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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 5.1887

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Kenner, Friedrich: Römische Medaillons, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5532#0044
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Römische Medaillons.

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177. Die Vorderseite genau so wie bei Nr. 172.

Rev. M O NETAA VG Die drei Münzgöttinnen in der herkömmlichen Darstellung; doch wendet die
mittlere ihr Gesicht gegen vorne.

Perlenrand auf beiden Seiten. Röthliche Bronze, versilbert und überdies vergoldet, wovon auf beiden
Seiten beträchtliche Reste übrig sind; 38 Mm. Durchmesser, 3 Mm. dick, 33-52 Gr.

Aus der Sammlung der Karthäuserin Rom. Numism. aer. m. m. etc. coenob. Carthus. tab

— Cimel. Austr., P. II, Tafel bezeichnet mit 95, II. — Eckhel, Catalogus Mus. Caes., III, 413, no. i52.

— Arneth, Synopsis, p. 17g, Nr. 5i.

Geprägt aus Anlass der Ankunft des Kaisers in Rom im Jahre 279. Vergl. die Bemerkungen oben
zu Nr. 172.

178. Taf. IV, Fig. 178 (Vorderseite).

IMPPROBV SPAVG Brustbild von links, mit dem Helme bedeckt, dessen Ornamente abgewetzt sind,
in der Rüstung ohne Mantel. Der obere Theil des Panzers ist mit der Aegis bedeckt, auf dieser in der
Mitte der Medusenkopf. Mit der rechten Hand hält der Kaiser den über die Schulter gelegten Speer, dessen
Spitze nicht angedeutet ist, am linken Arme den Schild.

Der Relief des Letzteren zeigt jene Darstellung, die mit der Aufschrift Virtus • Probi ■ Aug • auf
kleinen Medaillons vorzukommen pflegt, im Gegensinne ausgeführt. Der Kaiser (von rechts) zu Pferde in
die Feinde sprengend, stösst den Speer senkrecht in den Leib eines mit dem Rücken auf seinen Schild
fallenden Barbaren, vor diesem stürzt ein zweiter verwundet auf das Angesicht, über Letzterem wird der
Oberleib eines Entfliehenden sichtbar. Den Fuss des Kaisers sucht ein anderer knieender Barbar, der den
Schild weggeworfen, mit beiden Händen hilfeflehend zu umfassen. Hinter dem Pferde wird ein römischer
Soldat sichtbar; er trägt eine Sturmhaube auf dem Kopfe.

Rev. MONETAAVG in kleinen Buchstaben. Die drei Münzgöttinnen in der herkömmlichen Dar-
stellung, die mittlere wendet das Gesicht nach vorne. Zierliche, schlanke, leichtbewegte Gestalten.

Perlenrand auf beiden Seiten. Bronze mit Resten der Versilberung; 38 Mm. Durchmesser, 3 Mm.
dick, 39-95 Gr.

Aus der Sammlung Missong.

Froehner, p. 244, 2. — Cohen, V, 236, no. 71.

Vergl. die Bemerkungen zu dem unten beschriebenen Medaillon Nr. 192.

179. Taf. IV, Fig. 179 (Vorderseite).

IMP C PRO BVS PF AVG Halbfigur von links mit dem Lorbeerkranz und glattem Panzer, über
welchen, so weit die Brust reicht, die Aegis gelegt ist, über letztere fällt das in der Mitte geknüpfte und
über beide Achseln zurückgeschlagene Paludamentum, so dass die Doppelreihe der Klappen am linken
Arme sichtbar wird. In der Rechten hält der Kaiser eine grosse Kugel, auf der Victoria steht, ihm einen
Kranz entgegenreichend; die Linke legt er auf das Parazonium, dessen in einen Adlerkopf ausgehender
Griff zwischen Mittel- und Zeigefinger vorragt. Unterhalb des Balteus bilden die aufgenommenen Mantel-
falten einen Abschluss.

Rev. MO NETA AV G Die Münzgöttinnen in der herkömmlichen Darstellung, aber auffallend gross
und schlank gebildet, mit weiteren Abständen.

Perlenrand auf beiden Seiten. Röthliche Bronze, stark versilbert; 33 Mm. Durchmesser, 3 Mm. dick,
26-37 Gr-

Aus der Sammlung des Grafen Viczay. Mus. Hedervarii, P. II, p. 335, Nr. 3273. — Arneth,
Synopsis, p. 179, Nr. 5i.

Das Exemplar des britischen Museums (Grueber, p. 74, nr. 2, pl. LIII, flg. 2) weicht in manchen
Einzelnheiten von unserem Gepräge ab. — Cohen, V, 236, no. 74.

Nach der Aehnlichkeit, welche die Ausstattung des Brustbildes mit jener auf dem Medaillon: GLORIA
ORBIS (siehe oben Nr. 171) hat, dürfte das vorstehende Gepräge durch den processus consularis irgend

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