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Kunst- und Denkmalpflege in Schlesien: Niederschlesien — 2.1939

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Jahresbericht des Provinzialkonservators der Kunstdenkmäler Niederschlesiens für die Jahre 1935, 1936 und 1937
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https://doi.org/10.11588/diglit.19995#0267
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S c h u h m a c h e r s t r a ß e 2 5. 1936/37. Das beachtliche Giebelhaus, in dem
Friedrich der Große wohnte, wurde instandgesetzt und hierzu eine Beihilfe bewilligt.
Fisch markt 2. 1937. Gegen den Abbruch des Hauses wurden denkmalpflege-
rische Bedenken geltend gemacht.

N L m p t s C h

Stadtmauer. 1933/36/37. Sowohl am ehemaligen Nieder- wie Obertor wurden
seitens der Stadtverwaltung einschneidende Änderungen geplant, zu denen mehrfach
Stellung genommen wurde. Die Entwürfe und die Bauleitung lagen in der Hand
des Architekten Plümecke, Nimptsch. Am Obertor war maßgebend eine dringend
notwendige Straßenerweiterung, die zum Abbruch eines ehemaligen unschönen
Gefängnisbaues führte, an dessen Stelle eine Jugendherberge errichtet wurde. Die
städtebauliche Gestaltung in Art einer halbkreisförmigen Bastei, die die dreifache
Stadtmauer als Kopfbau auffängt, ist bewußt der Situation angepaßt, in der Ge-
staltung aber ohne jede romantische Spielerei durchgeführt. Leider wurde ein Teil
des Stadtgrabens vor dem Neubau zugeschüttet. Abb. 138.

Nach Fertigstellung des Baues zeigten sich starke Ausbuchtungen des zweiten
Mauerzuges. Die Sicherungsarbeiten sollen 1958 ausgeführt werden.
Auch am ehemaligen Niedertor waren Verkehrsverbesserungen Ausgangspunkt für
eine kleine seitliche Toranlage als Durchlaß für den Fußverkehr, mit dem eine
Wiederherstellung eines beträchtlichen Stückes der Stadtmauer verbunden werden
konnte. Zwei Pfeiler deuten für den .Straßenbenutzer das ehemalige Stadttor an.
deren einer das von einem Adler gehaltene Stadtwappen erhalten hat. Die Plastik
ist ein Werk des Bildhauers Hilger, Breslau. Abb. 159.

Wenn hier ein gewisses Zugeständnis an örtliche Wünsche gemacht wurde, so läßt
doch die Anlage selbst keinen Zweifel darüber, daß sie ein neuzeitlicher Versuch ist,
Werbe- und Verkehrswünsche zu einer liebenswürdigen Bereicherung des male-
rischen Stadtbildes auszunützen.

N i p p e r n, Kreis Neumarkt

K ath oIis c he K i r c Ii e. 1955. Der anspruchslose [nnenraum erhielt einen Neu-
anstrich in weiß, gell) und rosa Tönen, desgleichen wurde die Orgelempore neu ge-
strichen. Die Arbeiten standen unter Leitung des Preuß.Staatshochbauamtes III, Glatz.

O b e r s C Ii w edel d o r f , Kreis Glatz

Katholische Kirche. 1955. Der überaus bunt schablonierte Raum mit neu-
gotischer Ausstattung wurde schlicht eingetönt. Zwei neugotische Seitenaltäre
wurden durch zwei barocke Passionsbilder ersetzt. Die Brüstung des Orgelchores
versah Maler Blasehke, I labelsehwcrdt. mit Puttenmotiven. Die Staffierung besorgte
Maler Richter, Landeck. Zwei mittelalterliche Figuren, eine Maria und eine Pietä,
wurden viel zu weitgehend neu gefaßt. Zwei im Beinhaus liegende Großplastiken.
Petrus und Paulus, in die Kirche zurückzuführen, wurde angeregt.

Oels

Evangelische P r o p st ki r ch e. 1955/56/57. Die 1935 begonnenen Instand-
setzungsarbeiten konnten planmäßig weitergefühlt werden. In gleicher Weise wie
Ost- und Nordwand wurden West- und Südwand des Backsteinbaues sowie der
Turm bis zum Hauptgesims instandgesetzt. Hierbei ergaben sich bei der konsequen-
ten Wiedelherstellung des Rohbaues mancherlei schwierige Einzelfragen, insbesondere
am Turin, die von Fall zu Lall entschieden wurden. Die Wiederherstellung der Süd-
vorhalle mit ihrem schönen Sgruffitoputz war an Hand des Befundes und der
Wiedergabe im Tafelwerk von Lutsch möglich. Bei dieser Gelegenheit konnte die
Giebelform und die Portalform dem ursprünglichen Charakter angepaßt werden.
Die Arbeiten wurden durch das Preußische Staatshochbauamt Oels geleitet, die
 
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