Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 15.1900

DOI Artikel:
Winter, Franz: Studien zur älteren griechischen Kunst, 2
DOI Artikel:
Pernice, Erich: Geometrische Vase mit Schiffsdarstellung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41310#0102
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
92 Pernice, Geometrische Vase mit Schiffsdarstellung.

aufnehmend, in einer Kolonie an der Afrikanischen Küste »wegen der zahlreichen
Anklänge an Ägypten«. Die Beispiele ähnlicher Anklänge in Werken, die sicher
in Kleinasien und Griechenland entstanden sind, beweisen, dafs dieses Argument
zur Ursprungsbestimmung nicht ausreichend ist. Endt meint auf Grund einer Ver-
gleichung mit den Klazomener Sarkophagen, in der er, wie mir scheint, den Zu-
sammenhang dieser mit den Hydrien zu eng fafst, es sei wahrscheinlich, »dafs ein
Ort am Golfe von Klazomenae der Ursprung der Caeretaner Hydrien ist«29. Meines
Erachtens dürfte ihr Entstehungsort nicht irgendwo, sondern nur in einem gröfseren
Kunstcentrum gesucht werden, wie denn Dümmler30 an Samos oder Milet dachte.
Denn die Bilder dieser Vasen reden so deutlich wie möglich die Sprache einer
hochentwickelten Kunst und es geschieht ihnen schwerlich zuviel Ehre, wenn man
ihnen unter allem, was uns von Ionischer Vasenmalerei erhalten ist, die erste Stelle
einräumt. Fr. Winter.

GEOMETRISCHE
VASE MIT SCHIFFSDARSTELLUNG.


In dem letzten Hefte des Journal of hellenic studies v. J. 1899 hat A. S. Murray
auf Tafel VIII eine wertvolle Neuerwerbung des British Museum, ein geometrisches
Gefäfs aus der Nähe von Theben bekannt gemacht. Von den beiden Bildern, die dem
Gefäfs zum Schmuck dienen, stellt das eine1 ein vollausgerüstetes und bemanntes
Schiff dar, links davon einen auf das Schiff zu schreitenden Mann, der eine Frau
am linken Handgelenk gefafst hält.
Das Schiff ist, wenn auch nicht das einzige, auf den Vasen geometrischen
Stils vollständig erhaltene, so doch dasjenige, an welchem die Einzelheiten am aus-
führlichsten und verhältnismäfsig mit grofser Sorgfalt behandelt sind, und aus diesem
29) Beiträge zur ionischen Vasenmalerei S. 18. Über den Text in stark verkleinertem Maafsstabe
so) Römische Mittheilungen III 1888 S. 169fr. mit freundlicher Erlaubnis des Herausgebers
wiederholt.
 
Annotationen