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Altchristliche Kirchen und moderne Anlagen auf dem Esquilin.

antike Porphyrwanne, nur das von vier roten
Porphyrsäulen getragene Tabernakel darüber
ist modern. Dagegen sind die schmalen
Seitenschiffe durch den Anbau einer Reihe
von Kapellen, die einen „Renaissancemantel"
um die altchristliche Basilika geworfen haben,
völlig verändert (Abb. 61). Die größten
und schönsten, mit verschwenderischer Marmor-
pracht ausgestatteten, kleine Kirchen für sich,
sind die Capella Sistina Sixtus' V. rechts,
die Capella Paolina Pauls V. links. Auf

saik aus derselben Zeit geschmückt, aber auch
sie namentlich 1598 stark umgestaltet.
Von der Santa Maria Maggiore führt
die neue Via Carlo Alberto gerade aus süd-
ostwärts nach der neuen Piazza Vittorio
Emmanuele, Roms größtem Schmuckplatze,
dessen schöne, südländisch üppige Garten-
anlagen einen Teich und an dessen Rande
die ansehnlichen Trümmer eines antiken
Nymphäums (der Aqua Julia) umgeben.
Weiterhin nach Santa Croce zu wird


Abb. 121. Cortile di S- Damaso im Vatikan.
Nach einer Photographie von Gebr. Alinari in Florenz. (Zu Seite 134.)

ihrer nach drei Seiten hin sich senkenden
Höhe, von allen Seiten weithin sichtbar,
bildet diese Marienkirche eines der kennt-
lichsten Wahrzeichen der ewigen Stadt. Ganz
in ihrer Nähe liegen noch zwei besonders
ehrwürdige Kirchen: im Südwesten Santa
Prassede aus dem vierten, in ihrer jetzigen,
freilich auch vielfach modernisierten Form
aus dem neunten Jahrhundert, im Nord-
westen, an der Via Urbana, etwas tiefer
als die Straße, die Santa Pudenziana, die
älteste Kirche Roms, in ihrem Mauerwerk
noch aus dem Anfänge des vierten Jahr-
hunderts und mit einem vorzüglichen Mo-

der Straßenzug immer unbelebter, die
Gegend einsamer, denn dieser ganze Stadt-
teil ist erst im Plane vorhanden und aus
seinem alten Zustande ländlicher Verlassen-
heit noch kaum herausgetreten. Auch die
Straßen rechts und links der Via Meru-
lana in der Richtung auf den Lateran zu
sind teilweise erst im Entstehen. Der be-
deutendste Bau auf dieser Strecke ist das
neue große Franziskanerkloster Sant' An-
tonio, dort, wo die Via Merulana am
Nordabhange der Ausläufer des Cälius aus
der Senkung zum Lateran emporsteigt. Auf
den öden Flächen, die sich westlich von dieser
 
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