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Stellingen

119
Kruzifix: An der oberen Westempore ein Kruzifix von der Mitte des 15. Jahrhunderts.
H. 118 cm. Eiche, Ölanstrich. Fußspitzen ergänzt. Am Kreuzesschaft unten kleine ge-
schnitzte Holztafel mit Text in Antiqua erhaben: „Aus Liebe zu Ehren / und Gedechtnis
des Gekreuzig/ten Christi hat dieses Monumen/tum der Kirchen verehret / Ulricus Bo-
norden / Königl. Dennern, bestalter Actuarius / undt Landt Notarius / zum Pinnenberge /
1647.“
*~&ilder: Bis etwa 1860 befände nsich im Gasthof Hinrich Wördemann vier Bilder, die
wahrscheinlich aus der Kirche stammen, und damals verloren gingen. 1. Der heilige
Crispinus, 2. Judith mit dem Kopf des Holofernes, 3 Petrus’ Reue, 4. Pastorenbildnis.
Gestühl: Das Gemeindegestühl stammt bis auf geringe Veränderungen von 1756,
die Pfosten haben ausgesägte Rocaille-Endigungen, deren erneuerte Bemalung auf die alte
zurückgeht.
Über der Westempore ist in die Westwand eine Gestühlswand von 1648 eingebaut.
Holz, grau gestrichen, sechs kannelierte Pilaster mit geschuppten unteren Dritteln und
plastisch aufgesetzten Engelsköpfen oben. Die Felder des Frieses haben flachgeschnitzte
Rankenfüllung. 1. Friesfeld der Tür hat nur die Ranke, 2. Ranke mit Nesselblatt, 3. Ranke
und „16“, 4. Ranke und „48“, 5. Ranke mit Nesselblatt.
Logen: Von den im Erdgeschoß ringsum zusammenhängend angelegten Logen sind
drei durch Rocaille-Bekrönung hervorgehoben. 1. An der Süd-Ostwand Kartusche mit
„F. v. R.“ (Friedrich V. Rex zu lesen?), 2. an der Nord-Ostwand „M“ (ursprünglich
J M?), 3. eine kleinere Bekrönung an einer Loge der Süd-Westwand enthält die — wohl
nicht auf älteres zurückgehenden — neugemalten Initialen F. W. B.
Stühle: In den Logen einige zum Teil beschädigte ältere Stühle. 1. Loge (die Nume-
rierung beginnt im Süd-Osten): Vier Stühle mit ovaler Lehne und Lederpolster, dunkel 282
gestrichen, Ende 18. Jahrhundert. 9. Loge: Drei Stühle vom Anfang des 19. Jahrhunderts, 283
Buchenholz, gebeizt. 12. Loge: Zwei verschiedene Stühle mit geschwungener Lehne
und durchbrochener Mittelstütze, grün gestrichen. 14. Loge: Zwei verschiedene Stühle
mit hoher, längsgeteilter, rohrgeflochtener Lehne mit geschweiftem Abschluß, darin ge- 274
schnitzter Blumenkorb, Nußholz. Anfang des 18. Jhdts.
Empore n: Die beiden übereinanderliegenden Emporen stammen aus der Erbauungszeit.
Die Brüstungen, von denen die untere von Pfeiler zu Pfeiler läuft, während die obere 33
etwas zurückliegend ohne Unterbrechung ringsumläuft, haben auf den abwechselnd län-
geren und kürzeren Feldern ornamentale Rocaillemalerei in grünlichen und grauen Tönen. —
Auf der zweiten Empore befinden sich an den Lehnen verschiedentlich geschnitzte Initialen
von Inhabern und die Zahlen 1756 und 1759.
Die Altar decke wurde noch in die alte Kirche gestiftet; auf rotem Samt trägt sie in Gold 81
und Silberstickerei das Spiegelmonogramm D J B in Kartusche, gekrönt, von Palmzweigen
umgeben, darunter „Anno 1747“.
Aloendmahlsgerät: 1. Gotischer Kelch. Silbervergoldet, H. 17 cm. NachHaupt: 101
14. Jahrhundert, verdorben, dem Delver (Norderdithmarschen) ähnlich, seit Haupts Be-
schreibung sehr verändert und erneuert. Neu gemacht — nach der ursprünglichen Form —
ist sowohl die Kuppa wie der Fuß, der unten im Sechspaß ausgeschnitten ist, oben an den
runden Schaft anschließt. Alt ist noch der den Fuß tragende Steg, der einen durchbrochenen
Vierpaßfries enthält, ferner der Nodus und der untere Schaftteil. Dieser zeigt in Treib-
 
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