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Pernice, Kotlion und Räuchergerät.
einer Reihe anderer zu einer grofsen Gruppe zusammenfügen lassen, die zu nichts
weniger als zum Trinken bestimmt waren und durch diese Gruppierung ergiebt sich
zugleich ein sicherer Aufschlufs über den Gebrauch des Gefäfses.
Es sind das zunächst Gefäfse der Art, wie sie in zwei Beispielen Fig. i
und 2 abgebildet werden 10. Dafs diese Gefäfse dieselbe Bestimmung gehabt haben,
wie die gewöhnlich Kothon genannten, ist einleuchtend. Die gleichmäfsig starke
Einziehung des Mündungsrandes bei beiden Gefäfsgattungen ist so ungewöhnlich,
Fig. i.
dafs sie nur für einen einzigen und denselben Zweck hergerichtet gewesen sein kann.
Der Eienkel fehlt hier. Statt dessen sind »drei durchbohrte Ansätze« in gleichen
Abständen um das Gefäfsrund verteilt. Diese Ansätze sind deutlich Nachahmungen
metallener Vorbilder, wir finden sie als Halter für bewegliche Handgriffe an grofsen
und kleinen Bronzekesseln verwendet. Dafs sie bei den Thongefäfsen nicht etwa
Fig. 2.
nur eine aus der Metalltechnik herüber genommene ornamentale Zuthat, sondern
auch zur praktischen Verwendung vorgesehen waren, beweist der Umstand, dafs
10) Von den hier abgebildeten Stücken ist Fig. 2
im Verzeichnis der Vasensammlung unter n. 1x08
besprochen (vgl. n. 1109—1111). Es stammt
aus Nola. Seine Flöhe beträgt 7 cm bei 19 cm
Durchmesser. Die Rundung ist mit Schwänen
bemalt, darüber folgt ein Punktstreifen. Seinem
Stile nach erscheint es eher die italische Nach-
ahmung eines korinthischen Vorbildes, als
echtkorinthisch zu sein. Das andere, n. 3328
des Inventars, stammt aus Attika und dafür,
dafs es auch in Attika gearbeitet ist, spricht
die nahe Verwandschaft, in der es zu früh-
attischen Vasen, wie z. B. der Έφημερις
Αρχαιολογική 1897 Taf. 5. 6 abgebildeten Amphora
steht. Seine Höhe beträgt 7, der Durchmesser
22 cm. Den runden Teil schmückt zwischen je
zwei Ansätzen einmal eine Art Palmettenband,
einmal ein Mäandermotiv und einmal eine
Wellenranke mit Dreiecken im freien Raum.
Weiter nach der Einbiegung zu schreiten 12
gansartige Vögel hintereinander; am innersten
Teil des eingebogenen Randes erblickt man ein
Strahlenornament, wie z. B. am Dreifufs von
Tanagra und an anderen thönernen Dreifüfsen.
Vgl. darüber weiter unten.
Pernice, Kotlion und Räuchergerät.
einer Reihe anderer zu einer grofsen Gruppe zusammenfügen lassen, die zu nichts
weniger als zum Trinken bestimmt waren und durch diese Gruppierung ergiebt sich
zugleich ein sicherer Aufschlufs über den Gebrauch des Gefäfses.
Es sind das zunächst Gefäfse der Art, wie sie in zwei Beispielen Fig. i
und 2 abgebildet werden 10. Dafs diese Gefäfse dieselbe Bestimmung gehabt haben,
wie die gewöhnlich Kothon genannten, ist einleuchtend. Die gleichmäfsig starke
Einziehung des Mündungsrandes bei beiden Gefäfsgattungen ist so ungewöhnlich,
Fig. i.
dafs sie nur für einen einzigen und denselben Zweck hergerichtet gewesen sein kann.
Der Eienkel fehlt hier. Statt dessen sind »drei durchbohrte Ansätze« in gleichen
Abständen um das Gefäfsrund verteilt. Diese Ansätze sind deutlich Nachahmungen
metallener Vorbilder, wir finden sie als Halter für bewegliche Handgriffe an grofsen
und kleinen Bronzekesseln verwendet. Dafs sie bei den Thongefäfsen nicht etwa
Fig. 2.
nur eine aus der Metalltechnik herüber genommene ornamentale Zuthat, sondern
auch zur praktischen Verwendung vorgesehen waren, beweist der Umstand, dafs
10) Von den hier abgebildeten Stücken ist Fig. 2
im Verzeichnis der Vasensammlung unter n. 1x08
besprochen (vgl. n. 1109—1111). Es stammt
aus Nola. Seine Flöhe beträgt 7 cm bei 19 cm
Durchmesser. Die Rundung ist mit Schwänen
bemalt, darüber folgt ein Punktstreifen. Seinem
Stile nach erscheint es eher die italische Nach-
ahmung eines korinthischen Vorbildes, als
echtkorinthisch zu sein. Das andere, n. 3328
des Inventars, stammt aus Attika und dafür,
dafs es auch in Attika gearbeitet ist, spricht
die nahe Verwandschaft, in der es zu früh-
attischen Vasen, wie z. B. der Έφημερις
Αρχαιολογική 1897 Taf. 5. 6 abgebildeten Amphora
steht. Seine Höhe beträgt 7, der Durchmesser
22 cm. Den runden Teil schmückt zwischen je
zwei Ansätzen einmal eine Art Palmettenband,
einmal ein Mäandermotiv und einmal eine
Wellenranke mit Dreiecken im freien Raum.
Weiter nach der Einbiegung zu schreiten 12
gansartige Vögel hintereinander; am innersten
Teil des eingebogenen Randes erblickt man ein
Strahlenornament, wie z. B. am Dreifufs von
Tanagra und an anderen thönernen Dreifüfsen.
Vgl. darüber weiter unten.