giovanni: Apsiden des südlichen Seitenschiffes und Mittelschiffes
Steinsarkophag einfachster Form. Er war ebenfalls alte Altarraum eine gründliche Umgestaltung. Der
schon spoliiert und ohne Deckel. Im späten Mittel- rückwärtige Teil wurde aufgelassen und ein neuer
alter wurde auch in dem aufgelassenen Altarraume Chorabschluß durch den Einbau dreier Apsiden her-
der Basilika begraben, wodurch ein großer Teil gestellt, die den drei Schiffen entsprechen (Fig. 31, 34).
seiner alten Bodenmosaiken verloren ging. Mit geringer Sorgfalt erscheint ihr Mauerwerk auf-
_. _. . geführt, das man ohne Fundamentierung direkt
Die Kirche zu S. Giovanni. Die anfangs
,rTTT ... Ir , auf den Mosaikboden des alten Altarraumes setzte,
des XIII. Jhs. m Pola eingerichtete Kommende der .
_ , , . ... , , War man m der Baudurchführung bei der Templer-
Templer hat zu gleicher Zeit die damals kaum an- 0 r
, . „ . ... _ ,. .. . .... . „ , kirche etwas nachlässig, so scheint doch auf der
ders als Ruine erhaltene Felicitasbasibka als Ordens- .
... . . , . _ „ , andern Seite die Ausschmückung des Presbyteriums
kirche eingerichtet, die nunmehr dem Patron des . 0 J
„ , c- t 1 1 -i in- j 1 ^ 11 architektonisch reich gewesen zu sein. Vom Altar-
Ordens, S.Johann, nach ihrer Wiederherstellung neu . ö
, , ,„. , , . tt i_ ziborium (tegumen altaris) wurde noch ein Bogen
geweiht wurde-"). Der damit verbundene Umbau .
i- n 3- tr- i. T_-rc r . .. j ^ i in mehrere Stücke zerbrochen gefunden (Fig. 32),
ließ die Kirchenschiffe fast unverändert stehen; nur . & v & *
c.. „ , . . t-. • ,i. dessen Lichte ungefähr 2 in betragen haben dürfte,
an einer Melle scheint eine Basis ausgewechselt .
, . , . _ ... Er ist aus Kalkstein hergestellt und trägt in un-
worden zu sein, die durch ein Kapital aus später 5 . fa
gefähr 002 m hohem Relief reichen ornamentalen
Schmuck, der sich in fast allen seinen Elementen
noch ganz den Formen des späten Völkerwande-
rungsstiles anschließt. Das Ziborium von S. Giovanni
Zeit ersetzt wurde (Fig. 30). Dafür erfuhr aber der
20) Der Templerkirche zu St. Giovanni bei Pola, eines
locus saneti Johannis de templo, ferner des in der ecclesia
saneti Johannis del templo de prato besonders gefeierten Zel^ wie Weit in daS SPäte Mittelalter hinein die
Felicitastages (1. August) wird in den mittelalterlichen Dekorationsmanier der Torengeflechte für Architektur-
Rechnungsbüchern der Poleser Bischöfe auch Erwähnung flächen seit den Zeiten der frühlongobardischen
getan. A. Gnirs, Quellen zur Sozial- und Wirtschafts- Kunstübung sich erhält und die Entwicklung des
geschichte der Polesena, pag. 20, 34. Ornamentes im romanischen Stile noch beherrscht.