Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Deubner, EIIA.XAIA.

147

Worte srcaoXta steckende Partikel sttI nicht aus dem Verbum iirauXt'Cofxai herleiten,
sondern in ihr die Zeitbestimmung der Folge erkennen und IrraoXta etwa umschreiben
durch toc sH rq auXt8i, umsomehr als Pollux III 39 die Gegenüberstellung macht:
jrpoauXia os rt rrpo xu>v ydfiiov fjpspa xal IttaoXta 4 pst aoxvjv. Wie hier und bei Eusta-
thius (resp. Suid.), so sind auch sonst die sTtaoXta als der Tag nach der Hochzeit
oder der zweite Tag des Hochzeitsfestes bezeugt; so bei Hesych u. IjcaoXia:
fj osoxspa xu)V Yapuuv r^ispa ootojs xaXsTxat, sv -fl xopuCooca öuipa 01 oixsiot xtp ■ye-j'a(jtrix6it
xal xiß vopcp'fl, und wenn wir bei demselben Hesych u. yl\>m lesen: fj 7tpu)xrj fjpipa
xtov *|'a'awv. f, os osoxspa drtaoXia, so ist dieses diraoXia unbedenklich in sitaoXta zu
ändern18. Eine willkommene Ergänzung zu diesen antiquarischen Zeugnissen bildet
die Stelle aus dem Parasiten-Briefe des Alciphron (III, 49), dessen Verfasser eine
Einladung zum Hochzeitsfest erwartet: saxai yaao^ Xapixoo? xal Ascuxpaxoo? . . . de,
ov ixdvxu)? fj ttapa xfjv 7tpcox7]V fjpispav f, xoi? siraoXtots xsxXyjaop.at. An diesem zweiten
Festtage also wurden von den Verwandten dem jungen Paare Geschenke überreicht,
die denselben Namen siraoXia trugen. Pollux III 39: ot os xal xa otoopisva otopa x-(j
v6ucp-(j xaXooaiv siraoXta: begeht den Fehler, die Geschenke allein auf die junge Frau
zu beziehen, was nicht angeht, vgl. die oben citierte Stelle des Hesych u. sruauXia.
Ein Versehen ist hier dem Pollux um so eher zuzutrauen, als auch die Trennung
von litaoXta - Tag und sTrauXta - Geschenke durch die Anm. 18 citierte Bemerkung
über die arrauXia die Flüchtigkeit der Compilation beweist. Ein Weiteres
haben wir zu corrigieren: wir haben oben für die Etymologie von irraoXia eine
Eustathius-Stelle benutzt, mit der Suid. u. siraoXta zu vergleichen war. Auch hier
knüpft sich an die Erklärung des s-a.6Xta-Tages eine Erörterung über die siraoXia-
Geschenke, aber mit einer offenbaren, schon von Bernhardy (zur Suidas-Stelle) ge-
rügten Verderbnis. Ich mufs noch einmal die ganze Notiz geben und verzeichne
unter dem Strich die Abweichungen des Suidas: xal STcaoXia xa psxa xov “(dpov . . . .,
xaö’ f(v19 (sc. fjpipav) sv x'fj xoo vop/pt'oo oixi'a, fj vdp/pTj20) Ttpaixov STr/joXicixai, xal STrauXia21
xa p.sxa (sic!) X7p syopiv/jv f^spav xoo yi\im22 Stopa23 Tiapa xoo x9js vopcprj^ rraxpo;
epspoptsva xoT? vop/pibi?24. Es sind hier als Empfänger der Geschenke ganz richtig
beide Eheleute bezeichnet, als Geber blos der Vater der Braut, was sich indessen
wohl mit der Angabe von den Geschenken der Verwandten vereinigen läfst. Un-
möglich aber ist richtig, was hier über den Termin dieser Geschenke zu lesen ist,
nämlich, dafs sie einen Tag nach dem der Hochzeit folgenden Tage dem Ehepaar
gebracht worden seien, also einen Tag nach den srraoXia, mit denen sie doch der
gleiche Name verbindet, abgesehen davon, dafs man zu sagen pflegt: an dem zweiten
18) Über die cmaüXia bringt Poll. III 39 die ver- 16 überliefert wird, ist unverdaute, verworrene
einzelte Notiz: dTiaoXia oe, h ft 6 vujj.cdi'o? ei? xoö Compilation und nicht zu brauchen.
TTEvlkpoü d~auXt'Cexai «7:6 ty]s vüfxcprjc. Diese Über- 19) iTtaüXt« Xsyerca xcdlo'aov Suid.
Siedlung des jungen Ehemannes in das Haus des 20) Nach vipepr) fügt S. tote hinzu.
Schwiegervaters mag an einem der späteren Tage 2I) xocXeitcu <7 örauXta xcd S.
stattgefunden haben. Vgl. auch Poll. III 40. 22) twv ydp.wv S.
Was im Etymologicum Magnum u. ctTrAXta p. 119, 23) owpcc setzt S. nach TtÄTpö;.
24) Tiü vopepup xal zfj vupcpTj S.
 
Annotationen