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Sieveking, Johannes: Hermes des Polyklet
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44284#0012
J. Sieveking, Hermes des Polyklet.
Glücklicherweise brauche ich mich nicht darauf zu beschränken, den Bostoner
Kopf aus der Doryphorosreihe zu streichen, sondern ich kann ihn an die Spitze einer
Abb. i. Hermes Boboli.
eigenen Replikenreihe stellen und auch
diesem Kopftypus den zugehörigen
Körper zuweisen. Wie mir an der
Hand der in München vorhandenen
Abgüsse festzustellen möglich war, ist
der Bostoner Kopf eine genaue Wieder-
holung des Hermes Boboli2), Abb. i
und 3. Dieser ist ein sehr flaues Mach-
werk, aber wichtig, weil er den sicher
'zugehörigen . Körper bis etwa zur
Hälfte der Oberschenkel erhalten hat.
Schon Furtwänglers) hat seinen echt
polykletischen Charakter hervorge-
hoben. Eine weitere Kopie des glei-
chen Kopftypus befindet sich in der
Ermitage zu Petersburg 4), Abb. 4. 5.
Es ist unrichtig, wenn Furtwängler 5)
von diesem Stück sagt, »ein be-
stimmtes bekanntes Original liegt
nicht zugrunde, der Künstler schloß
sich nur im allgemeinen an polykle-
tische Typen an«, auch an ihm stimmt
vielmehr Locke für Locke mit dem
Bostoner Kopf und dem Hermes
Boboli überein. Eine vierte im Gesicht
stark ergänzte und überarbeitete Wie-
derholung des Kopfes mit moderner
Büste befindet sich im Museo Tor-
Ionia 6), Abb. 6.' Eine nicht ganz
treue und sehr schlechte Nachbildung
des gleichen Typus ist wahrscheinlich
auch der Kopf Riccardi, Einzelauf-
nahmen 300. Wie die Statue Boboli
so ist auch der Petersburger Kopf
durch die antiken Flügellöcher, in die
jetzt moderne Bronzeflügel eingesetzt
sind, als Hermes gekennzeichnet, aber
a) Arndt-Amelung, Einzelaufnahmen 103-105; da-
nach unsere Abbildungen. Genaue Ergänzungsan-
gaben bei Dütschke, Zerstr. Antiken in Florenz 84.
3) Meisterwerke S. 424.
4) Kieseritzky Nr. 179.
5) a. a. 0. S. 506. Schon Treu, Wochenschrift für
klass. Philologie 1888 Nr. n S. 347> hatte den
Petersburger Kopf auf den Hermes des Polyklet
bezogen.
6) Nr. 475
Glücklicherweise brauche ich mich nicht darauf zu beschränken, den Bostoner
Kopf aus der Doryphorosreihe zu streichen, sondern ich kann ihn an die Spitze einer
Abb. i. Hermes Boboli.
eigenen Replikenreihe stellen und auch
diesem Kopftypus den zugehörigen
Körper zuweisen. Wie mir an der
Hand der in München vorhandenen
Abgüsse festzustellen möglich war, ist
der Bostoner Kopf eine genaue Wieder-
holung des Hermes Boboli2), Abb. i
und 3. Dieser ist ein sehr flaues Mach-
werk, aber wichtig, weil er den sicher
'zugehörigen . Körper bis etwa zur
Hälfte der Oberschenkel erhalten hat.
Schon Furtwänglers) hat seinen echt
polykletischen Charakter hervorge-
hoben. Eine weitere Kopie des glei-
chen Kopftypus befindet sich in der
Ermitage zu Petersburg 4), Abb. 4. 5.
Es ist unrichtig, wenn Furtwängler 5)
von diesem Stück sagt, »ein be-
stimmtes bekanntes Original liegt
nicht zugrunde, der Künstler schloß
sich nur im allgemeinen an polykle-
tische Typen an«, auch an ihm stimmt
vielmehr Locke für Locke mit dem
Bostoner Kopf und dem Hermes
Boboli überein. Eine vierte im Gesicht
stark ergänzte und überarbeitete Wie-
derholung des Kopfes mit moderner
Büste befindet sich im Museo Tor-
Ionia 6), Abb. 6.' Eine nicht ganz
treue und sehr schlechte Nachbildung
des gleichen Typus ist wahrscheinlich
auch der Kopf Riccardi, Einzelauf-
nahmen 300. Wie die Statue Boboli
so ist auch der Petersburger Kopf
durch die antiken Flügellöcher, in die
jetzt moderne Bronzeflügel eingesetzt
sind, als Hermes gekennzeichnet, aber
a) Arndt-Amelung, Einzelaufnahmen 103-105; da-
nach unsere Abbildungen. Genaue Ergänzungsan-
gaben bei Dütschke, Zerstr. Antiken in Florenz 84.
3) Meisterwerke S. 424.
4) Kieseritzky Nr. 179.
5) a. a. 0. S. 506. Schon Treu, Wochenschrift für
klass. Philologie 1888 Nr. n S. 347> hatte den
Petersburger Kopf auf den Hermes des Polyklet
bezogen.
6) Nr. 475