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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 8.1888

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Pearce Bucklin, Loraine: Aesthetische Juwelen
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Metalle durch Schmelzen auf elektrischem Wege miteinander zu verbinden
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https://doi.org/10.11588/diglit.60987#0026

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Veit bessere und grossartigere Ausdrucksmittel, als sie irgend ein
Künstler in den Farben und Oelen seines Berufes hat. Ihre
Schattirungen sind immer harmonisch und weich wie die Wolken
oder das Blätterwerk der Blumen und es wohnt in dieser Hin-
sicht in ihnen eine unendliche Fähigkeit, ornamentaler Kunst die
vollendetste Farbengebung zu verleihen. Der Juwelier braucht
nie bei Edelsteinen in Verlegenheit zu sein, woher er die bei seiner
Arbeit benöthigten Farben nehmen soll.
Neben den Edelsteinen, deren Seltenheit und Preis sie nur
den Reichen zugänglich macht, giebt es eine grosse Klasse von
Edelsteinen, die heutzutage eine eingehendere Beachtung verdienen.
Sie sind bisher, weil man ihre Schönheit nicht kannte, voll-
ständig vernachlässigt worden und erst neuerdings hat man den
Werth der Mondsteine, der Hyazinthen, der Zirkons, der Turmaline [
recht zu würdigen begonnen und ihre Popularität wächst jetzt
jedes Jahr. Man kann sie in höchst effektvoller Weise bei Schmuck-
waaren verwenden, sie lassen mehr Spielraum für eine originelle
Zeichnung und geben dem persönlichen Schmuck Abwechselung
und Reiz.
Es ist nicht so leicht, den Mondstein zu klassifiziren. Er
ist mit vielen Varietäten anderer Edelsteine verwandt. Im Handel
führt er verschiedene Namen. Man nennt ihn Mondstein, Sonnen-
stein, Adular-Feldspat, Fischauge und Wasseropal oder Opal von
Ceylon. Bei den Alten hatte er den Namen Hekatolit oder
Lunaria, weil sie annahmen, dass er das Bildnis der Mondgöttin
einschlösse. Dioskorides nennt ihn Mondschaum, aber der so be-
zeichnete Stein war wahrscheinlich nur ein Stück krystallisirter j
Gyps. Der Aventurin und der Peristerit, die der chemischen Zu-1
sammensetzung nach dem Mondstein ähnlich sind, unterscheiden
sich von demselben durch die regenbogenartigen Farben, die sie
haben und die den Schattirungen eines Taubenhalses ähnlich sehen.
Der wahre Mondstein zeigt ein silberhaftes oder perlenhaftes
Licht mit bläulichen oder grünlichen Schattirungen und einen1
helldurchsichtigen oder milchigen Grund. Sieht man ausserdem
noch ein röthliches oder gelbliches Farbenspiel, so ist es kein
Mondstein, sondern einer derselben Familie, ein Sonnenstein.
Die besten Mondsteine kommen von Ceylon, und vom St. Gott-
hardt in der Schweiz. In Amerika findet man ihn in New York,
Maryland, Pennsylvania, Connecticut, und Massachusetts. Die
grössten Steine sind mehr als ein Zoll lang, aber sie sind selten
und stehen, wenn sie im Glanze und den schillernden Reflexen
vollkommen sind, hoch im Preise.
Den Namen Hyacinth gibt man der rothen Varietät des
Zirkons. Von den Alten wurde der Hyacinth hoch geschätzt,
weil sie glaubten, dass er Schlaf verleihe und seinem Eigenthümer
Ehre, Weisheit und Reichthümer verschaffe. Er ist durchsichtig,
von einem hellen Orangeroth und ist besonders zu Intaglios ge-
eignet, da das Korn sehr fein ist und der Stein alle Linien des
Graveurs deutlich zeigt. Sogar solche Hyacinthen, die ein trübes
Centrum haben, sind grosser Schönheit fähig, da die Zeichnung
den trüben Theil bedeckt, während die Ecken voll Feuer und
Glanz sind.
Die gelben, braunen, grauen und grünen Spezies des Zirkons
heissen Jarpoons. Die Cingalesen nennen sie die Diamanten von
Mataura, von dem Platze, wo man sie am häufigsten findet. Sie
sind sehr glänzend, und haben einen diamantenen Glanz, wie der
des Diamants; manche der besten Steine könnte man wol leicht
für gefärbte Diamanten halten.
Den Turmalin verwendeten als Juwel zuerst die Holländer,
die ihn von Ceylon importirten. Seine Krystalle, die von rost-

artiger rother Farbe im Centrum, und schwach nach Smaragdgrün
hin schattirt sind, haben bisweilen einen Durchmesser von mehr
als einen Zoll. Sind sie sehr lang, so tragen sie häufig an den
verschiedenen Enden ungleiche Färbung. Der Turmalin wurde zu-
erst in Turamali auf Ceylon gefunden und erhielt daher seinen
Namen. Man brachte ihn 1702 nach Holland, wo er sofort durch
seine elektrischen Eigenschaften die Aufmerksamkeit erregte. Wenn
man ihn in heisse Asche legt, so zieht er dieselbe an und stösst
sie wieder ab und wenn man ihn in so erhitztem Zustande in
kalte Asche einbettet, so wirkt er gleichfalls auf dieselbe ein, in-
dem die Elektrizität durch den Temperaturunterschied hervor-
gebracht wird.
Wegen dieser Eigenschaft nennen die Holländer den Turmalin
den „Aschentrekker“ d. h. Aschenbrenner. Die gewöhnliche Spezies
dieses Steines, die an Farbe von einem fahlen Apfelgrün bis zu
Dunkelolive ja bis Schwarz vorkommt, trifft man häufig in Maine
und anderen Theilen der Vereinigten Staaten, allein die rothen,
gelben, braunen und grauen Varietäten kommen von Ceylon und
sind weit seltener.
Die blauen und rosenrothen Turmaline gehören zu den seltensten
Edelsteinen und stehen an Werth dem Diamanten, dem Saphir
und dem grauen Granat gleich oder nahe. Feine rothe Turmaline
sind ebenfalls ungewöhnlich selten und sind so schön wie der
orientalische Rubin. Wenn man diese Steine zusammen stellt, so
bringen sie wunderbare Farbeneffekte hervor. Sie erfordern keinen
Kontrast mit einem anderen Steine, um ihre Schönheit zu ent-
falten, sondern wirken am meisten, wenn man sie für sich fasst.
Oft sind in einem Turmalin mehrere Farben kombinirt. Das.
britische Museum hat ein Exemplar, das fünf verschiedene
Schattirungen aufweist.
Der Olivin oder Crysolith sieht dem grünen Turmalin sehr
ähnlich, aber er besitzt nicht die elektrischen Eigenschaften
jenes Steines. Er gehört zur Familie der Cysoliten, obgleich die
Crysolitheigenschaft ein leichtes Grünlichgelb ist. Man findet
den Olivin in Brasilien und Ceylon, aber er tritt nie in grossen
Mengen auf. Man hat ihn in Meteorsteinen gefunden, und es ist
dies der einzige Edelstein, der in diesen geheimnisvollen Theilen
aus unbekannten Räumen entdeckt worden ist.
„Bergl“, das ist der wissenschaftliche Name für den Aquamarin.
Er ist von derselben chemischen Zusammensetzung wie der Smaragd,
unterscheidet sich aber an Härte und Farbe; wie sein Name
sagt, hat er eine blasse, seegrüne Färbung. Aquamarine waren
den Alten sehr gut bekannt. Man hat Perlen in ägyptischen
Gräbern gefunden, ebenso sieht man Siegelringe mit Intaglios, noch
eine ganze Reihe in fremden Sammlungen. Im 11. Jahrhundert trug'
man Aquamarine gegen Unglück, Krankheiten des Auges, Mundes,
des Halses und Gesichtes und um Hysterie und Eitelkeit zu
bannen. Der Zauber wurde hergestellt, dass man auf den
Aquamarin einen Hummer eingravirte, der mit einem Raben unter
seinem Körper. Vor demselben befand sich in der goldenen
Fassung ein Blatt von Eisenkraut. Auch als Amulett für Schiffer
wurde der Stein betrachtet, er sicherte ihnen eine sichere und
schnelle Reise. q
Metalle durch Schmelzen auf elektrischem Wege
miteinander zu verbinden.
Unter dem sonderbaren Namen Elektrohephästos hat von
Benardos eine neue Methode, Metalle, namentlich Eisentheile,
durch Schmelzen auf elektrischem Wege miteinander zu verbinden,


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