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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 6.1890-1891

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Wouwermann, Alwin von: Die Haltbarkeit der Aquarellfarben
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https://doi.org/10.11588/diglit.10736#0094

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VI. Jahrgang. Dcft Z

i. Dezember 1890

tzerauFgcgcbcn von Friedrich Recht -4—

„Die Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heilen von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geh. Abonnementspreis im
Buchhandel oder durch die Post lReichspostverzeichnis Nr. 3429, bahr. Verzeichnis Sir. 403, k. u. k. östr. Zeitungsliste Nr. 1544) 3 Mark 60 Ps. für das Vierteljahr

(k Hefte); das einzelne Heft 75 Pf.

Dir Dstltburtzeit der Ayuarrüfarben

Von Alwin v. Wouwermann, k. k. Professor


der zweiten Auflage meiner Farbenlehre*) be-
schäfligt, wendete ich im Kapitel „Das Kolorit
und die Haltbarkeit der Farben" den Aquarellfarben eine
erhöhte Aufmerksamkeit zu, da die Aquarellmalerei in
den letzten Jahren einen ungeahnten Aufschwung genom-
men hat und sich in den großem Kunststädten förmliche
Vereinigungen von Malern gebildet haben, welche es sich
zur Aufgabe machten, diese interessante Maltcchnik zu
kultivieren.

Insbesondere suchte ich die Veränderungen der Far-
ben zu erforschen, welche dieselben durch die Einwirkung
von direkten Sonnenstrahlen erleiden, da viele Aquarell-
bildcr durch die Einwirkung des Lichtes im Laufe der
Zeit verblassen oder auch einen andern unbeabsichtigten
Ton annehmen. Ost sind es nur einzelne Farben, die
ihren Ton verändern, dadurch aber leicht die Harmonie
der ganzen Farbenkombination zerstören.

llm nun die Haltbarkeit der verschiedenen Farben
zu untersuchen, bemalte ich eine Anzahl 18 lUcin große
Flächen mit den Farben: Gummigntt, Neapelgelb, Chrom-
gelb, Citrongelb, Jndischgelb, lichter Ocker, Orange, ge-
brannte Siena, natürliche Sepia, Sepiakoloree, Van Dyck-
braun, Zinnober, Karminlack, feiner Karmin, Kobaltblau,
Ultramarinblau, Pariserblau, Indigo, Neutraltinte, Paynes
Grey, und teilte jede dieser bemalten Flächen in zwei
gleiche Teile, von denen ich einen Teil durch 14 Tage
der Sonne aussetzte, während die andre Hälfte im Dunkeln
aufgehoben wurde.

Mit der Prüfung der Haltbarkeit der verschiedenen
Farbentöne verband ich auch die Untersuchung, welche
Winkrrlandschask. von Louis Apol den bekannten Firmen die haltbarsten, zu künstlerischem

Schäften geeigneten Farben erzeugen. Zu diesem Behufe
unterzog ich die Farben folgender Firmen einer Unter-
suchung: a. die halbfenchten Farben von Bourgeois in Paris, b. die Halbfeuchten und c. die festen Farben von
A. W. Faber in Paris, ck. die Halbfeuchten, e. die festen Farben (technische Farben) in Tafelform und k. die Deck--
färben von Günter Wagner in Wien und Hannover, §. die festen Farben von Ackermann in London und
b. die festen Farben von Chenal in Paris.

Was die Schönheit des Tones der untersuchten Farben der einzelnen Firmen anbelangt, so erschienen die
halbfenchten Farben von Bourgeois am feurigsten. Den Halbfeuchten Farben von A. W. Faber in Paris sind

*) Farbenlehre für Kunstgewerbetreibende, chem.-techn. Bibliothek von Hartleben in Wien.

Pie Kunst für Alle VI Y
 
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