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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 25.1905

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Beer, Rudolf: Niederländische Büchererwerbungen des Benito Arias Montano für den Eskorial im Auftrage König Philipp II. von Spanien: Nach unveröffentlichten, aus dem Musée Plantin-Moretus zu Antwerpen von Max Rooses zur Verfügung gestellten Urkunden
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https://doi.org/10.11588/diglit.5915#0269
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Niederländische Büchcrerwcrbungen des Benito Arias Montane

III

para que comprassen todo lo que pudiessen de libros
originales en pergamino, porque desta manera havria-
mos algunos para la libreria real que Vuestra Magestad
instituye en Sant Lorenzo. Y ansi me han traydo buena
summa dellos en tan buen precio que, si yo comprara
tres dellos de las mismas abbadias, me costaran mas.

1 lanme traydo cosas de provecho, y otras que no sirven
mas de para pargamino viejo, porque yo dl örden d que
se comprasse todo; y lo que no es de provecho, lo doy
d los impressores en el mismo precio casi por que yo
lo he comprado, de manera que los buenos me salen
baratissimos.

Die -weite Stelle aus demselben Schreiben gibt Auf-
schluß darüber, wie Montano da^u gelangte, von Ant-
werpen aus sich «libros griegos originales», d. h. also
Handschriften, von Paris z" verschaffen. Gleichzeitig
gibt sie erwünschte Nachricht über die Provenienz der
«libros impressos», die Montano mit den Handschriften
nach Spanien schickte.

De Paris me escrivieron los dias passados, em-
biandome lista de unos libros griegos que se vendian,
originales, se los queria haver para Vuestra Magestad,
y la nota de los precios con ellos. Y, porque yo no
puedo sufrir que el rey compre mas caro que sus vas-
sallos, y por esto he procurado siempre comprar en mi
nombre, respondi que no cran muy neecssarios aquellos
libros d Vuestra Magestad, empero que yo los tomaria
como un estudiante particular y pobre, si me los davan
en la tassa que les embie, como yo los habia comprado
en Venecia y en Trento y en otras partes; y escrivi ä
un amigo que hiziesse diligencia en havermelos y pa-
garlos por ml; y plugo d Dios que me los huvo en menos
de sesenta eseudos, habiendome pedido mas que ciento
y veinte. Yo los estoy esperando que me vengan de
Paris; venidos, los hare enquadernar, porque ä mi se
haze esto bien y en buen precio .... Tambien he hecho
traer de Alemania, de Francafort, y de Leon y de Paris,
buena copia de libros impressos, para el enriquieimiento
de la libreria de Vuestra Magestad, los quales tambien
hago enquadernar.

Nach diesen einleitenden Bemerkungen erteilen wir
Herrn Rooses das Wort zu den Erläuterungen, die er
den eingesendeten Kopien beigab, und bemerken noch,
daß laut einer brieflichen Mitteilung dieses Forschers
der französische Text der Urkunden der ursprüngliche
ist, während der spanische eine Abschrift der Listen sein
dürfte, die an den Staatssekretär Cayas gesendet wurden.
Diese Abschrift wurde von einem Gehilfen Plantins me-
chanisch angefertigt und enthält ziemlich viele Fehler.

Als Plantin — so schreibt Rooses — seine Ausgabe
der Polyglotte vorbereitete, wendete er sich an König
Philipp II. mit der Bitte, das Protektorat über diese große
Unternehmung z" übernehmen und sie auch materiell zu
unterstützen; handelte es sich ja doch um ein Unter-
nehmen von gan^ ungewöhnlicher Bedeutung, um das
Lebenswerk Plantins als Buchdrucker. Der König ge-
währte ihm einen Kostenbeitrag, der zunächst auf
12.000 Gulden festgesetzt worden war, in der Folge auf

2 t.200 Gulden erhöht wurde; er sendete ihm ferner seinen
Beichtvater Arias Montano mit dem Auftrage, die Publi-
kation zu überwachen und z" leiten. Arias Montano
reiste von Madrid am ji. März a^ und Iang'e am
18. Mai desselben Jahres in Antwerpen an; er brachte
Instruktionen von seile des Königs und die notwendigen

Kreditbriefe mit. Seine Instruktionen gingen auch da-
hin, aus den von dem König z1"' Verfügung gestellten
Mitteln gute, seltene Bücher, sowohl Druckwerke als
auch Handschriften, für die Eskorialbibliothek anzu-
kaufen. Plantin war von dieser Bestimmung überrascht;
denn er hatte geglaubt, daß er die vom Könige gewährte
Subvention in der Form zurückzuerstatten habe, daß er
lediglich eine bestimmte Anzahl von Exemplaren der
Polyglotte abliefere.

In dem Promemoria, das er am 24.. Dezember i58$
abfaßte, um König Philipp II. gegenüber seinen Be-
schwerden Ausdruck zu geben, führt er hierüber fol-
gendes an:

«Les douze mille fiorins susdits qui me furent comp-
tez par petites parties de trois, de quatre ou de cinq
Cent fiorins a la fois etc. et qui mesmes contre l'accord
faict (de les rendre ou payer en aultaut d'exemplaires
que la ditte Bible achevee se monteroit le prix d'icclle),
on me repeta partie d'iceulx derniers, avant que la
ditte Bible tust imprimee, m'assignant de payer comp-
tant certains deniers de la ditte somme pour aulcuns
livres grecqs escripts ä la main, achaptes pour la biblio-
theque royalle en Espagne; et aultre partie, peu de
temps apres, des mesmes deniers, pour aultres livres
acheptes d'autrcs pour la bibliotheque royalle susdite,
et pour rellieures faictes aussi par aultres, et le reste
en cent excmplaires des dittes Bibles royalles qui, quel-
ques mois apres, me furent rendues et descontees au
prix mesmes que je les avois delivrees.»

In der Tat finden wir nun, daß Plantin in den Ver-
rechnungen mit dem Könige von Spanien Beträge ver-
zeichnet, die von ihm für verschiedene von Arias Montano
vollzogene Handschriftenankäufe ausbezahlt wurden.

Als Gesamtbetrag der ihm vom König als Sub-
vention für den Bibeldruck vom 31. Mai i508 bis zum
ig. Mai i5ji gewährten Subventionen erscheint die Summe
von 21.200 Gulden angeführt. Am 27. August i5jc; hatte
Plantin sowohl in Exemplaren der Bibel als in Bar-
beträgen, die er für die Handschriftenankäufe bezahlte,
die Summe von 14.200 Gulden zurückerstattet; es blieb
ihm also aus den königlichen Subventionen die Summe
von yooo Gulden übrig.

Die von Plantin geleisteten Barzahlungen für
Büchererwerbungen, die der Eskorialbibliothek zugute
kommen sollten, sowie für die Spesen, welche aus der
Expedition dieser Erwerbungen erwuchsen, sind in den
Büchern folgendermaßen verzeichnet:
1571. En i3 deAgosto de 1571 trecien-
tos y dies florines que ha contado al
senor doctor B. Arias Montano para
pagar los libros griegos escritos de
mano que compra de Andrea de
Armar 1 por la bibliotheca real . . . fl. 310. —

En 15 de Setiembre ciento y doze
florines y diez placas que por orden
del senor Arias Montano pago por
libros griegos escritos de mano y

venidos de Paris..........fl. 112.10

En 20 de Ottobre doscientos y
veinte florinos que contio (sie) al senor
doctor Arias Montano para pagar
diversos libros escritos de mano en

1 Darmarius.
 
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