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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 6.1890-1891

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Personal- und Ateliernachrichten - Architektur - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Vermische Nachrichten - Vermischte Nachrichten - Kunstliteratur und vervielfältigende Kunst - Vom Kunstmarkt
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Architektur — Ausstellungen, Sammlungen rc.

26-

Illustrakions-Probe aus W. Hauffs Werken (Illustr. Ausg.)

Verlag der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart (siehe S. 272)

Mittel gefordert. Es wird beabsichtigt, dem bedeutenden monu-
mentalen Bau die Standbilder hervorragender deutscher .Kaiser,
die schon die Fahnde deS 1842 durch den großen Brand zer-
störten Rathauses zierten, in künstlerisch vollendeterer Form bei-
zugeben. Es sind im ganzen 20 Kaiserstatuen, 0 Statuen der
Fürsten und Bischöfe und 24 andre Figuren in Kupfer- und
Bronzeguß, sowie eine größere Anzahl von Statuen in Sandstein
und Syenit.

Ausstellungen, Sammlungen ekr.

— München. Georg Papperitz und Rat Paulus haben
sich nach England begeben; um dort für die Jahresausstellung
zu wirken. Es steht der Künstlergenossenschaft dieses Jahr der
ganze Glaspalast zur Verfügung und diesem glücklichen Umstande
Rechnung tragend wird die Jury eine Reihe Kollektiv-Ausstellungen
hervorragender Meister wie: Menzel, Meissonier, Böckliu und
Thoma veranstalten. MU

— Nürnberg. Zur Kunstausstellung von Werken Nürn-
berger Künstler, welche in den Räumen des bayerischen Gewerbe-
Museums am Marienthorgraben in der Zeit vom 1. Juni bis
00. September stattsindet, sind viele Kunstwerke (Bilder und
Skulpturen) bereits eingetrosten. Direktor Professor Karl
Hammer hat bas Plakat entworfen. Das dekorative Arrange-
ment hat Prosessor Franz Brochier übernommen. Die Aus-
stellung wird ein interessantes Bild der künstlerischen Thätigkeit
Nürnbergs und der außerhalb ihrer Vaterstadt lebenden Nürn-
berger geben. Aus Privatbesitz werden höchst wertvolle, zum
Teil wenig bekannte Kunstwerke der Ausstellung überlassen. Das
Ehrenpräpoium über dieselbe hat der k. Regierungpräsident von
Mittelsranken, Ritter v. Zenetti, übernommen.

* Dresden. Die kgl. Porzellansammluug ist kürzlich
in höchst schätzenswerter Weise bereichert worden, indem ihr
die Or. Spitznersche Sammlung zugewachsen ist. Jene umfatzt
etwa 10,000, diese etwa 1400 Stück, wo. Spitzner hat an 20 Jahre
mit seinstem Verpüudnis und im ausgesprochenen Hinblick auf die
kgl. Sammlung gesammelt, so daß nunmehr fast keine Doppel-
stücke vorhanden sind. Die Spitznersche Sammlung, die vorläufig
gesondert ausgestellt ist, gibt eine vollpändige bersicht über die
Entwickelung des Meitzner Porzellans von der Zeit eines Tschirn-
haus und Böttcher bis in die Marcoliniperiode. Alle die unend-
lichen Verschiedenheiten in Formgebung und Bemalung, wie sie
jene echt schöpferische Zeit in unerschöpflicher Fülle hervorbrachte,
find in der Sammlung vertreten. Namentlich die ältesten
Gestaltungen des Zwievelinusters sind vollzählig vorhanden.
Ferner aber finden wir, was der kgl. Porzellansammlung bisher
fast gänzlich fehlte, eine Reihe jener Figuren aus der Blüte des
Rokokostils, die den Höhepunkt des Meitzner Porzellans bezeichnen.
Die bisher vorhandenen Gruppensiguren gehörten fast ausnahms-
los dem schon etwas steifen Marcolinistile an. Tie hervorragende

Stellung der Dresdener Porzellansammlung ist durch diese Er-
werbung aujs neue befestigt worden. Namentlich die bisher noch
vielfach unaufgeklärte Ausaugspcriode der Meißner Porzellan
Manufaktur kann man jetzt hier so gründlich studieren wie nirgends
sonst in der Welt. Ter Preis der Spitznerschen Sammlung
betrug 00000 Mark. Ter Besitzer hat weit höhere Angebote aus
dem Auslande abgewiesen. Ml

— München. In diesen Tagen gelangt in München ein
neues Panorama der Münchener Panoramengcsellschaft von
Halder >L Eo. zur Eröffnung. Es stellt den Auszug der Kinder
JSrael aus Ägypten dar und ist eine hervorragende Schöpfung
des Panoramenmalers Edmund Berninger. l>sil

O. ^Vr. Königsberg. Tie in der Sberlicht-Beranda der
Pregelterrasse unsres monumentalen Börsengebäudes wohl unter-
gebrachte 05. Kunstausstellung zu Königsberg i./Pr, dem
Hauptorte der östlichen Kunstvercine, besaß unter ihren mehr als
500 Gemälden auch diesmal wieder vieles des bedeutenden und
interessanten. Bon hervorragenden Kunstwerken hatten wir
wiederum sünf der Berliner National-Galerie aus ihren neuesten
Erwerbungen zu danken, nämlich: Räubers „Tie Übergabe
Warschaus an den Gr. Kurfürsten", Paula Monjös „Volks-
fest im 10. Jahrhundert", Gras Harrachs „Abgestürzt", Ku-
bierschkhs „Schlesische Frühlingslandschaft", Eonr. Lessings
„Eisellandschaft"; zwei andre: Hellgvists »Lanota siinplioitus"
und Scheureubergs „Verlobung Luthers" waren von der „Ver-
bindung für historische Kunst" uns zugegangen. Diesen xlöees
cts rösistanes gesellten sich als weitere ausgezeichnete und treff-
liche Kuustleistungen: zwei Profilporträts Moltkes, davon das
eine „Ohne Perrücke" von Lenbach, drei Salonbildnisse von
Gräs, zwei Ztudienköpfe und eine lebensgroße weibliche Halb-
figur „Morgen" von Gabriel Max, ein kleines Charakter-
köpschen von Defregger, zwei Einzelfigürchen und ein älteres,
sigurenreichcS Genrebild „Versteigerung" von Hugo Kauff-
mann, ein Kavalier deS 17. Jahrh. von Meisel, ein solcher
des 18. von Vinea, Höckers „Mariä Verkündigung", Marrs
„In Deutschland, 1800", Bleibtreus „Nach der Schlacht bei
Gravelotte", Mathias Schmids tragische Scene „Aus den
throler Freiheitskämpfer:", R. Scholz' fröhlich thalwärtS „Heim-
kehrende Treiber", Paul Böhms „Auf der Pußta", C. Ritters
„Scherzhafte Unterhaltung", eine „Humoristische Marktscene" von
E. v. Merode, H. Hermanns „Holländisches Fischerdorf",
Röchlings „Flößer auf der Enz", Schlabitz'sonnenbeleuchtete
„Geschwister" und „Der Schützenkönig", M. Grönvolds
„Sonniger Tag" aus der Werther-Zeit, Passinis Aquarell
„Römische Straße", Heinz' grotesk-komische Wasserfarbenbildcr,
Papperitz' „Romeo und Julie", ferner von Landschaften: die
Gebirgsscenerieen von C. Ludwig, v. Kamecke, Metren er,
die Wald- und Baumbilder von Ruths, Herrn. Eschke,
Leistikow, Wenglein, die Tarrain- und Stimmungsgemülde
von Bracht, Munthe, Malchin, Mühlig, Schrnitzen,
 
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