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Santa Maria Maggiore.

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Abb. 11b. PietL. Marmorgruppe von Michelangelo.
In der Peterskirche. (Zu Seite 132.)

Tritt man aber durch die Vor-
halle ins Innere, so bietet sich das
wenig veränderte Bild einer alt-
christlichen Basilika: sechsund-
dreißig herrliche antike, ganz
gleiche, glatte ionische Säulen aus
weißem Marmor begrenzen rechts
und links das Mittelschiff; zwi-
schen ihrem Gebälk und den klei-
nen Rundbogenfcnstern, die das
Licht in vollen Strahlen ein-
lassen, schmücken Mosaiken des
fünften Jahrhunderts die Wand,
ebensolche, der Verherrlichung Ma-
rias gewidmet, schimmern von dem
prachtvollen Triumphbogen herab,
der Marmorfußboden ist eine
schöne Cosmatenarbeit des zwölf-
ten Jahrhunderts, die prächtige,
mit dem ersten amerikanischen
Golde verzierte flache Decke stammt
zwar aus der Zeit Alexanders VI.,
hat aber wenigstens die alte Form
beibehaltcn. Der Hochaltar ist eine

nach des Meisters Plane ursprünglich
werden sollte (Abb. 113). Geht man
weiter die Via Cavour hinauf, so steht
man bald auf der nach Süden lang-
sam ansteigenden weiten Piazza dell'
Esquilins vor einem hoch aufragenden
Obelisken und einer mächtigen, durch
einen breiten Stufeuunterbau noch
höher gehobenen Kirche, der Santa
Maria Maggiore, der ältesten Ma-
rienkirche und eine der sieben Basiliken
Roms, und doch ein Baudenkmal, an
dem anderthalb Jahrtausende umbil-
dend, entstellend und verschönernd ge-
arbeitet haben. Bon der hohen Ma-
riensäule vor dem Haupteingange im
Südosten aus gesehen, erscheint sie fast
ganz modern. Zwischen barocken, Pa-
lastähnlichen Fassaden erhebt sich in
der Mitte zu derselben Höhe in zwei
Geschossen die Loggia (von Ferdinand
Fuga 1743) sür die Segeussprechung
des Papstes, durch gekuppelte Säulen
gegliedert und oben sich in drei große
Bogenfenster öffnend. Darüber ragt
der mittelalterliche Glockenturm (von
1376) empor, der höchste Roms, auf
beiden Seiten je eine kleine Kuppel.


Abb. 120. Petrusstatue. In der Peterskirche. (Zu Seite 132.)
 
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