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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 5.1887

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Frimmel, Theodor von; Klemme, Joseph: Ein Statutenbuch des Ordens vom goldenen Vliesse
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https://doi.org/10.11588/diglit.5532#0359
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Ein Statutenbuch des Ordens vom goldenen Vliesse.

331

der Barbara von Hillen; 1 — 1553 General der kaiserlichen
Truppen, 1554 Oberintendant des Lagers von Diedenhofen,
Statthalter von Lützelburg, erhält 29. Jänner 1556 zu Antwer-
pen das Collier, i558StatthalterundGeneralcapitän von Henne-
gau, 1559 Statthalter von Geldern und Zutphen, verkauft 1561
die Baronie Wesemael, 30. December 1566 Generalfeldzeug-
meister (Generakapitän der Artillerie), 1567 mit Arenberg
(Ritter Nr. 206) Generakapitän der Truppen gegen die Aufstän-
dischen, 1570 Statthalter von Friesland, Oberijssel und Gronin-
gen; — f zu Z wolle 8. Jänner 1572 unvermält.

Wappen: Wie sein Grossvater Guido von Brimeu (Ritter
Nr. 76). Hz. aus g. Krone wachsender r. Adlerhals zwischen
s. Flug. D. r. s.

[220]
Messire p£le de montraorency Conte de hornes.

Philipp 11. von Montmorency, Graf von Hörne undMörss,
Baron von Altena und Nivelle, freier Herr von Weerth, Erb-
vogt des Stiftes Thoren; — geb. 1526 als ältester Sohn von
Joseph von Montmorency, Herrn von Nivelle, Hubermont,
Huysse u. s. w, und des Viertels von Montmorency und der
Anna von Egmondt (Tochter des Ritters Nr. 120), wiedervermält
mit Johann Grafeji von Hörne, freiem Herrn von Weerth und
Altena (Bruder des Ritters Nr. 121); — 1530 Herr von Nivelle
u.s.w., l540Graf von Hörne, freier Herr vonAltena und Weerth
(gemäss der Substitution seines Stiefvaters), Hauptmann der
königlichen Leibgarde, Statthalter von Geldern und Zutphen,
Admiral von Flandern, erhält 29. Jänner 1556 zu Antwerpen
das Collier, Kämmerer des Königs, zeichnet sich bei Saint-
Quentin und Gravelingen aus, Mitglied des Staatsrathes, 1561
nach Tournay zur Beschwichtigung des Aufstandes gesandt,
9. September 1567 zu Brüssel verhaftet, nach Gent gebracht,
im Juni nächsten Jahres nach Brüssel zurückgeführt und zum
Tode verurtheilt; — -f (enthauptet) daselbst 5. Juni 1568, begr.
zu Weerth; — verm. 22. Jänner 1546 mit seiner Muhme Wal-
burg Gräfin von Neuenahr, Gräfin von Mörss und (titular) von
Saarwerden, geb. 1523 als Tochter von Wilhelm II. Grafen
von Neuenahr, Prätendenten auf die Grafschaft Hörne und der
Anna Gräfin von Wied, Gräfin von Mörss, wiedervermählt mit
ihrem Neffen Adolf Grafen von Neuenahr und Hohenlimburg,
Herrn zu Alpen, Hakenbroich, Bedbur, Lennep und Heipen-
stein, Erbvogt zu Kölln, f 1589, Walburg f zu Utrecht 25. Mai
1600 o. N.

Wappen: In G. ein r. Kreuz, begleitet von sechzehn (je
vier) b. Adlern. Hz. aus g. Krone ein brauner Brackenkopf.
D. r. g.

[221]
Messire Jan Marquis de berghes.

Johann VII. von Bergen, zweiter Markgraf von Berten
op Zoom, Graf von Walheim, Herr von Wavre, Felpes u. s w '
— ältester Sohn von Anton von Bergen (Ritter Nr. 17-)- —
Rath und Kämmerer S. K. M., 1556 Oberstjägermeister von
Brabant und Flandern, erhält 29. Jänner desselben Jahres zu
Antwerpen das Collier, 1560 nach dem Tode seines Schwieger-
vaters Statthalter, Gross-Bailli und Generakapitän von Henne-
gau und Gouverneur von Valenciennes, mit Florens von Mont-
morency (Ritter Nr. 235) von dem missvergnügten Adel nach
Spanien gesandt; — f zu Madrid 22. Mai 1567 o. N., nach dem
Tode vor den Rath der Unruhen citirt und verurtheilt; — verm.
mit Maria von Lannoy, Frau von Molembaix und Solre-le-
Chasteau (Tochter und Erbin des Ritters Nr. 208).

Wappen: Wie sein Vater Anton von Bergen (Ritter
Nr. 177), die drei Rauten in drei Brillanten entstellt (!). Die
Beinschienen auf dem Helme hier nicht g., sondern s.

[222]

Messire Guillaume de Nassou Prince D'orenges.

Wilhelm II. »der Schweigsame«, auch »der Grosse« ge-
nannt, Graf von Nassau, Vianden und Dietz, Fürst von Orange,
Burggraf von Antwerpen undBesancon, Herr von Arlay, Breda,
Diest u. s. w., »Graf von Holland«; — geb. zu Dillenburg
14. April 1533 als erster Sohn von Wilhelm I. dem Reichen,
Grafen von Nassau zu Dillenburg und Dietz (jüngerem Bruder
des Ritters Nr. 122) und dessen zweiter Gemahlin Juliana Grä-
fin zu Stolberg, Witwe von Philipp III. Grafen von Hanau, Min-
zenberg, des Botho, des Jüngern Grafen zu Stolberg und Wer-
nigerode und der Anna von Eppstein, Gräfin von Königstein
und Rochefort, Frau von Eppstein, Montagu, Agimont und
Walcourt Tochter; — erzogen von Maria Königin von Ungarn,
wird 1544 durch das Testament des Renatus »von Chälon«
(Ritter Nr. 189) Prinz von Orange, Graf von Vianden u. s. w.,
1554 Generakapitän der kaiserlichen Heere im Kriege gegen
Frankreich, überbringt 1555 Ferdinand I. die Kaiserkrone, Mit-
glied des Staatsrathes, erhält 30. Jänner 1556 zu Antwerpen
das Collier, 9. August ISS9 Statthalter von Holland, Seeland
und Utrecht, 1560 Statthalter von Burgund, legt 1567 seine
Aemter als Statthalter und Burggraf von Antwerpen zurück
und geht 30. April desselben Jahres nach Dillenburg, seine
Güter werden durch den » Rath der Unruhen « confiscirt, fällt
September 1568 in Brabant ein, muss jedoch die Truppen
wieder entlassen, geht nach Frankreich und kehrt 1569 nach
Dillenburg zurück, Juli 1572 zu Dordrecht als »Graf von Hol-
land« ausgerufen, 1574 Generalstatthalter der nördlichen Pro-
vinzen, Generakapitän zu Land und See der verbündeten Streit-
kräfte, 1577 zu Brüssel von dem Volke als Mambour (Ruhwart)
von Brabant ausgerufen, schliesst 23. Jänner 1579 zu Utrecht
die Union der fünf Provinzen, wird 1580 von Spanien in die

> Es ist gelungen, das Dunkel, welches über der Herkunft derBarbara von Hillen (gewöhnlich Hylles oderHillery genannt)
schwebt, etwas aufzuhellen. Barbara von Hillen, Frau von Esperbecq (ein verstümmelter Ortsname) war nach Leforts Manu-
scripten (gefällige Mittheilung des Grafen E. zu Mirbach-Harff) eine Tochter von Franz Grafen von Thauer und der Margareta
von Oesterrekh. Aus Burgkchner's Manuscript ergibt sich aber, dass Johann von Hillen, Forstmeister von Tirol, um 1497 mit
Margareta von Edelsheim vermählt war und mit ihr 1515 die Pflege Tauer bei Innsbruck innehatte. Er führte in Schwarz über
einem goldenen Berge drei silberne Kugeln, auf dem Helme einen Flug. 1520 heiratete seine Witwe Ludwig Helfnch Grafen
von Helfenstein, welcher Ostermontag 1525 zu Weinsberg von den aufrührerischen Bauern in die Spiesse gejagt wurde.
Margareta zog mit ihren Kindern aus beiden Ehen nach Lüttich, wo ihr Bruder Georg Bischof war, und starb dort Juni 1537.
Die Hillen, welche darauf Farchinnes und Othee, zuletzt auch Louvirval besassen, sind 1728 mit Angelica Charlotte ausge-
storben. Margareta von Edelsheim war aber eine natürliche Tochter des Kaisers Maximilian I. So weit sind die Forschungen
bis nun gediehen.
 
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