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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 5.1911

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Frey, Dagobert: S. Giovanni Battista in Arbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.18127#0210
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Dagobert Frey S. Giovanni Battista in Arbe

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Nur die Apsiswölbung stand noch. Er konstatierte entsprechenden Mauervorlagen an der Stirnwand. An-
jedoch bedenkliche Sprünge in der Halbkuppel und schließend wurden im Seitenschiff zwei Grüfte ohne
sagte einen baldigen völligen Einsturz vorher. Heute Grabsteine aufgedeckt. Ferner wurden Grabungen
findet sich an ihrer Stelle nur mehr ein hoher Schutt- am östlichen Ende des Langhauses, an der Anschluß-
haufen, aus dem ein einziger Säulenschaft herausragt. stelle der Langhausarkaden an den Chorumgang vor-
Von dem der Schilderung Jacksons entsprechenden genommen. Es wurde hierbei auf der Südseite die
Zustand besitzt Professor Smirich in Zara eine Photo- Basis der Triumphbogensäule sowie deren geborstener
graphie, welche ich durch seine Liebenswürdigkeit Schaft und die erste Säule des Umganges vorgefunden
hier zu veröffentlichen in der Lage bin (Fig. 45). (Fig. 48). Das Paviment besteht an dieser Stelle aus roh

Fig. 45 S. Giovanni Battista in Arbe, Apsis (alte Photographie im Besitze des Prof. Smirich)

Heute stehen noch die Seitenschiffmauern bis aneinander gefügten Platten. Das Sanktuarium war
zur Gleiche; die Apsismauer etwas über die Kämpfer- um eine niedere Stufe über das Ambulakrum erhöht,
höhe der Gurtbogen, die Fassadenmauer bis zu un- Auf der Nordseite wurde ebenfalls die Basis und der
gefähr ein und einem halben Meter. Der Kampanile gestürzte Schaft der Triumphbogensäule sowie die
ist noch gut erhalten. Die Außenmauern des Kreuz- letzte Säule der Langhausarkaden aufgedeckt. An-
ganges stehen nahezu in voller Höhe. Die Gewölbe- schließend an die Triumphbogenbasis wurde am
füssel sind an ihnen deutlich zu erkennen. Das Kloster- Eingang des Ambulakrums ein Fragment musivischen
gebäude und der Bischofspalast sind vollständig ein- Paviments aus weißen Steinchen freigelegt. Im Seiten-
gestürzt und nur die Umfassungsmauern stellenweise schiff fand sich ebenfalls eine Gruft ohne Grabstein
bis zur ersten Stockhöhe erhalten (Fig. 46, 47). (Fig. 49). Ferner konnten einige Architekturfragmente

Um den Grundriß neu aufnehmen zu können, aus dem Schutt gehoben werden. Leider war es infolge

habe ich Grabungen vornehmen lassen. Hierbei wurden der Höhe der Schuttmassen der eingestürzten Wölbung

im Westen des Langhauses die Säulenbasen respektive nicht möglich, den ganzen Chorumgang bloßzulegen

deren Fundamentsteine bloßgelegt sowie die diesen und die offenbar vergrabenen Kapitäle aufzufinden.
 
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