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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 27.1912

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Bulle, Heinrich: Eine neue Ergänzung der myronischen Athena zu Frankfurt a. M.
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Dehn, Georg: Die Statue des Joven Orador in Madrid
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https://doi.org/10.11588/diglit.44287#0217
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G. Dehn, Die Statue des Joven Orador in Madrid.

199

Stimmung der Münzen mit dem Finlaykrater. Die Flöten am Boden aber werden
durch den Blick des Marsyas gefordert, zugleich auch durch eine künstlerische Not-
wendigkeit: das Ding, um das sich die ganze Geschichte dreht, muß als räumlicher
Mittelpunkt die beiden Gegner durch seine Linien zugleich trennen und verbinden.

Würzburg.

H. Bulle.

DIE STATUE DES JOVEN ORADOR IN MADRID').
Mit Beilage 5—8.
Kleins Ansicht, daß der Wunsch, vom Meister der Eirene mit dem Plutos-
knaben das durch Plinius 34, 87 bezeugte Werk des Mercurius Liberum patrem in
infantia nutriens zu besitzen, sehr intensiv sei 2), scheint richtig, denn in demselben
Heft der Österreichischen Jahreshefte (1911 Heft l), wo uns durch Klein die Hoff-
nung auf Erreichung dieses Zieles endgültig genommen zu sein scheint 3), versucht
Macchioro4) von neuem diesen Wunsch zu erfüllen. Beide Resultate bedürfen einer
gründlichen Nachprüfung.
Die Kleinsche Ansicht ist seit 14 Jahren bekannt 5) und braucht hier nicht
wiederholt zu werden. Aber trotz Kleins Versicherung, er habe seinen gegnerischen
Standpunkt recht kräftig betont6), steht fest, daß er die Einwände seiner Gegner
gegen die Datierung der von ihm gefundenen Gruppe in die nachpraxitelische Epoche
niemals besprochen,'geschweige denn entkräftet hat. Bei Untersuchungen am Ab-
guß und Original (Thermenkind) zeigte sich sofort, daß die Zusammenfügung von
Thermenkind und Joven Orador Madrid schon allein an der Größe des ersteren un-
bedingt scheitern müßte. Diese Resultate schienen jedoch so augenfällig, daß,
zumal Gerber in Köln brieflich mitteilte, Klein habe seine Zusammenfügungsver-
suche aufgegeben, auf eine Veröffentlichung verzichtet werden konnte, obwohl die
photographische Zusammenfügung im Führer des Thermenmuseums 7) zur Vermeidung
falscher Vorstellungen eigentlich einer deutlichen Richtigstellung bedurft hätte.
Nun sind die ungefügen Fragmente durch die Kunst eines Bildhauers doch
zusammengefügt worden (vgl. Abb. 28), indem der kleinere Teil der Gruppe, obwohl

Hübner Nr. 66, Clarac R. 5971, Arndt E. V.
1585—87, Klein Praxiteles 403 ff. — Furtwängler
Rezension Berl. Phil. W. 1898 303 ff. — Praxi-
telische Studien 57 ff. — Griech. Kunstge-
schichte II 395 ff. — Kunstwart XXIV 1911,
Heft 8 — Öster. Jahresh. XIV 1911, 98 ff. —
Amelung, »Moderner Cicerone« 4330. — Helbig
»Führer« 2. Aufl. Nr. 1103. —· Amelung, Röm.
Mitt. 21, 1906, 282 ff. — Bulle »Schöner Mensch«
2. Aufl.. 126. — Macchioro, Öster. Jahresh.
XIV 95, 96.

2) Österr. Jahresh. XIV 99.
3) Österr. Jahresh. XIV 98 ff. Fig. 103, die hier
(Abb. 2) mit gütiger Erlaubnis des Österr. In-
stituts wiederholt ist.
4) Vgl. Anm. 1.
5) Praxiteles (1898) 403 ff.
6) Österr. Jahresh. XIV 99.
7) Mariani, Guida del Museo Nazionale 32. Ab-
bildung.
8) Öster. Jahresh. XIV Fig. 103.
 
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