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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 6.1890-1891

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler - Preisausschreiben - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Vermischte Nachrichten - Vom Kunstmarkt - Kunstliteratur und vervielfältigende Kunst
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28S

Denkmäler — preisan-schreiben — Ausstellungen, Sammlungen rc.

Lus F. Skucks Skizzrnbuch

mal hat kürzlich das große Denkmalsmodell und die bisher aus-
geführten umfangreichen Terasfenbauten unter Leitung des Er-
bauers, Architekten Bruno Schmitz-Berlin, besichtigt und sich
gleichzeitig über die Bedingungen für die Ausschreibung der
Preisbewerbung um das dem östlichen Turmbau einzusügende
Reiterstandbild des Kaisers schlüssig gemacht. Zur Gewinnung
geeigneter Modelle für dieses Standbild, das 7 Meter Höhe
haben und nicht über 160,000 M. kosten soll, wird eine neue
Konkurrenz ausgeschrieben und es sind die Modelle zur Preis-
bewcrbung bis zum 5. Oktober einzureichcn. Vier Preise ge-
langen zur Verteilung und es beträgt der erste 5000 M., die drei
ferneren 3000, 2000 und 1000 M. — Die Gesamtkosten des
Denkmals werden sich aus etwa 750,000 Mark belaufen, von
denen gegenwärtig rund 400,000 M. zur Verfügung stehen. —
Die näheren Konkurrenzbedingungen werden demnächst ver-
öffentlicht werden.

tt. Eisleben. Am 4. Mai wurde in unserer Stadt das Denk-
mal des 1774 hier geborenen Friedrich König, Erfinders der Schnell-
presse, mit entsprechender Feierlichkeit enthüllt; der Schöpfer des
gelungenen Kunstwerkes ist Professor Frist Schapcr in Berlin.

— Der Herzog von Sachsen-Meiningen hat den Bildhauer
Otto Lang mit der Ausführung eines Denkmales für den ver-
storbenen vaterländischen Dichter Otto Ludwig beauftragt.

Ausstellungen, Sammlungen ekr.

— Wir werden ersucht, im Interesse der ausstellenden
Künstler, welche diese Zeitschrift lesen, auf das Gcschäftsgebahren
der Kunsthandlung des Herrn A lexandcr Krhwult in Warschau
und Krakau hinzuweisen. Derselbe erhielt ein Pastell zum Ver-
kauf und schickte es in geschäftlich unerhört unvorsichtiger Weise
zurück, ohne daß das Glas verklebt war. Dieses ging auf dem
Transport in Stücke, wodurch das Pastell erheblich beschädigt
wurde. Alle Bemühungen, Herrn Krhwult zu einem angemessenen
Ersatz zu bewegen, sind fruchtlos gewesen, und eine Prozeß-
führung mit ihm ist aus dem Grunde nicht zu empfehlen, weil
er in Krakau keine gerichtlich protokollierte Firma besitzt, also
nicht gerichtlich belangt werden kann, Klagen in Rußland aber
bekanntlich so erschwert sind, daß ein Ausländer besser thut, auf
eine Rechtsuchung in Rußland zu verzichten. D. Red. lisch

— Karls r u h e. Die Fächcrausstellung zu Karlsruhe wird
etwa 2000 Ausstellungsgegenstände zählen können, darunter zahl-
reiche, die auch nach der historischen Seite von besonderer Be-
deutung sind, lim für den Inhalt der Ausstellung eine reichere
Abwechselung und Mannigfaltigkeit herbeizusühren, werden noch
einige besondere Gruppen von hervorragendem Werte in dieselbe
eingereiht werden. Nebst den zahlreichen staatlichen Instituten,
wie die Berliner Nationalgalcrie, die Kunstgewerbemuseen in
Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Dresden, Köln, Breslau u. s. w.
werden noch die namhaftesten deutschen Künstler durch Werke
vertreten sein, wie insbesondere die antike Abteilung zu den
größten Erwartungen berechtigt. Für diese sind namentlich aus
fürstlichem Besitze wertvolle Beiträge in Aussicht gestellt worden.
Ein geschmackvoll ausgcstattcter Fächer, für welchen die Kunst-
gewerbcschule den Entwurf geliefert hat, wird in der Ausstellung
als Erinnerungsgabe geboten werden. Die Eröffnung wird am
28. Juni stattfinden. Die Ausstellung wird täglich von Vor-
mittags 9 Uhr bis Abends 7 Uhr zugänglich sein und bis zum
27. September andauern. Das Preisgericht triit alsbald nach
Eröffnung in Thätigkeit und es sind 10 Preise im Werte von
3500 Mark vorgesehen, darunter der Ehrenpreis der Großherzogin
von Baden, bestehend in einem wertvollen Kunstgegenstande in
Silber. UW)

— Berlin. Die Preis--Jury der Berliner internationalen
Kunstausstellung wird aus 16 Mitgliedern bestehen, von denen
die Berliner Lvkalgcnossenschaft 7 Mitglieder stellt. Als solche
wurden gewählt die Maler Ludwig Mnaus, Karl Becker und
Ernst Hildebrand (Ersatzmänner Flickel und Gude), die Bildhauer
Hundrieser und Siemering (E> satzmann Reinhold Begas), der
Architekt Fritz Wolfs und der Kupferstecher Hans Mcher (Ver-
treter Gustav Eiters). Tie Preisrichter, sowie die Inhaber von
preußischen goldenen ersten Staatsmedaillen sind außer Wett-
bewerb. Zur Verteilung kommen goldene erste und zweite Staats-
medaillen, die der Kaiser nach den Vorschlägen der internationalen
Jurh verteilt. Außerdem werden Ehrcndiplome und ehrenvolle
Erwähnungen zuerkannt. in»;

17 Dt. In München sind eben zwei neue Panoramen eröffnet
worden, die beide entschieden sehenswert genannt werden müssen.
Das erste derselben zeigt Neapel von einer Terrasse unweit des
Corso Vittorio Emmanuele ausgenommen, den nur vor uns mit
seinen Menschenmasjen, dann A die herrlichen Anlagen des
Parco Margherita und der Villa Flvridiana hinein sehen, hinter

Preisausschreiben

— Köln a. Rhein. Im Januar dieses Jahres
hatte die Firma Ibach L Sohn in Köln ein Preis-
ausschreiben. zur Erlangung eines stilgerechten Pia-
ninogehäuses erlassen, das am 4. Mai entschieden
worden ist. Es waren 230 Entwürfe eingegangen,
von denen 30 zur Prüfung zugclassen wurden. Es
wurde der erste Preis (600 M.) dem Zeichner Emil
Rockstroh zu Berlin zugcsprochen, der zweite (250 M.)
dem Architekten C. Fr. Weysser in München, der
dritte (ebenfalls 250 M.) dem Zeichner Karl Spaetls,
der vierte (200 M.) dem Architekten G. Loesli in
Stuttgart, während fünf Entwürfe zum Ankauf em-
pfohlen wurden. Als Preisrichter fungierten Professor
Frantzen inAachen,ProfessorLuthmer in Frankfurt a.M.,
Baumeister Rahscher in Berlin, Rudolf Ibach, Hof-
lieferant J.Pallenberg in Köln, Baurat Pflaume in Köln,
Walter Ibach und K. F. Wille in Barmen. lisch

Lus W. Diez' Skizzenbuch

Probe-Illustration aus dem „Münchener Bazar" (Siehe S. 288)
 
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