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Dr. David Schönherr.
Trcyt\ Jörg 1478.
Treyt\ Adrian
1492-
Treyti Adrian
1S1S.
Treyti Adrian 1S00.
zeichen ein Kleeblatt führen, welches die zu dieser Zeit florirenden Innsbrucker Plattner Treytz in ihrem
Wappen führten.
Den Schluss der mir bekannten hohen Besteller eines Innsbrucker Har-
nisches bildet Herzog Reinhart von Lothringen. Auch er wendete sich 1492 direct
an Erzherzog Sigmund, dem er mittheilt, dass er seine Diener nach Innsbruck
gesendet habe, damit sie ihm daselbst «etlich harnesch» bestellten. Der Erz-
herzog möge seinen Leuten auftragen, diesen seinen Dienern verhilflich zu sein.
Die Plattnerei Erzherzogs Sigmund befand sich in dem nahen Mühlen
(Mühlau), wo die nöthigen Wasserkräfte sich vorfanden, welche namentlich
auch zum Betrieb der Polirmühle nothwendig waren.
Von den Innsbrucker Plattnern oder Harnischschlägern aus der Zeit Sig-
munds sind uns urkundlich folgende bekannt:1
1460 Conrad Treitz (146g bereits f) und Meister Pankraz, Harnischmeister.
1466 Hans Veyl oder Veyel, Harnischmeister; Jörg Grems, Harnischmeister.
1469 die Harnischmeister Christian Spor, Jörg Treytz, ein Sohn des Conrad
Treytz, Adrian Treytz, Christian Schreiner, Caspar Riedrer.
Ferner finden wir in diesem Jahre den Plattner Hans Hag, den «Har-
naschpolier» Wolfgang und den Panzermacher («Pantzirmacher») Georg
Primer.
1471 Meister Thoman.
Im Jahre 1479 finden wir ausser Riedrer und den beiden Treytz die
Harnischmeister Hans Vetterly oder Vetterlain und Christan Told.
1482 Hans Brunner.
Die Harnischmeister Thoman und Hans Brunner waren von Augs-
burg gekommen und hatten in Innsbruck Anstellung gefunden.
1484 erscheint die Plattnerfamilie der Treytz durch einen Christan Treytz ver-
mehrt.
1485 finden wir in der landesfürstlichen Plattnerei von Mühlau auch Jörg und
Klaus Wagner und Conrad Waldner als Plattner angestellt. Auch kommen
hier zwischen 1466 und 1490 urkundlich die Plattner Oswald Dächser,
Erhart Keller, Klaus Prant, Christan Reuter und Stephan Steyrer vor.
1490 und 1493 endlich bethätigten sich in Innsbruck die Plattner Leonhard und
Jörg Harschmann und Hans Laubermann.
Als landesfürstliche Wappenmeister, denen die Rüstkammer des Hofes, das
sogenannte Wappenhaus, unterstand, fungirten unter Erzherzog Sigmund Meister
Thomas von Ulm und Ott von Tenn.
Der Wappenmeister hatte das Zeug zum Rennen und Stechen herzu-
richten und seinen Herrn zum Turnier wie zum Kriege auszurüsten, zu
«wappnen». Der Wappenmeister musste nicht nur volle Kenntniss des ganzen
Rüstzeugs besitzen, sondern auch in der Plattnerei selbst bewandert sein. Als
Sold bezog Meister Thomas jährlich 5o fl. rh., von 1473 an 100 fl., ferner jähr-
lich ein Hofkleid und ein Fuder Wein. Wurde er zur Dienstleistung berufen,
bekam er «Futter und Mahl, Nagel und Eisen» auf Kosten seines Herrn, welcher
ihm überdies, so oft er ihn zum Stechen oder Rennen brauchte, 10 fl. auszahlen
Hess. Das Geheimniss der «Fürstenstücke zum Rennen und Stechen» durfte
der Wappenmeister ohne Bewilligung seines Herrn Niemandem offenbaren.
Die berühmtesten Plattner in der Zeit Sigmunds waren die Treytz,
Caspar Riedrer und Hans Brunn er. Die Treytz, deren Familie auch der
1 Die Jahreszahlen beziehen sich auf das erste urkundliche Vorkommen derselben.
Leonhart Harschmann
'493-
Harschmann i5oo.
Dr. David Schönherr.
Trcyt\ Jörg 1478.
Treyt\ Adrian
1492-
Treyti Adrian
1S1S.
Treyti Adrian 1S00.
zeichen ein Kleeblatt führen, welches die zu dieser Zeit florirenden Innsbrucker Plattner Treytz in ihrem
Wappen führten.
Den Schluss der mir bekannten hohen Besteller eines Innsbrucker Har-
nisches bildet Herzog Reinhart von Lothringen. Auch er wendete sich 1492 direct
an Erzherzog Sigmund, dem er mittheilt, dass er seine Diener nach Innsbruck
gesendet habe, damit sie ihm daselbst «etlich harnesch» bestellten. Der Erz-
herzog möge seinen Leuten auftragen, diesen seinen Dienern verhilflich zu sein.
Die Plattnerei Erzherzogs Sigmund befand sich in dem nahen Mühlen
(Mühlau), wo die nöthigen Wasserkräfte sich vorfanden, welche namentlich
auch zum Betrieb der Polirmühle nothwendig waren.
Von den Innsbrucker Plattnern oder Harnischschlägern aus der Zeit Sig-
munds sind uns urkundlich folgende bekannt:1
1460 Conrad Treitz (146g bereits f) und Meister Pankraz, Harnischmeister.
1466 Hans Veyl oder Veyel, Harnischmeister; Jörg Grems, Harnischmeister.
1469 die Harnischmeister Christian Spor, Jörg Treytz, ein Sohn des Conrad
Treytz, Adrian Treytz, Christian Schreiner, Caspar Riedrer.
Ferner finden wir in diesem Jahre den Plattner Hans Hag, den «Har-
naschpolier» Wolfgang und den Panzermacher («Pantzirmacher») Georg
Primer.
1471 Meister Thoman.
Im Jahre 1479 finden wir ausser Riedrer und den beiden Treytz die
Harnischmeister Hans Vetterly oder Vetterlain und Christan Told.
1482 Hans Brunner.
Die Harnischmeister Thoman und Hans Brunner waren von Augs-
burg gekommen und hatten in Innsbruck Anstellung gefunden.
1484 erscheint die Plattnerfamilie der Treytz durch einen Christan Treytz ver-
mehrt.
1485 finden wir in der landesfürstlichen Plattnerei von Mühlau auch Jörg und
Klaus Wagner und Conrad Waldner als Plattner angestellt. Auch kommen
hier zwischen 1466 und 1490 urkundlich die Plattner Oswald Dächser,
Erhart Keller, Klaus Prant, Christan Reuter und Stephan Steyrer vor.
1490 und 1493 endlich bethätigten sich in Innsbruck die Plattner Leonhard und
Jörg Harschmann und Hans Laubermann.
Als landesfürstliche Wappenmeister, denen die Rüstkammer des Hofes, das
sogenannte Wappenhaus, unterstand, fungirten unter Erzherzog Sigmund Meister
Thomas von Ulm und Ott von Tenn.
Der Wappenmeister hatte das Zeug zum Rennen und Stechen herzu-
richten und seinen Herrn zum Turnier wie zum Kriege auszurüsten, zu
«wappnen». Der Wappenmeister musste nicht nur volle Kenntniss des ganzen
Rüstzeugs besitzen, sondern auch in der Plattnerei selbst bewandert sein. Als
Sold bezog Meister Thomas jährlich 5o fl. rh., von 1473 an 100 fl., ferner jähr-
lich ein Hofkleid und ein Fuder Wein. Wurde er zur Dienstleistung berufen,
bekam er «Futter und Mahl, Nagel und Eisen» auf Kosten seines Herrn, welcher
ihm überdies, so oft er ihn zum Stechen oder Rennen brauchte, 10 fl. auszahlen
Hess. Das Geheimniss der «Fürstenstücke zum Rennen und Stechen» durfte
der Wappenmeister ohne Bewilligung seines Herrn Niemandem offenbaren.
Die berühmtesten Plattner in der Zeit Sigmunds waren die Treytz,
Caspar Riedrer und Hans Brunn er. Die Treytz, deren Familie auch der
1 Die Jahreszahlen beziehen sich auf das erste urkundliche Vorkommen derselben.
Leonhart Harschmann
'493-
Harschmann i5oo.