4______________________ff q U ! g f j f a) e ^ 0 f t. «Ne 10
Leitspruch.
©etfteStultur, unter ben £>änbcn entftt)toinben, ja tft j
uns fa>n §um großen Seil entfd;Wunben nnb berblafct.
S)ie ticfftc 2Banbtung hat uufer Verhältnis ^ur
@ag nicht Dorn £eben, bafj ein ©lücf eS [ei,
2luch nicht ein Unglüd ober eine Saft; j ^atur erfahren, 2ßir finb~ü)r teils näher, teils ferner
2Benn £u es fagft, bift S)u in ®ir nicht frei | $Xf£w®?. mob«!?r. Siol°^ *?at »n* ben ^enfe^en I
M c , ... ' ' • c o u u a \ §tnta)tlta? fetner Setbltchfett als einen Seit ber Natur
Unb Weifet noch mefit, Was bu am Seben t)aft. h^roi^rt n*ufsvt. ;Lus* u u «. • * T I
_ a 0 / t . ^ ' r t .± . ' begreifen gelebt; aber teelifch haben Wtr uns Leiter als 1
2)aS Seben, baS m Sffia^ett fo gu rennen, j je bon ihr entfernt. 2)ie Religion fie^t in ber Statur
Sfi eine Arbeit, bie bir aufgegeben; j ein Unmittelbares ©qeugntS ber göttlichen ©chityferfraft,
2US fota;e wag' eS freubig ^u ernennen, ! bie ibeatifttfa)e Kultur belebte unb befeette bie Natur,
Um bta; gum gßetfter würbig ^u ergeben- l Wte unb fanb in ^r We imD ^rieben na.fy ben (Sut
2>en 3»eif*er ma«t aud) hier bie Uebung nur, ' Wwf^en be3 SebenS (»ouffeau). Sjej moberne SRcnf«
Sie treue Uebuna bie bie Graft bir mefirt f Unnt bte ^atUr nut al§ Cm ®etriebe fedenl°1ei* ^a)|en
unb Bewegungen, bie, unbefümmert um gjlenfd&englöd unb
SWenfdjenleib, nach unberbrüchlid;en ©efet^n aufeinanber
Wirten unb innerhalb bereu für Freiheit unb ©elbftbe -
ftimmung fein Naum bleibt. 2>er'Stampf. umS ©afein,
in bem fict) bie einzelnen ©lemente gegeneinanber ju er^
galten fud)en, ift baS einzige Sßtnbeglieb, baS ben 9Jte«<
fchen mit ber Natur berfnü^ft.
©o, bon ©ott, Sbcal unb Natur abgelöft, fiet;t fia)
berSDtenfa? auf ftch felbft gurücfgeWiefen, uub fucht in ber
ÜEBelt ber Arbeit fia) ein neues Netch ^Wedbotler Gebens*
Betätigung unb 2)afeinSfultur ^u errieten. Unermefslid; biet
Der Kampt um den Lebensinnalt. ^at bie tnot>ernc gjfenfdföeit auf bieiem Sßege geleiftet: bie
Unb Sag für Sag auf ifyrer fiebern <5pux
greunblid} baS dtca)U red)t biet) fa?affen le^rt.
.... 2) a S Seben nur ift Unglüd, Saft unb $ein,
SDaS tatloS fränfelno fid} ntc^t ielbft beftimmt,
Unb, wk ein farbelofer Sämmerfa)ein,
3tn .Stoielid^t gtoifa^en Sraum imb SSaa^en fc^mimmt
3» Jammer*
Stn SRa^men beS bom „herein berliner Äaufleute
unb Snbuftrieller" beranftatteten 3SortragS5t;!luS f^raa;
biefer Sage sl<rofeffor aDr. 9i u b o t f @ u cf e n * S^ua
über baS S^ema „2 er ß a m p f ber ©egenioart
um einen ©inn beS SebenS/'
(Sin tiefer innerer äßibertyrud), ein flaffenber dl\$ —
fo meinte ber Erneuerer beS ä^ötiSmuS in unferen
Sagen, naa) bem Referat ber „Sßoff. ^tg.", — ge^t
bura) baS Seben unferer Seit: bei l>5d)fter Slnfpannung
uub gielbemu^ter 3wf^nimenfaffung aller Kräfte, bei raft*
lofer Arbeit unb ftaunenStoerten Seiftungen auf alten ©e*
3Serboll!ommnung ber äußeren Lebensformen unb Se&enS*
bebingungen, bie görberung bon S5olfSgefunb^eit unb
33ol!Sloo^lfa|rt, bie bemunbernStocrten ©ifolge menfa^ltc^er
SnteHtgenj unb Salfraft in ^nbuftrie unb Sea}nil finb
©roBtaten unferer $zit* Slber mit biefer Verfeinerung
ber materiellen Kultur ^at bie ber fcelifc^en
nic^t gleichen ©d;ritt gehalten. SDie unabläffig brängenbe
Slrbeit — mit bem Ram$ um bie ©elbfter^altung als
Stapel — Iä§t bie Silbung ber ^erfönlidjfett beruac^
läffigen; bie ^nbnftrialifierung unb ©o^ialificrung toirtt
abftum!pfenb unb berftadjenb: überall §eigt fia) ein auf*
bieten menfa)lia;en ©d)affenS ein ftarfeS unb meitberbrei« j fälliger Langel an ^er!önttd;feiten, ©^arafteren, 3nbU
teteS Unbe^a^en, inmitten glän^enber $ortfd?ritte unb I bibualitäten. & mefyr bie Arbeit fia; bifferenjiert unb
Erfolge fein ^erfönlia?eS ©lüdSgefü^t, feine mirftidje S3e>
friebigung über baS @rretd}te. 2)em mobernen 3)cenfa)en
ift ber ©taube an eine ©igenart beS SDafeinS, an einen
über bie unmittelbare gorberung beS SageS uub ber
©tunbe ^inauSge^enben ,3 m e cf unb © i n n beS SebenS
berloren gegangen.
2Bie ausgeglichen unb ^artnonifc^ erfc^eint, im Skr*
gleid) ba^u, bie SebenSanfcfyammg unferer flaffifc^en ©ei-
fteSe^oche, mie reich, bar aller @nge unb £ürftigfeü beS
äußeren i)afeinS, an feelifcher Bewegung unb SebenS^u^
berficht, mie burchbrungen bon ber Roheit, ©chönheit unb
2ßürbe beS äföenfchentumS unb bem ©tauben an feinen
-IBettbcruf — bie Kultur unferer ßlafftfer murmelt, ebenfo
toie bie antife, in bem ©tauben an eine u n f i ch t b a r e
äßelt. Ueber ber Beschäftigung mit biefer, über bem gor*
fchen, 2)enfen unb Richten, ging ihnen bielfach ber 3Us
jammenhang mit ber fichtbaren berloren; uns, bie mir
mit ^aturmiffenfehaft unb Secfmif bie fichtbare mieber*
gewonnen unb gu beherrfa)en gelernt §abm, brot)t umge*
fehrt bie unfichtbare, bie SBett ber Religion unb ber
f^egialifiert, befto fleiner nürb ber Slnteil, ben ber ein*
jelne ^u überfeinen unb gu beherrfch^n bermag, befto enger
fein ©efichtsfreis/befto foeferer feine «Sufammengehörigfett
mit bem ©anjen, befto bürftiger fein feelifa)eS ©rieben,
befto unfelbftänbiger, gebunbener, unfreier feine ^uner*
lia)feit. ©o brot)t ein bum^fer, erbarmungSlofer 93cecha-^
niSmuS unb Naturalismus alles 51t berfchlingen. 3n einer
SSßelt blo§er 9caturgefe|lid)feit wirb aua) ber einzelne gum
33cafchinenteil, jum bloßen SBerf^eug in bem ungeheuren
^väberWerf ber mobernen SlrbeitSorganifation. ©ibt es
feine Freiheit unb ^nnerlichfeit im großen ganzen, fo
gibt eS auch für baS Snbibibuum feine»
S)ieS fann nia)t baS le|te 3Bort beS SebenSrätfelS
fein. 2)er einzelne, ber ftutnfef bom Sag in ben Sag
lebt, mag am ©meinen haften — bietleicht auch fyw
unb ba aus bem betäubenben SageStärm in beS ^erjenS
„ heilig fülle Zäunte" flüchten — ber benfenbe 3)tenfch
mufc ftch fragen: äBoher, Wohin, toogu baS alles? Unb
fchou biefe bohrenbe ^rage, bieje ewige Unbefriebigung,
biefeS unabtäffige ©chmer^gefühl weift barauf ^in, baf>
Leitspruch.
©etfteStultur, unter ben £>änbcn entftt)toinben, ja tft j
uns fa>n §um großen Seil entfd;Wunben nnb berblafct.
S)ie ticfftc 2Banbtung hat uufer Verhältnis ^ur
@ag nicht Dorn £eben, bafj ein ©lücf eS [ei,
2luch nicht ein Unglüd ober eine Saft; j ^atur erfahren, 2ßir finb~ü)r teils näher, teils ferner
2Benn £u es fagft, bift S)u in ®ir nicht frei | $Xf£w®?. mob«!?r. Siol°^ *?at »n* ben ^enfe^en I
M c , ... ' ' • c o u u a \ §tnta)tlta? fetner Setbltchfett als einen Seit ber Natur
Unb Weifet noch mefit, Was bu am Seben t)aft. h^roi^rt n*ufsvt. ;Lus* u u «. • * T I
_ a 0 / t . ^ ' r t .± . ' begreifen gelebt; aber teelifch haben Wtr uns Leiter als 1
2)aS Seben, baS m Sffia^ett fo gu rennen, j je bon ihr entfernt. 2)ie Religion fie^t in ber Statur
Sfi eine Arbeit, bie bir aufgegeben; j ein Unmittelbares ©qeugntS ber göttlichen ©chityferfraft,
2US fota;e wag' eS freubig ^u ernennen, ! bie ibeatifttfa)e Kultur belebte unb befeette bie Natur,
Um bta; gum gßetfter würbig ^u ergeben- l Wte unb fanb in ^r We imD ^rieben na.fy ben (Sut
2>en 3»eif*er ma«t aud) hier bie Uebung nur, ' Wwf^en be3 SebenS (»ouffeau). Sjej moberne SRcnf«
Sie treue Uebuna bie bie Graft bir mefirt f Unnt bte ^atUr nut al§ Cm ®etriebe fedenl°1ei* ^a)|en
unb Bewegungen, bie, unbefümmert um gjlenfd&englöd unb
SWenfdjenleib, nach unberbrüchlid;en ©efet^n aufeinanber
Wirten unb innerhalb bereu für Freiheit unb ©elbftbe -
ftimmung fein Naum bleibt. 2>er'Stampf. umS ©afein,
in bem fict) bie einzelnen ©lemente gegeneinanber ju er^
galten fud)en, ift baS einzige Sßtnbeglieb, baS ben 9Jte«<
fchen mit ber Natur berfnü^ft.
©o, bon ©ott, Sbcal unb Natur abgelöft, fiet;t fia)
berSDtenfa? auf ftch felbft gurücfgeWiefen, uub fucht in ber
ÜEBelt ber Arbeit fia) ein neues Netch ^Wedbotler Gebens*
Betätigung unb 2)afeinSfultur ^u errieten. Unermefslid; biet
Der Kampt um den Lebensinnalt. ^at bie tnot>ernc gjfenfdföeit auf bieiem Sßege geleiftet: bie
Unb Sag für Sag auf ifyrer fiebern <5pux
greunblid} baS dtca)U red)t biet) fa?affen le^rt.
.... 2) a S Seben nur ift Unglüd, Saft unb $ein,
SDaS tatloS fränfelno fid} ntc^t ielbft beftimmt,
Unb, wk ein farbelofer Sämmerfa)ein,
3tn .Stoielid^t gtoifa^en Sraum imb SSaa^en fc^mimmt
3» Jammer*
Stn SRa^men beS bom „herein berliner Äaufleute
unb Snbuftrieller" beranftatteten 3SortragS5t;!luS f^raa;
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fo meinte ber Erneuerer beS ä^ötiSmuS in unferen
Sagen, naa) bem Referat ber „Sßoff. ^tg.", — ge^t
bura) baS Seben unferer Seit: bei l>5d)fter Slnfpannung
uub gielbemu^ter 3wf^nimenfaffung aller Kräfte, bei raft*
lofer Arbeit unb ftaunenStoerten Seiftungen auf alten ©e*
3Serboll!ommnung ber äußeren Lebensformen unb Se&enS*
bebingungen, bie görberung bon S5olfSgefunb^eit unb
33ol!Sloo^lfa|rt, bie bemunbernStocrten ©ifolge menfa^ltc^er
SnteHtgenj unb Salfraft in ^nbuftrie unb Sea}nil finb
©roBtaten unferer $zit* Slber mit biefer Verfeinerung
ber materiellen Kultur ^at bie ber fcelifc^en
nic^t gleichen ©d;ritt gehalten. SDie unabläffig brängenbe
Slrbeit — mit bem Ram$ um bie ©elbfter^altung als
Stapel — Iä§t bie Silbung ber ^erfönlidjfett beruac^
läffigen; bie ^nbnftrialifierung unb ©o^ialificrung toirtt
abftum!pfenb unb berftadjenb: überall §eigt fia) ein auf*
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Erfolge fein ^erfönlia?eS ©lüdSgefü^t, feine mirftidje S3e>
friebigung über baS @rretd}te. 2)em mobernen 3)cenfa)en
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über bie unmittelbare gorberung beS SageS uub ber
©tunbe ^inauSge^enben ,3 m e cf unb © i n n beS SebenS
berloren gegangen.
2Bie ausgeglichen unb ^artnonifc^ erfc^eint, im Skr*
gleid) ba^u, bie SebenSanfcfyammg unferer flaffifc^en ©ei-
fteSe^oche, mie reich, bar aller @nge unb £ürftigfeü beS
äußeren i)afeinS, an feelifcher Bewegung unb SebenS^u^
berficht, mie burchbrungen bon ber Roheit, ©chönheit unb
2ßürbe beS äföenfchentumS unb bem ©tauben an feinen
-IBettbcruf — bie Kultur unferer ßlafftfer murmelt, ebenfo
toie bie antife, in bem ©tauben an eine u n f i ch t b a r e
äßelt. Ueber ber Beschäftigung mit biefer, über bem gor*
fchen, 2)enfen unb Richten, ging ihnen bielfach ber 3Us
jammenhang mit ber fichtbaren berloren; uns, bie mir
mit ^aturmiffenfehaft unb Secfmif bie fichtbare mieber*
gewonnen unb gu beherrfa)en gelernt §abm, brot)t umge*
fehrt bie unfichtbare, bie SBett ber Religion unb ber
f^egialifiert, befto fleiner nürb ber Slnteil, ben ber ein*
jelne ^u überfeinen unb gu beherrfch^n bermag, befto enger
fein ©efichtsfreis/befto foeferer feine «Sufammengehörigfett
mit bem ©anjen, befto bürftiger fein feelifa)eS ©rieben,
befto unfelbftänbiger, gebunbener, unfreier feine ^uner*
lia)feit. ©o brot)t ein bum^fer, erbarmungSlofer 93cecha-^
niSmuS unb Naturalismus alles 51t berfchlingen. 3n einer
SSßelt blo§er 9caturgefe|lid)feit wirb aua) ber einzelne gum
33cafchinenteil, jum bloßen SBerf^eug in bem ungeheuren
^väberWerf ber mobernen SlrbeitSorganifation. ©ibt es
feine Freiheit unb ^nnerlichfeit im großen ganzen, fo
gibt eS auch für baS Snbibibuum feine»
S)ieS fann nia)t baS le|te 3Bort beS SebenSrätfelS
fein. 2)er einzelne, ber ftutnfef bom Sag in ben Sag
lebt, mag am ©meinen haften — bietleicht auch fyw
unb ba aus bem betäubenben SageStärm in beS ^erjenS
„ heilig fülle Zäunte" flüchten — ber benfenbe 3)tenfch
mufc ftch fragen: äBoher, Wohin, toogu baS alles? Unb
fchou biefe bohrenbe ^rage, bieje ewige Unbefriebigung,
biefeS unabtäffige ©chmer^gefühl weift barauf ^in, baf>