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Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.

den unter Attika I A abgebildeten Amphoren, nur ist der Bauch mehr
kugelig und der Hals geht allmählich in den Rumpf über. Ganz mykenisch
ist die Doppelspirale als Decoration. Jeder Henkel ist mit einem gemalten
sog. Andreaskreuz versehen, wie es auf den Dipylonvasen häufig vorkommt.


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Fig. 103. Fig. 105.
2) Fig. 104. Athen, Nat.-Mus. Nr. 3758 (mykenischer Saal). H. 0,20. Dm. d.
Mündung 0,08. Gr. Umf. 0,50.
Gefunden von Stais bei Markopulo unter mykenischen Vasen. Hellgrauer
Thon, schwarzbrauner Firnis. Der Firnis scheint von dem der zusammen
gefundenen mykenischen Vasen verschieden zu sein. Der Form nach steht
diese Vase der vorigen ziemlich nahe.
3) Fig. 105. Athen, Nat.-Mus. 195, aus dem Iverameikos. Hellgelber Thon, gut
geglättete Oberfläche, schwarzer Firnis. H. 0,33. Dm. d. Mündung 0,13.
Gr. Umf. 0,71.
Die Henkel sind drei, ein verticaler und zwei horizontale. Der Hals, der
untere Teil des Gefäfses und ein breiter Streif oben am Bauche sind mit
schwarzem Firnis ganz gefüllt. Die Ornamente sind auf die Schulter gemalt:
es sind die in der mykenischen Kunst häufigen Halbkreise, die hier mit
Cirkel aufgetragen sind, und zwischen ihnen sind oben blattartige Ver-
zierungen.
Diese Verzierungen, die grade an der Grenze zwischen Hals und Schulter
sitzen, scheinen mir auf eine primitive Decorationsweise zurückzugehen, die
wir schon an den alttroischen Gefäfsen beobachten können. Durch die
neuesten Funde aus Troia ist dargelegt worden, dafs die ursprünglichen
Gefäfsformen dem menschlichen Körper nachgebildet sind, und dafs unsere
heutigen Benennungen der verschiedenen Theile des Vasenkörpers, Hals,
Schulter und Bauch, auf ursprüngliche Thatsachen zurückgehen. Da die
 
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