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Ording
Archivschrank: Auf neuerem Holztisch mit vier gedrehten Beinen steht ein hölzer-
ner, lederbezogener, eisenbeschlagener Kofferschrank mit Doppeltür vorn und aufklapp-
barem Deckel (H. 63, Br. 60, T. 40 cm). Die eisernen Beschläge ornamental durchbrochen
und mit rot unter Marienglas unterlegt. Traggriffe an den Seiten. Innen Schiebefächer,
darin Kirchenarchivalien. Deckel innen mit gelbem gemusterten Stoff bezogen. 17. Jhdt.
— 1898/99 von Architekt C. Voß in Kiel renoviert.
Gedenktafel 1644: An der Nordwand hölzerne Gedenktafel (H. 79, Br. 69 cm). Qua-
dratische Mitteltafel mit Anschwüngen, durch Balustersäulchen vertikal geteilt in zwei
Felder mit gemalten Wappen der Kirchenvisitatoren.... JOHAN SAMVEL HEISTER-
MAN VON SILHEBERRGE HOCHF. DVRCHL. HOF- U. CANTSELEIRAHT
AUCH STALLER . . und M. ANDREAS LONNERVS ... PROPST VND PASTOR
ZV GARDING. 1654. Von dem viergeteilten Wappen von Heistermann1 erkennbar das
rechte obere und linke untere Feld mit Krone und in der Helmzier der auf einer Krone
stehende Mann mit Lamm auf der Schulter. Das Wappen von Lonnerus unkenntlich.
Glocken : Eine größere Glocke mit Ton „b“ (Dm. 78 cm) neu beschafft 1926 für eine
im Weltkrieg zerschlagene von 1840. — Kleine, schmucklose Glocke außen am Westbau
hängend, schwer zugänglich. Außer Gebrauch.
P astorenbild Pampus 1644 : An der Nordwand östlich das Bildnis des Pastors Pampus,
139 von ansprechender Qualität (öl auf Holz). Der Pastor in Amtstracht mit breiter Mühlstein-
krause und wallendem, grauen Vollbart, Brustbild. Ausdrucksvolles Gesicht mit großer
Nase, großen Augen und Ohren. Rechts vom Kopf Wappen: ein von einem nach rechts
steigenden Löwen gehaltener Anker darüber Initialen H: M: P:. — Umschrift, bei Wieder-
herstellung 1928 in Kiel wieder hervorgehoben (Kursive): „Rev. et C. Vir Dn. Matthias
Pampus Dysseldorpii in Ducatu Juliac. nats. 2 Conjugum maritus et 21 liberorum Parens.
Ministern Eiderostad. ... v ... m quem Osterheuoranae Diac: 9 et Ording, eccl. Pastor
4ip'dicaveratäösfideobdormivit d. 7 Junii A°. 1645. AETATIS suae 79“.
Epitaphien. I. Epitaph Poppens 1638: An der Nordwand das Epitaph Poppens;
Eichenholz, Farben bis auf die der Bilder bei der letzten Restaurierung abgelaugt (H. ca. 190,
Br. ca. 150 cm). Im Zentrum Kreuzigungsgemälde, Öl auf Holz, stark übermalt (H. 73,
Br. 5 2 cm), von Balustersäulen flankiert, die deutlich aus der Werkstatt des Kanzelschrei-
ners stammen, dessen Signum: HB sich an diesem Epitaph findet. An den Mittelteil an-
gefügt seidich und unten Roll- und Beschlagwerkschwünge, in deren ovalen Spiegeln
Porträtgemälde bzw. Inschriften; ferner flach geschnitzte, eigentümlich „nordische“
Löwenköpfe. Im Untergehänge zwischen leeren geschnitzten Wappenfeldern (Fraktur):
„Thor Ehren Gades unde disser Kercken Zirath heft der Ehrbar Marne Poppens unde
dessen dögesame Huesfruwe (Poppe( ?) so wol als ock ehren beider Söhne Poppe Mamens
und seine gelevede Huesfruwe Pere) dith Epitaphium verehret setten laten. Anno
1638. Marne Poppens u. sine Huesfruwe sint beide im Carspel Ording gebaren 1565,
sint met enander in den Ehestand getreden im Jare i594(?) u. hebbe dorch Gades Segen
6 Kindern getüget; 2 Sohne als Poppe unde Boje Mamens unde 4 dochter nomens
Titie, welche 6 Kinder “ Rest unleserlich. -— Die seitlichen Porträts zeigen einen
Mann (f 1674, 78 Jahr, 6 Wochen alt) und eine Frau (f 1639, 13. Okt. 66 Jahr alt); letzteres
Porträt bemerkenswert wegen des Eiderstedter Kopfschmucks und der Silberfiligran-
1 Abgebildet: „Deß neuen Teutschen Wappenbuchs Dritter Theil“, Nürnberg Paulus Fürsten, 1657, S. 153.
Ording
Archivschrank: Auf neuerem Holztisch mit vier gedrehten Beinen steht ein hölzer-
ner, lederbezogener, eisenbeschlagener Kofferschrank mit Doppeltür vorn und aufklapp-
barem Deckel (H. 63, Br. 60, T. 40 cm). Die eisernen Beschläge ornamental durchbrochen
und mit rot unter Marienglas unterlegt. Traggriffe an den Seiten. Innen Schiebefächer,
darin Kirchenarchivalien. Deckel innen mit gelbem gemusterten Stoff bezogen. 17. Jhdt.
— 1898/99 von Architekt C. Voß in Kiel renoviert.
Gedenktafel 1644: An der Nordwand hölzerne Gedenktafel (H. 79, Br. 69 cm). Qua-
dratische Mitteltafel mit Anschwüngen, durch Balustersäulchen vertikal geteilt in zwei
Felder mit gemalten Wappen der Kirchenvisitatoren.... JOHAN SAMVEL HEISTER-
MAN VON SILHEBERRGE HOCHF. DVRCHL. HOF- U. CANTSELEIRAHT
AUCH STALLER . . und M. ANDREAS LONNERVS ... PROPST VND PASTOR
ZV GARDING. 1654. Von dem viergeteilten Wappen von Heistermann1 erkennbar das
rechte obere und linke untere Feld mit Krone und in der Helmzier der auf einer Krone
stehende Mann mit Lamm auf der Schulter. Das Wappen von Lonnerus unkenntlich.
Glocken : Eine größere Glocke mit Ton „b“ (Dm. 78 cm) neu beschafft 1926 für eine
im Weltkrieg zerschlagene von 1840. — Kleine, schmucklose Glocke außen am Westbau
hängend, schwer zugänglich. Außer Gebrauch.
P astorenbild Pampus 1644 : An der Nordwand östlich das Bildnis des Pastors Pampus,
139 von ansprechender Qualität (öl auf Holz). Der Pastor in Amtstracht mit breiter Mühlstein-
krause und wallendem, grauen Vollbart, Brustbild. Ausdrucksvolles Gesicht mit großer
Nase, großen Augen und Ohren. Rechts vom Kopf Wappen: ein von einem nach rechts
steigenden Löwen gehaltener Anker darüber Initialen H: M: P:. — Umschrift, bei Wieder-
herstellung 1928 in Kiel wieder hervorgehoben (Kursive): „Rev. et C. Vir Dn. Matthias
Pampus Dysseldorpii in Ducatu Juliac. nats. 2 Conjugum maritus et 21 liberorum Parens.
Ministern Eiderostad. ... v ... m quem Osterheuoranae Diac: 9 et Ording, eccl. Pastor
4ip'dicaveratäösfideobdormivit d. 7 Junii A°. 1645. AETATIS suae 79“.
Epitaphien. I. Epitaph Poppens 1638: An der Nordwand das Epitaph Poppens;
Eichenholz, Farben bis auf die der Bilder bei der letzten Restaurierung abgelaugt (H. ca. 190,
Br. ca. 150 cm). Im Zentrum Kreuzigungsgemälde, Öl auf Holz, stark übermalt (H. 73,
Br. 5 2 cm), von Balustersäulen flankiert, die deutlich aus der Werkstatt des Kanzelschrei-
ners stammen, dessen Signum: HB sich an diesem Epitaph findet. An den Mittelteil an-
gefügt seidich und unten Roll- und Beschlagwerkschwünge, in deren ovalen Spiegeln
Porträtgemälde bzw. Inschriften; ferner flach geschnitzte, eigentümlich „nordische“
Löwenköpfe. Im Untergehänge zwischen leeren geschnitzten Wappenfeldern (Fraktur):
„Thor Ehren Gades unde disser Kercken Zirath heft der Ehrbar Marne Poppens unde
dessen dögesame Huesfruwe (Poppe( ?) so wol als ock ehren beider Söhne Poppe Mamens
und seine gelevede Huesfruwe Pere) dith Epitaphium verehret setten laten. Anno
1638. Marne Poppens u. sine Huesfruwe sint beide im Carspel Ording gebaren 1565,
sint met enander in den Ehestand getreden im Jare i594(?) u. hebbe dorch Gades Segen
6 Kindern getüget; 2 Sohne als Poppe unde Boje Mamens unde 4 dochter nomens
Titie, welche 6 Kinder “ Rest unleserlich. -— Die seitlichen Porträts zeigen einen
Mann (f 1674, 78 Jahr, 6 Wochen alt) und eine Frau (f 1639, 13. Okt. 66 Jahr alt); letzteres
Porträt bemerkenswert wegen des Eiderstedter Kopfschmucks und der Silberfiligran-
1 Abgebildet: „Deß neuen Teutschen Wappenbuchs Dritter Theil“, Nürnberg Paulus Fürsten, 1657, S. 153.