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Österreich / Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale [Hrsg.]
Jahrbuch der K. K. Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale — N.F. 2.1904

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Schwerzenbach, Karl von: Funde aus Vorarlberg und dem Fürstentume Liechtenstein
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https://doi.org/10.11588/diglit.29296#0150

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285

Iv. v. Schwerzenbach Funde aus Vorarlberg und dem Fürstentume Liechtenstein

Für Ausfusta:

CG 3989 b (Laodicea Comb.) Aup. ’X-p ouaxa

CIL III 4458 (Carnuntum) Aurelia Augusta, Tochter eines

Veteranen der leg. XIIII gern.

CIL II 4390 (Torraco) Mascha Augusta

Inscr. Graec. IX 652 (Kephalenia) OöXma ’A'poua^a,1) so muß

emendiert werden
XIII 5492 Appia Augusta
6571 Repenia (?) Augusta
17059 Augusta Januaria
CIL V 7072 (Turin) Fadia T. 1. Augusta
4849 (Brixia) Valeria Augusta
Bramb. 999 Servandia Augusta

III 870. 6010, 32. 14315, 1. V 3555. 6589. VIII 1116 a. CG 3989 e.

Bramb. 2071 u. s. Augusta oder Arpouara.

In die Erörterung- der Frage; ob Augustio,
Aug-ustino, Augustinus, Augustianus u. a. ähnlich
wie Caesarius oder Sebastius mit dem kaiserlichen
Titel oder mit dem Monatsnamen Zusammen-
hängen, brauche ich nicht einzugehen.

Auf dem Grundriß (Fig. 240) sind noch andere
Mauerreste ersichtlich, die offenbar einem viel
jüngeren Zeitalter angehören. Zwischen dem
Opferstein II und dem Sockelstein IV liegen Über-
bleibsel eines Bruchsteinmauerwerkes; östlich vom
Opferstein I sind Reste eines alten Kieselpflasters
aus Rollsteinen (sogenannten Katzenköpfen), wie
solches vor landwirtschaftlichen Gebäuden vielfach
auch heute noch angelegt wird, erhalten.

Die Grabung mußte zum Teil bis zu einer
Tiefe von über 2 m ausgedehnt werden, je nach-
dem der Sandstein und teilweise auch Nagelfluh-
fels höher oder tiefer zutage trat. Unter der o-6o
bis o-8o m starken Humusschichte lag durchweg,
und zwar bis auf den in der oberen Lage stark
verwitterten Fels Lehmboden, der teilweise rötlich
und schwarz verbrannt erschien, auch viele ver-
brannte kleinere Ziegelstücke enthielt; Mauerschutt
fand sich dagegen nirgends vor.

Die Ausbeute an Kleinfunden war eine äußerst
spärliche.

An Münzen folgende Stücke:

MB Augustus und Agrippa collonia) Nem(ausus)

„ Hadrian, kämpfende Athene Var. Coi-ien2 1359
„ ,, opfernde Salus? Coh. 1357

p Ist nur in einer älteren Abschrift vorhanden;
Dittenberger liest X[u]ooaia, erklärt es als „in Abwesenheit
des Vaters geborene Tochter“ und vergleicht dazu das
lateinische Proculus, der sehr fragwürdigen Etymologie der

Denar, Caracalla, salus Antonini Aug. Coh. 559
„ Elagabal, invictus sacerdos Aug. Coh. 58
Antoninian, Gallienus, [Diana\e cons. Aug. Coh. 157
KB Claudius Gothicus, consecratio Coh. 50
» „ » genius Aug., Coh. 111

>> >> fides milit., Coh. 88

» » » Rückseite ganz zerstört

MB Galerius, genio populi Romani, vgl. Coh. 54
„ Maxentius, conserv. urb. suae, vgl. Coh. 21
); „ fides milipum Coh. 70

KB Constantinus d. Gr. soli invicto comiti, Coh. 511
„ Constantius II, gloria exercitus, Coh. 104
„ Theodosius [gloria Romanorum], Coh. 23;
außerdem fünf nicht näher zu bestimmende Kleinbronzen
aus der Zeit des vollständigen Zusammenbruches der
römischen Silberwährung nach 260 n. Chr., deren Be-
stimmung allzu zeitraubend schien.

Fig. 247 Silbernes Löffelchen aus Babenwohl,

2/3 natürl. Gr.

Ein silbernes Löffelchen (Abb. 247), dieses so-
wie die meisten Münzen in nächster Nähe der
Opfersteine gefunden; ferner

ein runder Bronzeknopf und ein Fragment
einer Armbrustfibel. Von Gefäßen nur 2 bis 3
Amphorenhälse und einige wenige Scherben von
Terra sigillata;

endlich vier Stücke unbearbeiteten Berg-
kristalles, in tiefer Lage und ebenfalls nahe den
Opfersteinen aufgelesen. Ich war von dem Vor-
kommen dieses in unseren Gegenden nirgends
vorhandenen Gesteins überrascht; der Vermutung,

Grammatiker folgend. — Die diese Inschrift kommentieren-
den, hier im Wortlaut wiederholten Bemerkungen hat mir
Prof. Kubitscheic zur Verfügung gestellt.
 
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